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Die Initialzündung war für mich die Frage: Wie kann man ein schlüssiges System wie eine Lotterie so verändern, dass es kein Glücksspiel ist? Was passiert, wenn ich den Losentscheid durch eine Willensentscheidung ersetze?
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«Millionärswahl»-Erfinder Karsten Dusse im Gespräch mit der F.A.Z.
Aus dem Gesamtpublikum schalteten 1,89 Millionen und 6,3 Prozent ein, womit der Senderschnitt in dieser Zuschauergruppe leicht übertroffen wurde. In der weitaus wichtigeren Zielgruppe scheiterte das Format hingegen. Die erreichten 10,7 Prozent lagen 0,4 Prozentpunkte unter der durchschnittlichen Reichweite von ProSieben, generiert wurden sie von 1,21 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren.
Noch vor den ersten Einschaltquoten gewannen die Verantwortlichen von ProSieben einen nachhaltigen Eindruck von der Meinung der Zuschauer zur neuen Show: Im Saal selbst erntete ein kompliziertes Abstimmungssystem, dass das „demokratische Voting“ des Publikums auf den Kopf stellte, Buhrufe; in der digitalen Welt der sozialen Netzwerke musste sich das Format eines Shitstorms erwehren. Wie sich die Entrüstung auf die Reichweite der kommenden Shows auswirken wird, darf mit Spannung erwartet werden.
Dass das Magazin «red!», das sich inhaltlich auf das Vorprogramm bezog, mit dessen Erfolg stehen und fallen würde, war zu erwarten. Die mageren 0,51 Millionen und 7,1 Prozent bei den Werberelevanten dürften für die Verantwortlichen dennoch eine weitere Enttäuschung darstellen. Insgesamt sahen das Format 0,77 Millionen und 4,5 Prozent.