Selbst mich verfolgt es seit Jahren. Man hat es in seiner Jugend selbst im Fernsehen gesehen und will es einfach nicht noch einmal kopieren. Lieber eine andere Aktion filmen. Eine neue Idee für einen Einspieler suchen. Der ganzen Aktion einen anderen Dreh verpassen. Zum Glück ist «Stefan Raab» nicht sehr internetaffin in seiner Show und somit gibt es doch oftmals einen Raum für eine anders ausgerichtete Aktion. Man verbindet einen Standard der TV-Welt mit den neuen Möglichkeiten des Internets.
Was dabei nur viele Agenturler, Zuschauer und Medienmenschen nicht wissen? Auch Raab hat damals schon kräftig abgekupfert. Seine Einspieler waren oftmals 1:1 Kopien von «David Letterman». Meist gab es die Clips ein Jahr zuvor in den Staaten zu sehen. Raab am McDrive-Schalter? Eine Kopie. Den Clip kennen sie sicher noch, aber schauen sie sich ruhig einmal das Original aus den USA an.
Vor allem sind ein paar Geniestreiche vom gelernten Metzger oftmals von Andy Kaufman erfunden worden. Gegen Regina Halmich boxen? Diesen TV-Aufreger gab es schon zehn Jahre zuvor von Kaufman. Er erfand auch den gehässigen Schlagersänger namens Tony Clifton. Erinnern sie sich gerade ebenfalls spontan an Eddie Rodriguez? Dieser dürfte wohl seinen Ursprung in Tony Clifton haben. Sollte man jetzt Raab und seinen Autoren Ideenklau vorwerfen? Überhaupt nicht. Vielmehr haben schon «Biolek» und «Carrell» immer gern im Ausland nach neuen Ideen und Künstlern Ausschau gehalten. «Monthy Python» würde man wohl ohne «Biolek» in Deutschland bis heute nicht kennen.
Vielmehr sollte man aber im Alltag nicht ständig Raab als Erfinder von Einspielern feiern und deshalb Ideen verwerfen. Alles wurde schon einmal ähnlich gemacht. Copperfield bedient sich bei Houdini, Raab bei Letterman, Schmidt bei Conan und somit sollte sich eine neue Generation auch bei «Raab in Gefahr» bedienen dürfen.