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Der Künstler mit der Festanstellung

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Seit August ist Das Bo regelmäßig im neuen «Samstag Live» zu sehen. Der Hamburger Rapper spricht zum Rückrundenstart mit Quotenmeter.de über Musik, Fußball und interaktives Fernsehen.

Bundesliga-Partien vom Wochenende

  • Samstag, 15.30 Uhr: VfL Wolfsburg – Hannover 96
  • Samstag, 15.30 Uhr: SC Freiburg – Bayer Leverkusen
  • Samstag, 15.30 Uhr: FC Nürnberg – 1899 Hoffenheim
  • Samstag, 15.30 Uhr: Borussia Dortmund – FC Augsburg
  • Samstag, 15.30 Uhr: VfB Stuttgart – 1. FSV Mainz
  • Samstag, 18.30 Uhr: Eintracht Frankfurt – Hertha BSC
  • Sonntag, 15.30 Uhr: Werder Bremen – Eintracht Braunschweig
  • Sonntag, 17.30 Uhr: Hamburger SV – Schalke 04
„So ne Art Festanstellung ist schon ungewöhnlich genug für mich.“ Das Bo ist und bleibt halt Künstler. Eigentlich lebt er, wie er sagt, eher so in den Tag hinein. Geht mal ins Studio, oder eben auch nicht. 2013 hat sich das ein bisschen geändert. Im Mai trat er erstmals als musikalische Unterstützung für ein neues Format beim Fernsehsender Sky auf – damals hieß die Sendung «Wembley Call-In» und lief am Tag des deutschen Champions-League-Finals zwischen den Bayern und den Borussen aus Dortmund fünf Stunden lang als Warm-Up. „In entspannter Wohnzimmer-Atmosphäre haben wir damals die Menschen auf den Finalabend eingestimmt“. Das Konzept gefiel dem Hamburger Musiker von Beginn an. Über sein Management kam einige Wochen zuvor die Anfrage des TV-Senders, es folgten ein Treffen mit der zuständigen Redakteurin und schließlich die Einladung für das Pilotprojekt.

„Ich wusste damals nicht genau, was das wird. Aber meine Fantasie ist da grenzenlos“, erinnert er sich zurück. Ohnehin sei er niemand, der vor Neuem zurückschreckt. Eben ein Flashkopf, wie er das nennt. „Ich bin ein offener Mensch und gerade dieses offene Format hat mich interessiert. Da haben außergewöhnliche Dinge Platz.“ Die Reaktionen im Netz nach «Wembley Call-In» waren überschwänglich, Sky bekam viel Lob für die damals von Thomas Wagner und Rolf Fuhrmann moderierte Sendung. Das Bo war zusammen mit DJ Plazebo für die Übergänge aus und in die Werbung verantwortlich. „Das war entspannt, aber etwas Besonderes für uns“, so der Musiker.

Als Sky dann entschied, seine Samstagabendshow «Samstag Live!» künftig ohne Oliver Pocher auszustatten, dafür mit interaktiven Elementen und Wohnzimmer-Feeling, wurde Das Bo wieder angefragt. „Man wollte mich dann sogar noch mehr involvieren“, erklärt er. Inzwischen macht er nicht nur Musik, sondern ist beim Waschmaschinen-Schießen dabei und interviewt die musikalischen Gäste in dem Format. Denn in erster Linie sieht sich Das Bo weiterhin als Musiker. Eine feste Sendung am Samstagabend zwischen 21 Uhr und Mitternacht kommt einem Künstler da vielleicht nicht gerade gelegen. „Das war anfangs schon ein Thema“, meint er. Noch im Sommer habe er viel in Clubs aufgelegt. „Inzwischen habe ich das ein bisschen runtergefahren“, schmunzelt er.

Gerade die Kontinuität in Sachen «Samstag Live!» sei interessant für ihn. Der Samstag ist inzwischen ein „richtiger Arbeitstag“ geworden. Um 13 Uhr geht es in Hamburg in den Flieger, gegen halb drei landet er in der bayerischen Landeshauptstadt, macht sich auf in Richtung Studiokomplex in Ismaning. Die Proben am Nachmittag sind für ihn kein Problem. „Ich bin da schon involviert – denn natürlich sprechen wir vorher ab, welche Musik wann kommt, aber es bleibt schön viel Freiraum für Spinnerei.“ gibt sich der Musiker locker. Bewunderung hegt er für die Moderatoren: Die Duos Thomas Wagner/Michael Leopold und Stefan Hempel/Rolf Fuhrmann präsentieren das Live-Format im Wechsel.

„Das sind drei Stunden Live-Moderation und so viele Informationen, die man übermitteln muss“, staunt Das Bo. Die beiden Moderationsteams beschreibt er dabei als durchaus unterschiedlich. „Eigentlich haben wir da genau die richtige Mischung: Wagner und Leopold sind eher die gradlinigen Experten. Hempel und Fuhrmann haben in ihren Sendungen etwas mehr Mut für die ein oder andere Albernheit.“ Genau das würde man aber von Rolf Fuhrmann, der Field-Repoter-Legende, aber ohnehin kennen und somit auch erwarten.

Die Neuausrichtung der Sendung kam zuletzt auch beim Publikum immer besser an. Während des noch während der Ära Oliver Pocher zahlreiche Kritiker gab, verstummten diese – und die Zuschauerzahl stieg teilweise in den sechsstelligen Bereich, was für eine 3-Stunden-Show durchaus achtbar ist. Für Das Bo hat sich durch «Samstag Live!» zudem die Fußball-Welt nochmal ganz anders erschlossen. Bisher war der „viel beschäftigte Mann“, wie er sich nennt, immer gerne im Stadion. Dabei stellt er seine Stadt Hamburg in den Vordergrund, besucht also sowohl den HSV als auch St. Pauli. „Bei Sky treffe ich jetzt natürlich viele Spieler, aber auch Ballkünstler oder Tischfußball-Weltmeister. Die Fußball-Welt erschließt sich mir nun anders.“

Die Musik soll für den Hamburger aber trotzdem nicht zu kurz kommen. Es geht für ihn wieder ins Studio, noch in diesem Jahr soll ein neues Album erscheinen. „Und dann wird es Fünf-Sterne-Deluxe-Revival-Konzerte geben“, kündigt er an. Schon im vergangenen Jahr stand die Gruppe wieder gemeinsam auf der Bühne – eine Reunion nach zehn Jahren. „Das hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir das fortsetzen möchten.“ Auch mit den Jungs geht es ins Studio, ein neues Album soll aber nicht kommen. Vielmehr möchte man nur „neues Material“ für die insgesamt sieben Shows, die sie auf Festivals spielen, produzieren.

Die zweite Jahreshälfte wird also wieder vermehrt musikalisch. Ein Ende seiner „neuen Arbeit“ bei Sky muss das aber nicht sein. „Ich kann da noch gar nicht so weit denken“, sagt Bo – und wiederholt: „Die Festanstellung ist wie gesagt ungewöhnlich für mich.“

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