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Neuer Jugendkanal: 'Wir denken nicht in linearen Ausspielwegen'

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Im Rahmen einer Pressekonferenz besprachen die Intendantinnen und Intendanten der ARD unter anderem die Pläne zum neuen Jugendkanal.

Auf ROT geht's los!

Auf der Intendantenkonferenz in Berlin thematisierte Das Erste auch seine Olympia-Berichterstattung. Die TV-Berichte über die Winterspiele werden demnach ab dem 7. Februar von einem ausführlichen programmbegleitenden Angebot für HbbTV-Nutzer ergänzt. Bis zu vier kommentierte Livesender ermöglichen es dem Sportinteressierten, sein Programm zu bestimmen und die Disziplinen zu verfolgen, die ihn reizen. Insgesamt stehen rund 500 Stunden Sport live zur Verfügung. Hinzu kommen Ticker und ein interaktiver Medaillenspiegel. Abrufbar sind diese Dienste über die rote Programmtaste auf den Fernbedienungen von HbbTV-Empfängern.
Am Dienstagnachmittag veranstaltete Das Erste in Berlin eine große Pressekonferenz, deren zentrales Thema die seit Jahren viel diskutierte Frage bezüglich eines gemeinsamen Jugendkanals von ARD und ZDF darstellte. Die Planungen seien mittlerweile vorangeschritten und es stünde nun ein Konzept fest, das kommende Woche der Ministerpräsidentenkonferenz vorgelegt werden soll. Noch im Oktober wurde der bislang letzte Konzeptvorschlag der öffentlich-rechtlichen Anstalten abgelehnt, weil weder Kostenrahmen noch Inhalt überzeugten.

Den Kostenpunkt habe man nun bei einer Obergrenze von 45 Millionen Euro angesetzt, wie NDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Lutz Marmor erläuterte. Eine „Quotenjagd im Jugendkanal“ werde es laut ihm nicht geben, stattdessen würde allein die Qualität Vorrang haben. Um ein modernes, jugendgerechtes Programm zu gewährleisten, wolle man auch ein Jugendboard zu Rate ziehen, das mit Feedback Einfluss auf die Programmgestaltung nehmen soll. Zudem werde der Kanal den digitalen Verbreitungswegen besondere Aufmerksamkeit zuteil kommen lassen und an der multimedialen Ausrichtung festhalten, die vor allem die ARD seit Beginn an mit der Jugendstation bezweckt. NDR-Hörfunkdirektor Joachim Knuth kommentierte diesbezüglich kurz und knapp: „Wir denken nicht in linearen Ausspielwegen.“

Des Weiteren feierte Herres das außerordentlich erfolgreiche Jahr, das der «Tatort» 2013 erlebte. Angesichts einer rekordverdächtigen Anzahl an Episoden der Krimireihe, die im TV mehr als zehn Millionen Zuschauer anlockten, sowie steigenden Aufrufzahlen in der Mediathek hielt der Programmdirektor fest: „Der «Tatort» boomt im TV und im Web!“ Diesen erfreuten Aufruf belegte Herres sogleich mit Eckdaten aus dem vergangenen Jahr. So wurde «Tatort: Fette Hoppe», der erste Einsatz von Christian Ulmen und Nora Tschirner, 1,9 Millionen Mal in der Mediathek abgerufen. Im Schnitt kommt eine «Tatort»-Folge auf eine Millionen Aufrufe.

Das Erste: Der beste TV-Sender Deutschlands

In Berlin feierten die Intendantinnen und Intendanten Das Erste als das „unverzichtbarste und qualitativ anspruchsvollste Fernsehprogramm in Deutschland“. Dieses Urteil habe eine repräsentative Umfrage unter deutschen Fernsehzuschauern ergeben, die vom Institut TNS Infratest durchgeführt wurde. Auftraggeber der Studie, zu deren Zweck 3.000 Bundesbürger befragt wurden, war die ARD-Medienkommission. Das Erste wurde von 25 Prozent der Teilnehmer als Sender mit den qualitativ besten Sendungen genannt, gefolgt von ZDF und RTL mit 16 und 15 Prozent. Darüber hinaus wurden Das Erste und das ZDF von 71 und 70 Prozent der Befragten als die vertrauenswürdigsten Sender erachtet.
Angesprochen wurde außerdem, welche Bedeutung der Filmsparte seitens der ARD beigemessen wird. Dieses spiegle sich unter anderem in der Präsenz von ARD-Koproduktionen bei der Berlinale 2014 wider. Dort werden laut rbb-Intendantin Dagmar Reim drei Filme im Hauptprogramm vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit der ARD entstanden. Zunächst Dominik Grafs Historiendrama «Die geliebten Schwestern» mit Hannah Herzsprung und Henriette Confurious als adelige Schwestern, die sich in Friedrich Schiller (gespielt von Florian Stetter) verlieben, woraus sich eine pikante Ménage á trois entwickelt. In «Kreuzweg» wiederum erzählt Regisseur Dietrich Brüggemann in 14 festen Kameraeinstellungen die Geschichte einer 14-Jährigen, die ihr Leben Jesus widmen möchte, bei diesem Vorhaben allerdings immer wieder in Konflikt mit dem modernen Alltag gerät. Als dritte ARD-Produktion ist auf der Berlinale zudem «Jack» vertreten, ein ungewöhnlicher Film von Edward Berger, in dem ein zehnjähriger Junge seine Mutter sucht, die ihn am letzten Schultag vor den Sommerferien aus unerklärlichen Gründen nicht abholt. Darüber hinaus werden in weiteren Sektionen der Berlinale über 45 weitere Filmprojekte präsentiert, die in Zusammenarbeit mit der ARD entstanden.

Zudem gaben die Intendantinnen und Intendanten einen Personalwechsel bei Tagesschau.de bekannt. Auf Vorschlag von Lutz Marmor übernimmt künftig Christiane Krogmann die Redaktionsleitung des Onlineportals. Somit tritt sie in die Fußstapfen von Andreas Hummelmeier, der auf eigenen Wunsch zu seiner alten Position als Chef vom Dienst bei der «Tagesschau» zurückkehrt. Marmor lobt die 51-Jährige: „Christiane Krogmann ist eine erfahrene und profilierte Nachrichtenexpertin. Sie hat bewiesen, dass sie auch in einer nahezu unüberschaubaren Flut von Informationen sofort Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden kann und dabei jederzeit verantwortungsbewusste Entscheidungen trifft. Zusammen mit ihrer Führungsstärke sind das die besten Voraussetzungen für ihre neue Aufgabe. Ich freue mich, weiterhin vertrauensvoll mit ihr zusammenzuarbeiten.“

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