Talkcheck

Ohne Illner, mit Eklat: Friedman kommt nicht über schwaches Ergebnis hinaus

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Talk-Check: Maybrit Illner hatte am Donnerstag frei. Doch weder Reinhold Beckmann noch Michel Friedman profitierten. Von «Studio Friedman» lief eine Episode mit viel Zündstoff…

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Berücksichtigt wurden die großen Polittalks von ARD und ZDF, sowie n-tv und N24 in der Zeit vom 23. bis 27. Februar 2014
Man kann dem Sender N24 wahrlich nicht bescheinigen, über einen Skandal die Quoten seines Donnerstags-Talks «Studio Friedman» in die Höhe treiben zu wollen. In der zurückliegenden Woche lief eine ungewöhnliche Ausgabe des Formats – nämlich die, in der AfD-Politiker Bernd Lucke die Sendung nach etwa der Hälfte verließ – im Streit mit Moderator Michel Friedman. Nach der Aufzeichnung poltere er heftig gegen die Produktion. N24 übrigens erwähnte den Vorfall in der üblichen Pressemitteilung zur Ausstrahlung in keinem Wort. Aufgezeichnet wurde die Ausgabe schon recht früh, was am Faschingstreiben in diesen Tagen liegt.

Zu wahren Quotensprüngen für die Diskussionssendung kam es daher nicht – und das ist aus zwei Gründen etwas ungewöhnlich. Der von Lucke als „Eklat“ bezeichnete Vorfall führte also ebenso wenig zu steigenden Zuschauerzahlen wie auch der Ausfall von «Maybrit Illner» zeitgleich im ZDF – wegen Karneval gab es in der zurückliegenden Woche keine neue Sendung. «Studio Friedman» kam ab 23.10 Uhr bei N24 auf rund 0,11 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was 0,7 Prozent Marktanteil bei allen nach sich zog. Bei den 14- bis 49-Jährigen landete der Talk mit ihm weit unterhalb des Senderschnitts – bei gerade einmal 0,5 Prozent.

Der in direkter Konkurrenz sendende «Markus Lanz», dessen Donnerstags-Ausgabe schon um 23.00 Uhr begann, machte keine großen Sprünge: Er kam auf gewohnte 12,7 Prozent Marktanteil bei allen. Auch «Beckmann» profitierte allenfalls geringfügig vom Ausfall Illners, seine Runde, in der unter anderem Ex-«Super-Nanny» Katharina Saalfrank diskutierte, ob Deutschland zur „Rüpel-Republik“ werde, erreichte 8,1 Prozent Marktanteil bei allen und eine Reichweite in Höhe von 1,20 Millionen.

Am zurückliegenden Wochenende standen noch die Umstände in Kiew mehr im Mittelpunkt. Das Erste zum Beispiel sagte auch einen eigentlich geplanten «Presseclub» zum Ende der Olympischen Spiele ab, um sich den politischen Ereignissen in der Ukraine zu widmen – und das mit Erfolg. Eingebettet in die Übertragung des letzten Tages der Winterspiele wurden 2,14 Millionen Zuschauer in der Sendung informiert. WDR-Angaben zufolge war dies der beste Wert seit 2008. Dieser kam natürlich aber nur zustande, weil im Umfeld Sport zu sehen war. Bei allen Zuschauern lag der ermittelte Marktanteil bei 17,1 Prozent.

Michael Strempel, Leiter der Programmgruppe Ausland Fernsehen im WDR, freute es trotzdem: "Die Ereignisse in der Ukraine haben gezeigt, wie wichtig das erstklassige Korrespondentennetz der ARD für unsere Zuschauer ist. Die hohe Akzeptanz beweist, wie sehr die Arbeit unserer Teams vor Ort geschätzt wird.“

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