Kino

Die 86. Oscars: Wer hat die besten Chancen?

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Quotenmeter.de blickte in seine Oscar-Statistiken und verrät ihnen, wer demnach dieses Jahr in den wichtigsten Kategorien abräumen müsste.

Einspiel der

  1. «Gravity» (703,90 Mio. Dollar)
  2. «The Wolf of Wall Street» (338,67 Mio. Dollar)
  3. «American Hustle» (229,37 Mio. Dollar)
  4. «Captain Phillips» (217,65 Mio. Dollar)
  5. «12 Years a Slave» (128,18 Mio. Dollar)
  6. «Philomena» (84,87 Mio. Dollar)
  7. «Dallas Buyers Club» (30,85 Mio. Dollar)
  8. «Her» (30,37 Mio. Dollar)
  9. «Nebraska» (16,67 Mio. Dollar)
Weltweites Einspielergebnis bis zum 27. Februar 2014
Filmfreunde, die sich darin versuchen, das Ergebnis der Oscarverleihung vorherzusagen, stehen stets vor der kniffligen Frage, wonach sie ihre Prognose ausrichten sollen. Nach dem eigenen Geschmack zu urteilen, erweist sich selten als guter Ratgeber, schließlich steht so eine einzelne, subjektive Meinung dem mehrheitlichen Wahlergebnis von mehr als 5.700 Filmschaffenden gegenüber. Doch sich an Statistiken zu orientieren kann ebenso fatal sein, wie der Verlauf der Oscarverleihung 2013 zeigte. Ben Afflecks spannungsreiches Politdrama «Argo» gewann lediglich drei Oscars (Bester Film, bester Schnitt und bester Nebendarsteller), während «Life of Pi» vier Trophäen abräumte, darunter für die beste Regie. In dieser Kategorie war Affleck nicht einmal nominiert. Und somit stellte «Argo» erst die vierte Produktion in der langen Geschichte der Academy Awards dar, die ohne Regie-Nominierung als bester Film ausgezeichnet wurde. Außerdem reihte sich «Argo» somit in eine nicht all zu große Liste von Werken ein, die zwar den großen Hauptpreis gewannen, aber nicht die meisten Statuetten bei der Oscarverleihung. «Rocky» zählt ebenfalls dazu, genauso wie «Der Pate» oder unter anderem «Meuterei auf der Bounty» von 1935.

Rein rechnerisch hätte 2013 also «Life of Pi» auch als bester Film aus dem Rennen gehen müssen. Doch die Oscars sind schlussendlich eben sehr wohl immer wieder Mal für Überraschungen gut. Dies ändert aber nichts daran, dass Ausnahmen halt Ausnahmen bleiben und Statistiken aufzeigen, welche Entwicklungen von größter Wahrscheinlichkeit sind. Ein Beispiel: Die US-Regiegewerkschaft kürt seit Ende der 40er-Jahre den besten Regisseur eines Kinofilms, und lediglich sieben Mal erhielt der Gewinner der Gewerkschaftsauszeichnung nicht zugleich auch den Oscar für die beste Regie. Dies zeigt: Wer statistikkonform Jahr für Jahr bei den Academy Awards in der Regiesparte auf den Sieger des Directors Guild Awards tippt, kann in seltenen Fällen danebenliegen – oft genug wird er aber mit seiner Prognose Recht behalten.

Daher soll an dieser Stelle eine Oscar-Prognose der wichtigsten Kategorien erfolgen, die sich ganz allein daran orientiert, was im Hinblick auf die 86-jährige Vergangenheit der Academy Awards der wahrscheinlichste Ausgang der diesjährigen Verleihung ist.

Beste Regie“ ist zum Beispiel nahezu gesetzt: Bei den Directors Guild Awards gewann «Gravity»-Regisseur Alfonso Cuarón, der aufgrund der oben genannten Erfolgsstatistik der DGA für den Oscar nahezu gesetzt ist. Auch „Beste Hauptdarstellerin“ dürfte kein Wettbewerb mehr sein: Cate Blanchett gewann den Golden Globe, den Preis der Screen Actors Guild, den BAFTA und zahllose Kritikerpreise. Somit hat «Blue Jasmine» diese Trophäe nahezu sicher, ebenso führt in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ kaum ein Weg an Matthew McConaughey vorbei, der für die Hauptrolle in «Dallas Buyers Club» ebenfalls mit den wichtigsten Indikatorenpreisen überhäuft wurde.

Beste Nebendarstellerin“ wiederum geht seit der Jahrtausendwende stets an die Gewinnerin des Globes und des BAFTA in dieser Kategorie. Womit Jennifer Lawrence, die beide Preise einheimste, für «American Hustle» ihren zweiten Oscar gewinnen dürfte. Die Kategorie „Bester Nebendarsteller“ wiederum wird höchstwahrscheinlich Jared Leto als Gewinner sehen – auch der «Dallas Buyers Club»-Mime gewann den Globe und den Preis der Screen Actors Guild, die wenn sie zusammenfallen nahezu unschlagbare Indikatoren für den Oscar sind.

Die schwierigste wichtige Sparte ist dieses Jahr „Bester Film“: «American Hustle» steht ohne Sieg als bester Film bei den BAFTAs und ohne Auszeichnung der Regie- und Produktionsgilde dar. Die Gangsterposse hat mit ihrem Ensemblepreis der Schauspielgewerkschaft und einer Auszeichnung der Filmcutter-Vereinigung im Falle eines Oscar-Siegs einzig und allein einen heimlichen Vorläufer in der Oscar-Historie: «L.A. Crash». «12 Years a Slave» wiederum hat eine Auszeichnung der Produzentengewerkschaft sowie den BAFTA als bester Film auf seiner Seite, ging aber bei den Preisen der Regie- und Cutter-Gewerkschaft leer aus. Auch dies geschah bislang einmal mit einem „Bester Film“-Oscargewinner in der Geschichte der großen Hollywood-Awards: Im Falle von «Gladiator». Und «Gravity» (Foto)? Dieser Film hat zwar die Awards der Regie- und Produzentengewerkschaft, jedoch nicht einmal eine Nominierung für den Ensemblepreis der Screen Actors Guild. Bisher gewann exakt einmal ein Film mit diesen Voraussetzungen den Oscar für den besten Film: «Braveheart».

Es wird also in jedem Fall Geschichte geschrieben. Aber wenn wir an dieser Stelle schon Statistiken berücksichtigen, um eine Oscar-Prognose zu erstellen, so hat «Gravity» die Nase vorn: In über 50 Fällen der vergangenen 65 Jahre gewann der Film, der bei den Directors Guild Awards für die beste Regie prämiert wurde, auch den Oscar in der Hauptkategorie. Somit hat die DGA sogar einen besseren Schnitt als die Produzentengewerkschaft. Was aus statistischer Sicht dieses Jahr «Gravity» zur weisesten Gewinnervorhersage in der Sparte „Bester Film“ macht.

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