Die fünfte Jahreszeit nähert sich dem Ende. In den vergangen Wochen wurde viel gelacht und gefeiert, jedoch endet das närrische Treiben am Aschermittwoch, woraufhin auch in Karnevalshochburgen die Normalität zurückkehrt. Für viele Fernsehsender gehörten Karnevalsumzüge, Übertragungen von Büttenreden und Reportagen über feierndes Volk in den letzten Wochen fest ins Programm – aber gab es für die Sender ebenfalls einen Grund zu feiern?
Um dieser Frage nachzugehen erfolgt an dieser Stelle eine Analyse, wie sich die diversen Faschingssendungen und -umzüge quotenmäßig über die letzten Jahre entwickelt haben. Werden die bunten Sendungen immer beliebter oder schwindet zunehmend das Interesse?
Eine Sendung die über die Jahre - vor allem in Bayern - bereits zu einer Institution des Fasching wurde, ist das aus Veitshöchheim gesendete «Fastnacht in Franken». Was vor fünf Jahren noch sehr erfolgreich mit 3,95 Millionen Zuschauern und 13 Prozent Marktanteil war, musste zwischenzeitlich jedoch Federn lassen, denn vor vier Jahren gab für das Format einen klaren Abstieg auf 11,5 Prozent und 3,52 Millionen Zuschauern zu verkraften. Aber die Bayern ließen nicht die Köpfe hängen und hielten an der Sendung fest. Dafür wurden die Programmplaner belohnt: Seit vier Jahren geht es bezüglich der Marktanteile für den Bayrischen Rundfunk stetig bergauf. Von 11,5 über 11,7 auf 12,5 bis hin zu 12,7 Prozent in diesem Jahr. Lediglich die Zuschauerzahlen lagen in diesem Jahr leicht unter denen vom Vorjahr – und verblieben übrigens weiter meilenweit über sonst für die Station üblichen Werten-
Wo in Bayern Grund zur Freude herrscht, herrscht in Mainz Grund zur Sorge. Noch in den Jahren 2010 und 2011 lagen die Marktanteile der Sendung «Mainz bleibt Mainz – wie es singt und lacht» stets über 23 Prozent und die Zuschauerzahlen bei ca. 6,5 Millionen. 2012 folgte dann der Abstieg auf 20,8 Prozent und 5,86 Millionen. Doch die abwechselnd übertragenden Sender ZDF und SWR konnten sich bereits im nächsten Jahr erneut darüber freuen, dass mit 23,1 Prozent und 6,43 Millionen Zuschauern die magische 23-Prozent- bzw. 6-Millionen-Zuschauer-Grenze überschritten wurde. Doch in diesem Jahr sah es erneut nicht gut aus. Gerade einmal 5,7 Millionen Zuschauer ab drei Jahren verfolgten die Jecken im TV, was in niedrigere 21,1 Prozent mündete.
Ähnlich wie den Mainzern erging es auch den Kölnern. Starke Schwankungen herrschen in den Marktanteilen der letzten fünf Jahre vor. 2010 hatte die Sendung «Mer losse de Dom in Kölle» zuletzt 18 Prozent Marktanteil mit 5,71 Millionen Zuschauern. Diese Zahlen wurden in den Folgejahren nicht mehr erreicht. Über 17,3 Prozent (5,38 Millionen Zuschauer) ging es auf niedrige 14,5 Prozent (4,65 Millionen Zusehende) im Jahr 2012. Ein absoluter Tiefpunkt. Wie auch bei «Mainz bleibt Mainz – wie es singt und lacht» stellte sich bei «Mer losse de Dom in Kölle» im Jahr 2013 eine Besserung ein. Mit der Übertragung schaffte es das ZDF auf akzeptable 16,4 Prozent. Immerhin 1,9 Millionen Zuschauer mehr interessierten sich für die Sendung. Aber auch hier war dieses Jahr weniger Publikumszugkraft zu vermelden als noch 2013. Mit 4,58 Millionen Zuschauern erreichten die Kölner Jecken ein neues Reichweitentief; mit 14,9 Prozent lagen sie nur 0,4 Prozentpunkte vor der schlechtesten Sendung 2012.