Das europäische Fernseh- und Radiounternehmen RTL Group legte am Donnerstag hervorragende Geschäftszahlen vor. Die Firma, die derzeit von Anke Schäferkordt und dem ehemaligen ProSiebenSat.1-Vorstand Guillaume de Posch (Bild) geführt wird, machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 5,889 Milliarden Euro - ein Verlust von rund zwei Prozent. Obwohl der Gewinn niedriger ausfiel, konnte der Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern ausgebaut werden: 1,152 Milliarden Euro wurden erwirtschaftet, dies ist ein Plus von fast sieben Prozent.
Der Nettogewinn stieg von 690 auf 948 Millionen Euro, mit einem satten Plus von 37,4 Prozent können die Aktionäre sehr zufrieden sein. Dies wirkt sich eben auch auf diese aus, sie erhalten eine Dividende von sieben Euro. Die RTL Group zahlt damit eine ungewöhnlich hohe Summe an die Beteiligten aus. Schäferkordt und de Posch stellten fest: "Operativ und finanziell hat sich die RTL Group auch im Jahr 2013 sehr gut entwickelt und ihre Stabilität in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bewiesen. Mit einem weiteren Rekordergebnis unseres größten Profit Centers, der Mediengruppe RTL Deutschland, und guten Ergebnissen aller anderen Einheiten, konnten wir erfolgreich alle Ertragsindikatoren – EBITA, Umsatzrendite und Nettogewinn – steigern. Auch unsere Aktionäre profitieren wieder von diesen exzellenten Ergebnissen mit einer Dividende von insgesamt 7,00 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2013“.
Die Mediengruppe RTL Deutschland ist auch weiterhin das stärkste Glied in der RTL-Kette: Der Umsatz stieg um 1,1 Prozent auf 2,003 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen kletterte von 581 auf 622 Millionen Euro. Die ProSiebenSat.1-Gruppe legte in der vergangenen Woche die Geschäftszahlen vor und schnitt ähnlich ab: Der Umsatz der deutschen TV-Sparte lag bei knapp zwei Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im deutschsprachigen Fernsehsektor wurde mit knapp 680 Millionen Euro ausgewiesen. Jedoch können diese Zahlen aufgrund der unterschiedlichen Unternehmensstrukturen nicht wirklich verglichen werden.
Bei RTL gibt es leichte Probleme auf den anderen Märkten: In Frankreich sank der Jahresgewinn von Groupe M6 von 224 auf 207 Millionen Euro, RTL Nederland verbesserte sich nur leicht von 97 auf 103 Millionen Euro. Der Gewinn von RTL Belgium stagnierte mit 46 Millionen Euro, der französische Radiomarkt sorgte für fast gleichbleibende 29 Millionen Euro. In Ungarn stieg der Gewinn um zwei Drittel auf 15 Millionen Euro an, in Kroatien erreichte man den Break-Even-Point. Die größte prozentuale Verbesserung zeigte sich in Spanien, denn hier wuchs der Gewinn von 39 auf 80 Millionen Euro, dies waren 105 Prozent.
Der Umsatz von FreemantleMedia sackte von 1,711 auf 1,533 Milliarden Euro ab, der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen blieb mit 136 Millionen Euro allerdings im Vergleich zum Vorjahr fast gleich. „Der erfolgreiche Börsengang im April 2013 und die Notierung unserer Aktien im Prime-Standard der Frankfurter Börse, gefolgt von der Aufnahme in den Börsenindex MDAX, hat die Aufmerksamkeit für die RTL Group an den Kapitalmärkten erhöht. Wir haben bei der Stärkung unseres Kerngeschäfts und dem Aufbau neuer Wachstumstreiber große Fortschritte gemacht, vor allem im Digitalbereich. Viele Initiativen haben wir schon gestartet, aber wir wollen noch mehr erreichen", so die doppelte Geschäftsführung.