«Wien & Tag & Nacht» im Web
- Facebook: 47.000 Likes, rd. 9500 "sprechen darüber"
- bei ATV: Pro Woche etwa 200.000 Views mit «WTN»-Inhalten. Pro Folge etwa 30.000
Die Quotenmeldungen aus Österreich lesen sich zunächst einmal ernüchternd. „Mehr Facebook-Fans als Zuschauer“ heißt es da zum Beispiel. Eigentlich hatte «Wien – Tag & Nacht» die Werte am Vorabend deutlich ausbauen sollen, die Verbesserung fällt aber nur minimal aus. Teilweise lagen die Quoten zuletzt bei nur drei Prozent, um die 40.000 Menschen sahen zu. Ursachenforschung: «Wien & Tag – Nacht» läuft werktags um 18.15 Uhr und somit in direkter Konkurrenz zum in Österreich ebenfalls bei RTL II Österreich laufenden «Köln 50667» und dem Original «Berlin – Tag & Nacht».
Die Fans dieser Formate sind nicht leicht anzuwerben, vor allem nicht bei einem verspäteten Einstart. Dafür aber entwickelt sich die Serie online ähnlich außergewöhnlich wie es 2011 bei «Berlin – Tag & Nacht» der Fall war. Die Abrufzahlen im Web sind hoch, die Serie hat zudem schon jetzt fast 50.000 Facebook-Likes. Felix Wesseler, Leiter Business Development und Kommunikation beim Produzenten filmpool, sagt zu Quotenmeter.de: „Entscheidend ist, dass das keine toten Likes sind, sondern de facto viel Kommunikation auf unserer Seite stattfindet.“ Die Facebook-Likes seien zudem nicht das einzige Anzeichen dafür, dass der Wiener Ableger einen ähnlichen Weg einschlagen werde, wie das große Vorbild aus der deutschen Hauptstadt.
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„Man sieht: Es lohnt sich, durch das Tal der Tränen zu gehen“, sagt Wesseler. In Österreich gibt man sich bei ATV offiziell entspannt, hat aber schon eine erste Entscheidung gegen «WTN» getroffen. Die am Nachmittag um 14.15 Uhr gezeigten Wiederholungen sind aus dem Programm geflogen. „Augen zu und durch“ sagt Gregor Schütze, Finanzchef des Senders ATV, der weiterhin daran glaubt, das langfristige Ziel, eine Verdoppelung der Marktanteile auf dem Slot um 18.15 Uhr, sei noch möglich. „Nach den ersten Wochen kann man sagen, dass das, was wir dort erreichen, für uns mehr als in Ordnung ist. Man wird sehen, wie sich das die nächsten Wochen entwickelt, aber wir sind zuversichtlich. Es braucht einfach seine Zeit, das war in Deutschland auch so“, sagte Schütze in einem Interview mit dem österreichischen Portal Medienschwarm.
Und auch inhaltlich wird vielleicht noch einmal an das Format herangegangen. Ziel der Sendung war es immer, alle Bundesländer der Alpenrepublik abzubilden – und eben durch Protagonisten in Wien zusammenkommen zu lassen. Gerade die Wiener aber zeigen bislang das geringste Interesse an der Chaos-WG. Mehr Zuspruch findet das Format schon in den restlichen Bundesländern. Jetzt soll die Begeisterungswelle auch noch auf die österreichische Metropole überschwappen.