Der Medienriese Time Warner will für das Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) nur noch 4,5 bis 4,6 Mrd. Dollar bezahlen. Ursprünglich war ein Kaufpreis von fünf Mrd. Dollar bei einem Verkauf an Time Warner oder ein von Sony geführtes Konsortium kolportiert worden. Wie die Financial Times (FT) berichtet, will Time Warner nun das Geschäft nicht mehr teilweise mit einem Aktientausch finanzieren, sondern den gesamten Kaufpreis in bar zahlen. Eine Entscheidung über den Verkauf von MGM könnte in der nächsten Woche fallen.
MGM-Mehrheitseigentümer Kirk Kerkorian wurden Ambitionen nachgesagt, seine MGM-Aktien in Time-Warner-Anteile zu tauschen. Diese Option ist mit der Entscheidung von Time Warner nun vom Tisch. Das Konzernmanagement von Time Warner konnte laut Wall Street Journal einem möglichen Aktionär Kerkorian wenig abgewinnen. Kerkorian hat sich in der Vergangenheit als recht aktiver Shareholder erwiesen.
Kerkorian hat nun die Wahl zwischen dem 4,8 Mrd. schweren Angebot von Sony und seinen Partnern Texas Pacific Group und Providence Equity Partners oder Time Warner. Das Sony-Konsortium bietet zwar mehr, aber der Deal stößt offenbar auf einige Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Deshalb soll Kerkorian einem Verkauf an Time Warner nicht abgeneigt sein, weil hier die Wahrscheinlichkeit einer reibungslosen Abwicklung höher sei. Auch das Risiko eines Einspruchs der Wettbewerbshüter ist laut New York Times durch eine Klausel im Time-Warner-Vertrag gemindert, der beim Platzen des Deal eine Zahlung an MGM vorsieht. Kerkorian hat den geplanten Verkauf von MGM schon einige Male wieder abgeblasen. Er könnte sich auch entscheiden noch abzuwarten bis weitere Interessenten auftauchen. Die FT nennt hier vor allem NBC Universal.