MIPTV 2014: Die Medienmesse wirft ihre Schatten voraus

Am 7. April beginnt dieses Jahr der MIPTV (Marché International des Programmes de Télévision) in Cannes, dessen ausgezeichnete Infrastruktur unter anderem auch für die dort ansässigen Filmfestspiele genutzt wird. Auch 2014 werden im Zuge der MIPTV wieder etliche Deals in der Fernsehbranche über die Bühne gehen, die sich auf das künftige Fernsehprogramm etlicher internationaler Sender auswirken. Neben der Möglichkeit für Verantwortlichen von Sendern oder Produktionsfirmen ihr internationales Netzwerk zu erweitern, bietet die Veranstaltung eine Plattform für die Abwicklung von Ko-Produktionen, Käufen und Verkäufen sowie für die Finanzierung und Vertreibung von Entertainment-Inhalten.

Jährlich bietet die MIPTV Leuten in der Medienbranche die Chance über Trends der Zukunft oder globale Rechte auf dem neuesten Stand zu bleiben und nebenbei für das eigene Unternehmen lukrative Deals an Land zu ziehen. Der MIPTV Media Market steht in naher Verbindung zur MIPCOM, der in den gleichen Örtlichkeiten meist im Oktober vonstattengeht. Das „Content 360 media festival“ dient bei der MIPTV als Schaufenster für die derzeit heißesten Produktionen in Sachen Kreativität und Innovation für Cross-Media-Inhalte.

Die Konferenzen im Zuge der MIPTV enthalten Vorträge erfahrene und erfolgreiche CEO`s nahezu aller großen internationalen Medienunternehmen: In der Vergangenheit referierten beispielswiese Leslie Moonves von CBS (USA), Jana Bennett der BBC (UK) oder Gerhard Zeiler der RTL Group (Luxemburg) auf den Podien der MIPTV. Dieses Jahr treffen sich unter anderem «Borgia»-Serienschöpfer Tom Fontana und «The Mentalist»-Executive Producer Chris Long zur Podiumsdiskussion und Verantwortliche von BBC, Endemol oder Lionsgate sprechen über den derzeitigen Zenit in Sachen internationalen Drama-Koproduktionen.

Zwar findet die MIPTV erst ab dem 7. April statt und erstreckt sich von dort an über vier Tage, die MIPTV wirft jedoch schon jetzt ihre Schatten voraus, denn die Verhandlungen um einige Produktionen befinden sich schon in vollem Gange. Eines der oben erwähnten innovativen Projekte stellt beispielsweise «Elevator Pitch» des israelischen Produktionsunternehmens Keshet Broadcasting dar, die auch schon für die crossmediale Castingshow «Rising Star» verantwortlich zeichneten, welche international großkalibrige Abnehmer wie ABC (USA), RTL (Deutschland) und ITV (UK) fand. Schon im Vorfeld bewarben sich nach Aussagen von Keshet einige Sender bei der Produktionsfirma um den Erwerb von «Elevator Pitch».

BBC Worldwide fand außerdem bereits zahlreiche Abnehmer für «The Musketeers», die Serien-Version von Alexandre Dumas‘ Roman, darunter Netflix und BBC Channels in Lateinamerika sowie Sender in Neuseeland, Spanien, Portugal, Kroatien, Russland und weiteren Nationen. DCD Rights brachte derweil Deals bezüglich seines sechsteiligen Thrillers «The Code» mit dem US-amerikanischen DirecTV, dem südamerikanischen Sundance Channel und Dänemarks DR unter Dach und Fach. Endemol Worldwide Distribution traf eine dreijährige First Look-Vereinbarung mit Origin Pictures aus London, was einen großen Schritt in Richtung mehr Scripted-Ware bei Endemol bedeutet, während FremantleMedia International Steve Buscemis und AOLs «Park Bench» auf der MIPTV erstehen wird, in der der Schauspieler mit New Yorker Bürgern und prominenten Freunden die Popkultur diskutieren wird.