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Comedians und ihre Filme: Eine moderne Flop-Geschichte

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Horst Schlämmer, Kaya Yanar, Ausbilder Schmidt und sogar der frühere Publikumsmagnet Otto Waalkes: Sind Comedians im Kino mittlerweile Kassengift?

Mehr als 1,22 Millionen Menschen sahen bereits «Stromberg – Der Film» im Kino. Damit ist das per Crowdfunding finanzierte Projekt einträglich genug, um die Fans auszuzahlen, die diese Produktion mit ihren Investitionen erst möglich gemacht haben. Eine andere durch Crowdfunding finanzierte Komödie mit Christoph Maria Herbst konnte dagegen von solchen Besucherzahlen nur träumen: Der im September 2013 gestartete René-Marik-Film «Geld her oder Autsch'n!». Die Komödie startete in 139 Kinos und lockte am ersten Wochenende lediglich rund 11.000 Zuschauer an. Im Laufe der gesamten Kinoauswertung wurden bloß 25.044 Eintrittskarten verkauft. Damit reichte es nicht einmal für die Top 150 des Filmjahres, das Gesamteinspiel belief sich auf 191.167 Euro – dem gegenüber standen 109.716 Euro, die über Crowdfunding gesammelt wurden. Das komplette Budget hingegen wurde von den Kinoeinnahmen unterboten.

Somit bestätigte «Geld her oder Autsch'n!» einen Trend der vergangenen Kinojahre: Während von Comedians getragene Filme in den 80ern sehr einträglich waren, sind Kinoproduktionen mit Komikern in tragenden Rollen mittlerweile eher Kassengift, sofern sie nicht wie «Der Schuh des Manitu» oder «Stromberg – Der Film» auf aktuell populären TV-Sendungen basieren. Neben «Geld her oder Autsch'n!» floppte etwa 2012 auch Kaya Yanars Persiflage «Agent Ranjid rettet die Welt».

Insgesamt verführte der von Kritikern weitestgehend verrissene Film 422.694 Menschen zum Kinobesuch, womit bloß Platz 74 der Kino-Jahrescharts 2012 drin war. Und selbst Otto Waalkes, einst ein großer Publikumsmagnet, kommt in den Lichtspielhäusern längst nicht mehr herausragend an: Brachte es «7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug» 2006 noch auf über 3,5 Millionen Kinogänger, so kam die Heist-Movie-Parodie «Otto's Eleven» im Jahre 2010 einzig und allein auf 862.305 Otto-Fans, womit sie den mit Abstand am wenigsten besuchten Otto-Film darstellt.

Zumindest im Fernsehen steht es aber nicht all zu schlecht um Spielfilme mit Komikern besteht. «Host Schlämmer – Isch kandidiere!» etwa holte trotz mittelmäßiger Kinoauswertung im Jahre 2009 im ZDF am 28. Mai 2012 ab 21.50 Uhr sehr gute 3,33 Millionen Zuschauer sowie Marktanteile in der Höhe von 13,7 Prozent bei allen und tollen 11,1 Prozent bei den Jüngeren.
Ottos Kinomisserfolg lockte bei seiner Free-TV-Premiere zum Beispiel 3,84 Millionen Fernsehende zu RTL und generierte in der Zielgruppe auf dem für RTL so schwierigen Sendeplatz am Sonntagabend um 20.15 Uhr grundsolide 16,2 Prozent Marktanteil. Und selbst der katastrophal an den Kinokassen untergegangene Ausbilder-Schmidt-Film «Morgen, ihr Luschen!» fand im frei empfangbaren Fernsehen Anklang: Während sich im Kino bloß rund 5.000 Tickets verkauften, holte die Free-TV-Premiere bei RTL II zur besten Sendezeit sehr gute 1,44 Millionen Zuschauer sowie einen beachtlichen Marktanteil von 6,7 Prozent bei den Werberelevanten.

Am 6. April 2014 zeigt RTL II die 5,5 Millionen Euro schwere Produktion zum nunmehr dritten Mal um 20.15 Uhr – und dürfte wahrscheinlich einmal mehr beweisen, dass Filme mit Komikern in den zentralen Rollen an den heimischen Schirmen ein langes Leben haben.

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