Erst vor zwei Wochen erklärte das Bundesverfassungsgericht den ZDF-Staatsvertrag für verfassungswidrig. Kernpunkt der Kritik war der zu hohe Einfluss von Politikern und weiteren staatsnahen Personen, deren Anteil im Verwaltungs- und Fernsehrat von derzeit 44 Prozent auf ein Drittel reduziert werden muss. Dies sehen der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure (BVR) sowie der Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) nun als Gelegenheit, ihren Einfluss auf die Programmpolitik des Zweiten Deutschen Fernsehens zu erhöhen.
Ihre Forderung klingt dabei noch recht bescheiden: Gerade einmal zwei Plätze im 77-köpfigen Fernsehrat sollen demnach an sie gehen - jeweils einer an Drehbuchautoren und Film- und Fernsehregisseure. Dies würde zu einer nachhaltigen Steigerung der Sachkompetenz "bei der Abwägung programmästhetischer wie auch wirtschaftlicher Grundlagen-Entscheidungen" führen.
Nachdem das höchste deutsche Gericht seine Kritik an der aktuellen Zusammenstellung zum Ausdruck gebracht hat, verweisen BVR und VDD in ihrer gemeinsamen Erklärung zudem darauf, dass in dem Gremium Vertreter unterschiedlicher gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammensetzen sollte. Derzeit sehen sich die Programmschöpfer hingegen überhaupt nicht vertreten, was sich ihrer Ansicht nach ändern kann und soll, "indem unabhängige künstlerisch-kreative Urheber in die grundlegenden Überlegungen zu Programmstrukturen und Finanzierung eingebunden werden".