In diesen Wochen wird ein neuer Fernsehvertrag ausgehandelt. Gesprochen wird wieder mit Sport1, Quotenmeter.de vorliegenden Infos zufolge aber auch mit anderen Anbietern. Was stört die Basketballszene am jetzigen Vertragspartner genau? Trotz langjähriger Partnerschaft gibt es derzeit wieder keinen festen Sendeplatz für BBL-Spiele. Gab es zu Beginn der Saison den Samstagabend um 20 Uhr als halbwegs verlässliches Angebot, laufen die Partien mittlerweile irgendwann. Dass man aktuell häufiger am späteren Sonntagnachmittag einem BBL-Spiel bei Sport1 begegnet scheint mehr Zufall zu sein als wirklicher Plan. Sport1-Geschäftsführer Olaf Schröder erklärte im Gespräch mit Quotenmeter.de: „In enger Abstimmung mit der Liga haben wir den Großteil unserer Beko-BBL-Übertragungen entweder am Samstag- oder Sonntag zur Prime-Time angesetzt. Ausnahmen waren beispielsweise drei TV-Spiele an bundesweiten Feiertagen, die erfahrungsgemäß zu den reichweitenstärksten Übertragungen der gesamten Saison zählen.“ Er schränkte jedoch ein, dass grundsätzlich auch andere Kriterien wichtig seien, etwa die Verfügbarkeit von Hallen oder Ansetzungen in europäischen Wettbewerben unter der Woche. Zudem seien die Kapazitäten bei Sport1 als Sender mit hohem Live-Sport-Anteil begrenzt.
Daher kommt es wohl auch, dass die Rahmenberichte mittlerweile diese Namen eigentlich nicht mehr verdienen. Auch das ist Teil der laut gewordenen Kritik seitens der Vereine. Schröder will davon nichts wissen. „Diese Kritik wurde bislang noch nie direkt an uns herangetragen“, sagt er. Die Liga muss sich hier allerdings auch selbst an die Nase fassen – trotz des Aushängsschilds FC Bayern gelang es zuletzt nämlich nicht, die Attraktivität der Liga deutlich zu erhöhen. Im Gespräch mit Quotenmeter.de erklärte Schröder, dass TV- und Produktionstandards grundsätzlich bei Vertragsabschluss miteinander abgestimmt werden. Der Anspruch seines Senders sei es aber, „bei entsprechenden Highlights über diese Standards hinauszugehen.“ Er verwies dabei auf die Übertragung der «BBL Top Four» Ende März. Mit knapp 30 Mitarbeitern aus Redaktion und Produktion vor Ort in zwei Tagen habe man an zwei Tagen insgesamt über sechs Stunden Live-Basketball fürs Free-TV realisiert.
Ohnehin: Die Schuld dafür allein Sport1 in die Schuhe zu schieben, wäre unfair. Es ist schon auch an der Liga selbst, für eine gewisse Attraktivität zu sorgen, die letztlich ein umfangreiches Rahmenprogramm rechtfertigt. Gut in Erinnerung dürfte auch noch ein kurzes Intermezzo von kabel eins sein, das einige Spiele am Sonntagmittag übertrug. Dabei sorgte ein Kommentar von Frank Buschmann mit Fußballer Bastian Schweinsteiger für mehr Schlagzeilen als die eigentliche Partie. Die Quoten bewegten sich bei schlechten rund drei Prozent in der Zielgruppe, sodass man bei ProSiebenSat.1 schnell wieder Abstand von den Korbjägern nahm. Genau das dürfte die Verhandlungen der BBL mit potentiellen neuen Partnern nicht gerade einfacher machen.
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Als Basketball-Plattform Nummer eins bieten wir
der Beko BBL gemeinsam mit unseren Partnern Turkish Airlines Euroleague und NBA
zudem ein aus internationalem Top-Basketball bestehendes mediales Umfeld. Vor
diesem Hintergrund hätten wir uns durchaus auch ein höheres Wachstum der Beko
BBL-Reichweiten gewünscht. Mit Blick auf die Playoffs im Mai und Juni ist da noch
Luft nach oben.
der Beko BBL gemeinsam mit unseren Partnern Turkish Airlines Euroleague und NBA
zudem ein aus internationalem Top-Basketball bestehendes mediales Umfeld. Vor
diesem Hintergrund hätten wir uns durchaus auch ein höheres Wachstum der Beko
BBL-Reichweiten gewünscht. Mit Blick auf die Playoffs im Mai und Juni ist da noch
Luft nach oben.
”
Sport1-Geschäftsführer Olaf Schröder
„Vor diesem Hintergrund hätten wir uns durchaus auch ein höheres Wachstum der Beko BBL-Reichweiten gewünscht. Mit Blick auf die Playoffs im Mai und Juni ist da noch Luft nach oben“, sagt Schröder. Ähnlich ergehe es dem Sender auch bei den Übertragungen der Euro League, die bislang in dieser Saison auf rund 110.000 Zuschauer ab drei Jahren im Schnitt kommt. „Hier gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass wir den Übertragungsumfang deutlich gesteigert haben und trotzdem die positive Entwicklung der vergangenen Spielzeiten fortsetzen: In der Saison 2012/13 lag die durchschnittliche Reichweite noch bei 90.000 Zuschauern, nach durchschnittlich 80.000 Zuschauern in der Saison 2011/12“, sagt der Sport1-Boss.
Wohin der Weg für die BBL nun genau geht, ist nicht auszumachen. Beide Seiten sollten stolz darauf sein, dass die Liga ein langjähriger Partner von Sport1 sei, findet Schröder. Gegenüber Quotenmeter.de will er sich aber trotzdem nicht ganz klar zu einer Fortführung der Zusammenarbeit bekennen. Man befinde sich miteinander im Austausch, wolle die Gespräche aber bilateral und nicht öffentlich führen. „Die Verlängerung des TV-Vertrags ist durchaus eine denkbare Option“, sagt er. Unbedingter Wille, an den Korbjägern dranzubleiben, klingt wohl anders.
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Die BBL ist ein langjähriger Partner von SPORT1, worauf beide Seiten
stolz sein sollten. Die Verlängerung des TV-Vertrags ist durchaus eine denkbare
Option.
stolz sein sollten. Die Verlängerung des TV-Vertrags ist durchaus eine denkbare
Option.
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Sport1-Geschäftsführer Olaf Schröder
Argumente pro Sky gäbe es von der BBL sicherlich. Ob Sky allerdings wirklich Interesse an einem solchen Engagement hat, steht auf einem anderen Blatt. Der Sender reduzierte zuletzt sein Sportangebot eher als dass er es ausbaute. Gut möglich also, dass bei den derzeitigen Vertragsverhandlungen zwischen TV-Machern und Liga-Chefs wieder nur ein Anbieter sitzt, der noch halbwegs ernsthaftes Interesse hat. Und so bleibt festzuhalten: Es kann nicht jeder Sportart so gut gehen, wie dem deutschen Eishockey, als in fast auswegsloser Situation ein weißer Ritter namens Servus TV um die Ecke bog und die Liga derzeit auf höchstem Standard in die deutschen Wohnzimmer bringt.