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‚So etwas hat es noch nie im deutschen Fernsehen gegeben‘

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Keine Bühne, kein Moderator, dafür Überraschung und Entertainment. SchwartzkopffTV bringt mit «Sing meinen Song» ein ungewöhnliches Musikexperiment auf den Schirm. Quotenmeter.de sprach mit dem Leiter der Entwicklungsabteilung über Xavier Naidoo und über’s Daumendrücken vor dem Start.

Die Show lebt einfach davon, dass wir uns an Songs heranwagen, die wir ansonsten wahrscheinlich never ever singen würden und schon gar nicht im Fernsehen
Xavier Naidoo über «Sing meinen Song»
VOX wagt das vielleicht mutigste Format dieses Frühjahrs – schon vergangenen Herbst sorgte Bernd Reichart mit der bloßen Ankündigung von «Sing meinen Song – Das Tauschkonzert» für Aufsehen. Am Dienstag geht’s nun zur besten Sendezeit los. Als Kopf der Sendung konnte der begnadete Musiker Xavier Naidoo, damals recht frisch aus «The Voice of Germany» gewonnen werden. «Sing meinen Song» wurde als Musikshow gänzlich ohne Competition-Faktor verkündet; verschiedene Musiker setzen sich einfach zusammen und interpretieren bekannte Songs der anderen ganz neu. Gedreht wurde in Südafrika und übrigens nicht nur beim musizieren, sondern auch beim gemeinsamen Tauchen mit Haien, beim Gemeinschaftskochen und Ausflügen ins afrikanische Hinterland.

„Das Besondere an dem Format ist, dass sehr bekannte und erfolgreiche Sänger im Mittelpunkt stehen, die nicht ihre eigenen Songs, sondern vielmehr die Hits der Kollegen performen. Das ist Entertainment, Überraschung und Spannung pur. Für die Zuschauer, aber auch - das können Sie glauben - für die sieben Sänger“, erzählt Frank Albers von der Produktionsfirma Schwartzkopff TV im Gespräch mit Quotenmeter.de. Albers ist dort Leiter der Entwicklungsabteilung und von der kommt «Sing meinen Song» letztlich. Schon seit geraumer Zeit schlummerte dort die Idee einer solchen Sendung, lange Zeit aber galt sie als relativ schwer umzusetzen. „Die größte «Sing meinen Song»-Herausforderung war es, die sieben großartigen Sänger/innen, die naturgemäß starke Individualisten sind, für das außergewöhnliche Format zu gewinnen. Beharrlichkeit, Ausdauer und ein unerschütterlicher Glaube an das Konzept hat uns in einer ungewöhnlich engen Zusammenarbeit mit VOX dies gelingen lassen,“ berichtet Albers von der Entwicklungsarbeit.

Xavier Naidoo habe „mit seiner einzigartigen integrativen Kraft“ zum Gelingen des Formats beigetragen. Sarah Connor, Andreas Gabalier, Sandra Nasic, Sasha, Roger Cicero und Gregor Meyle wurden für die Produktion gewonnen. Naidoo arbeitete mit Schwartzkopff TV schon bei «The Voice of Germany» zusammen – dass er die ProSiebenSat.1-Show aber für das VOX-Format verlassen hat, stimme nicht. Vielmehr hielt er seinen Weg dort für beendet, berichtet Albers. „Xavier ist zuallererst Sänger und Musiker. Das Medium Fernsehen ist für ihn eine zusätzliche Option, seine Ideen und Projekte zu präsentieren. Wir freuen uns natürlich, dass wir unsere Zusammenarbeit mit Xavier fortsetzen können. Er ist einer der besten und erfolgreichsten Sänger Deutschlands und ein außergewöhnlich spannender Mensch. Er verfügt über ein enormes Talent, andere Menschen zu begeistern und mitzureißen.“ Einen besseren Gastgeber für das neue VOX-Format hätte man sich entsprechend nicht vorstellen können.

Ungewohnt und mutig ist «Sing meinen Song» allemal. Es gibt keine große Showbühne, kein Publikum und auch keinen klassischen Moderator. „Das klingt zunächst verrückt“, bestätigt der TV-Macher. „Aber wenn man das holländische Original von FTV Productions «De beste Zangers van Nederland» sieht, spürt man sofort, dass dieses Format etwas ganz Besonderes hat. Das ging uns so und das ging auch VOX so. Ein Format wie «Sing meinen Song – Das Tauschkonzert» hat es noch nie im deutschen Fernsehen gegeben.“

So lief «Cover my Song»

Der Start von sieben Folgen lief zunächst gar nicht schlecht - VOX freute sich über starke 9,8 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Im Verlauf der ersten Season fielen die Quoten aber auf weniger als sechs Prozent ab. Auch wenn der Staffelschnitt mit 7,3 Prozent nicht wirklich schlecht aussieht, waren es wohl die Ausreißer nach unten, die der Sendung den Stöpsel gezogen haben.
Vergleiche zu «Cover my Song», einem inzwischen nicht mehr fortgesetzten Musik-Format von VOX, in dem Künstler sich ebenfalls gegenseitig coverten, sind nicht ganz treffend. Bei Schwartzkopff TV aber weiß man um die Faszination, die die Sendung einst (in kleineren Kreisen) auslöste. „«Cover my Song» ist ein tolles Format, das auch zu Recht den Deutschen Fernsehpreis gewonnen hat. Beide Formate haben gemeinsam, dass Künstler sehr unterschiedlicher Genres einen Song des anderen neu interpretieren – und dass sie aus unserem Nachbarland stammen. Aber ansonsten sind die Shows schon sehr unterschiedlich.“ Die neue Sendung besteche damit, dass sieben Stars die Zuschauer eine Staffel lang mit ihren gemeinsamen Erlebnissen, ihren Erfahrungen, ihren Emotionen und ihrer Musik bereichern würden.

Hoffentlich ebenfalls nicht gemeinsam wird die Zuschauerresonanz sein. Die war bei «Cover my Song» nämlich der Grund, weshalb man sich letztlich gegen eine Fortsetzung entschied. Dessen ist man sich auch bei SchwartzkopffTV bewusst. Man sagt, dass Qualität von A bis Z ohne Frage wichtig sei, letztlich aber entscheiden die Quoten. „Sie sagt uns, ob der Zuschauer Gefallen gefunden, sich unterhalten gefühlt hat, ob es ein Erfolg oder kein Erfolg wird“, meint Frank Albert, der zum Daumendrücken animiert. „Denn unser Erfolg würde in diesem Fall bedeuten, dass Sie in der Zukunft nicht nur über die nächste Musik Casting Show schreiben müssten“, lacht er. Und in der Tat: Der Vielfalt von musikalischen Formaten im deutschen Fernsehen täte ein Quotenerfolg von «Sing meinen Song» tatsächlich gut.

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