Vermischtes

Zalando macht RTL Ärger

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Der Versandriese fühlt sich nach Ausstrahlung einer Reportage im Magazin «Extra» falsch verstanden – und klagt nun gegen den Privatsender.

Das sagt Zalando zu dem RTL-Bericht

"Dieser Bericht hat uns sehr erschüttert, weil er grundlegend kritisiert, wie wir an unserem Logistikstandort Erfurt arbeiten und wie wir mit unseren Mitarbeitern vor Ort umgehen. Bedauerlicherweise haben wir im Vorfeld keinerlei Anfragen der RTL Extra Redaktion erhalten, um zu den Kritikpunkten Stellung zu nehmen.
Aus unserer Sicht entspricht die Darstellung des Berichts in keiner Weise der Unternehmenskultur und Mitarbeiterstimmung an unseren Logistikstandorten. Unser Ziel und Anspruch ist es, ein guter und verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein. Dass wir hierbei auf einem guten Weg sind, bestätigen uns auch unsere Mitarbeiter, die die Bedingungen vor Ort am besten kennen. (...) Wir waren erschüttert über den Bericht eines angeblichen Todesfalls in unserem Logistikzentrum in direkter Folge von Überarbeitung und den Vorwurf, diesen verheimlicht zu haben. Tatsache ist, dass es bis zum heutigen Tag keinen einzigen Todesfall in unserem Logistikzentrum in Erfurt gab."
David Schröder, Geschäftsführer Zalando Operations
Das Internet-Versandhaus Zalando hat Klage gegen den deutschen Privatsender RTL eingereicht. Zalando geht damit gegen einen Beitrag vor, den der Kanal am Montag in seinem Magazin «Extra» gesendet hatte. Eine Reporterin war dafür drei Monate lang undercover bei Zalando angestellt. Ihren Darstellungen zufolge verstoße Zalando massiv gegen geltendes Arbeitsrecht.

Bei Zalando ist die Verärgerung über den Beitrag riesig. Unter anderem beklagt das Unternehmen, von RTL erst nach der Ausstrahlung die Möglichkeit zu einer Stellungnahme bekommen zu haben. RTL sieht das anders: Die Redaktion habe sich in einem gleich mehrseitigen Fax an die Firma gewendet, aber keine Antwort erhalten. „Wir standen ständig unter Kontrolle und enormem Leistungsdruck“, erklärte Reporterin Caro Lobig in einem von RTL veröffentlichten Pressestatement zur Ausstrahlung der Sendung. Weiter heißt es in diesem: "Gearbeitet wird mit einem Scanner, die Scannzahlen werden jedoch auch zur Überwachung der Arbeitsleistung der Mitarbeiter missbraucht. Hier lassen sich sowohl die verarbeitete Stückzahl als auch die Arbeitsfrequenz des Mitarbeiters ablesen. Wer nicht spurt, wird sofort zum Teamleiter zitiert. Trotz einer 40-Stunden-Pauschale im Arbeitsvertrag werden die Lagerarbeiter ständig mit den Zahlen unter Druck gesetzt und Akkordarbeit verlangt."

Auch gegen die «Extra»-Reporterin persönlich wird Zalando nun vorgehen. Es wurde Anzeige gegen sie bei der Staatsanwaltschaft Erfurt erstattet. Die Firma fürchtet, dass durch die Aktion widerrechtlich Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse verraten werden.

Mehr zum Thema... Extra TV-Sender RTL
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