Hinter den Kulissen
- Regie und Drehbuch: Tom Gormican
- Produzenten: Justin Nappi, Andrew O'Connor, Scott Aversano, Kevin Turen und Zac Efron
- Musik: David Torn
- Kamera: Brandon Trost
- Schnitt: Shawn Paper und Greg Tillman
Vor allem ist dieser Award jedoch für sonst nicht besonders preisverdächtige Produktionen die große Chance, eine Auszeichnung einzusacken, die relativ medienwirksam ist. Aktuelles Beispiel: Die Romantikkomödie «Für immer Single?» deren Drehbuch 2010 immerhin auf der Hitliste der am besten bewerteten, noch unproduzierten Hollywood-Skripts landete. Nun, vergleichsweise kurz nach US-Kinostart aber noch vor der Deutschlandpremiere, gesellte sich also der MTV Movie Award für eine Szene dazu, in der Zac Efron ohne Oberteil vorführt, wie man am besten mit erigiertem Glied uriniert.

Obendrein strotzt «Für immer Single?» wahrlich nicht vor Überraschungen: Missverständnisse kündigen sich meilenweit im Voraus an, ebenso wie Versöhnungen und zumeist auch die Art und Weise, wie sie sich ereignen. Und dennoch vermag diese optisch wenig ambitionierte Romantikkomödie besser zu unterhalten, als der generische Look und die forcierte Story vermuten lassen. Dies liegt insbesondere an den hervorragend harmonierenden Darstellern – Efron, Jordan und Teller wirken auf der Leinwand wie jahrelange Freunde und spielen sich ganz ungekünstelt die verbalen Bälle zu. Viele Dialogsequenzen wirken durch ihren spaßig-planlosen Verlauf stark improvisiert (was durch die Outtakes im Abspann bestätigt wird) und sprühen dank der Spielfreude der Hauptakteure so sehr vor Charme, wie es in kleineren Hollywood-Romanzen sonst selten zu erleben ist.

Die heimlichen Stars von «Für immer Single?» sind allerdings die weiblichen Nebendarsteller Imogen Poots und Mackenzie Davis. Poots, die dieses Jahr bereits in «Need for Speed» und «A Long Way Down» massiv Sympathiepunkte sammelte, agiert weit über dem Niveau des Drehbuchs und tritt mit viel trockenem Witz sowie kessem Durchsetzungsvermögen in der Rolle der Jungautorin Ellie auf, in die sich Efrons selbstbewusste Figur Jason verliebt. Und obwohl das mit Klischees durchzogene Skript nicht gerade danach schreit, lässt Poots' mit vielen kleinen Gesten und natürlicher Ausstrahlung die Beziehung zwischen Ellie und Jason realistisch und herzlich wirken. Davis dagegen bekommt als Liebesgespielin und beste Freundin von Tellers Nerd-Figur Daniel einige der besten Gags des Films ab – und genauso wie Poots lässt sie durch engagiertes Spiel und nicht zu dick aufgetragene Reaktionen die eigentlich so weltfremden Aktionen ihres männlichen Leinwandpartners süß sowie glaubwürdig erscheinen.
Kurzum: Auf dem Papier ist «Für immer Single?» kein großer Wurf. Aber das sympathische, zwanglos interagierende Ensemble und kurzweilige Variationen einiger Hollywood-Filmklischees machen diesen rund 90-minütigen Streifen dennoch zu einem reizend Datemovie.
«Für immer Single?» ist ab sofort in zahlreichen deutschen Kinos zu sehen.