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Wo bleibt das nächste «Game of Thrones»?

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«Game of Thrones» boomt und so finden historische Serienstoffe in Deutschland ihren Weg zu größeren TV-Stationen. Nach der «Bibel» bei VOX kommt nun zu ProSieben eine weitere Serie des History Channel ins Free-TV.

«Vikings» eroberte Zuschauer im Sturm und etablierte sich als eine der ansprechendsten, visuell beeindruckendsten Dramaserien im Fernsehen. Mit seiner großen, passionierten und loyalen Fangemeinde führte «Vikings» History sicher ins Bereich des fiktionalen Fernsehens.
Dirk Hoogstra, General Manager bei History und H2
Nur eine Woche nach der von VOX groß anpriesenen Ausstrahlung der Event-Mini-Serie «Die Bibel» von Mark Burnett bringt nun ProSieben eine weitere Historien-Produktion aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten nach Deutschland. «Vikings» hat sogar mehr Verbindungen zu «Die Bibel» als man denkt. Denn: Auch die Serie wurde vom amerikanischen History Channel beauftragt. Sie erreichte zwar nicht die überaus hohen Zuschauerzahlen wie «The Bible» (über 13 Millionen), stellte die Verantwortlichen in Amerika mit im Schnitt dreieinhalb Millionen Zusehenden aber so zufrieden, dass inzwischen gar eine dritte Staffel geordert wurde.

Für die Produktion von «Vikings» hatte sich der History Channel in Amerika den TV-Macher Michael Hirst gesichert, der zuvor für die Produktion des Showtime-Formats «The Tudors» verantwortlich war. Anders als in Deutschland gibt es die große Faszination an historischen Stoffen nämlich schon seit einigen Jahren. Ausgelöst wurde der große Hype darum wohl durch HBOs «Rome», das in Deutschland aber nur bei RTL II lief. Auch das derzeit heißeste Eisen im Feuer, «Game of Thrones», dessen vierte Staffel in Amerika gerade immer wieder an neuen Reichweiten-Rekorden kratzt, wurde im Free-TV zunächst nicht allzu sehr beachtet. Auch hier war es wieder RTL II, das den richtigen Riecher bewies.

Wohl vor allem wegen der derzeit so unheimlich gefragten HBO-Serie sind nun auch die anderen Sender wach geworden. VOX‘ Eventprogrammierung der zehnteiligen Bibel-Verfilmung an Ostern fuhr schon mal sehr annehmbare Quoten ein. Am ersten Abend, nämlich an Gründonnerstag, holte das Format von Mark Burnett bis zu 9,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. An Karfreitag generierte die Mini-Serie bis zu 8,4 Prozent. Interessant ist hierbei, dass die Zuschauerzahlen in Sachen Reichweite im Verlauf des Abends immer anstiegen. Sahen am Donnerstag vergangener Woche die erste Episode um 20.15 Uhr im Schnitt 1,94 Millionen Menschen, waren bei der dritten Folge nach 22 Uhr mehr als 2,3 Millionen dabei. Auch am Freitag stiegen die Reichweiten während der Ausstrahlung. Ein deutliches Zeichen dafür, dass das Publikum das Format attraktiv fand. Am Karsamstag generierten gleich vier Episoden von «Die Bibel» zwischen 5,3 und 8,9 Prozent Marktanteil – auch hier stiegen die Reichweiten beim Publikum ab drei Jahren am Ende auf mehr als 1,5 Millionen Zuschauer.

Im Schnitt punktete VOX mit dem zehnteiligen Format also mit 7,7 Prozent Marktanteil. «Vikings», das bei ProSieben ab Freitag zur besten Sendezeit im Dreierpack läuft, wird sich aber beweisen müssen. Die Story hier ist etwas ungewöhnlicher. Skandinavien im achten Jahrhundert. Ragnar Lodbrok (gespielt von Travis Fimmel) ist einer der besten Krieger seines Wikingerstamms. Doch obwohl er seine schöne Frau Lagertha (Katheryn Winnick) und seinen zwölfjährigen Sohn Bjorn sehr liebt, findet er keine Ruhe im heimischen Dorf. Er träumt davon, endlich über das Meer nach Westen zu segeln. Dort soll sich ein sagenhaft reiches Land befinden. Allerdings will sein Stammeshäuptling, Earl Haraldson, seine Männer wie in allen Jahren zuvor auf eine Raubtour nach Osten gegen die Slaven entsenden. Eigentlich müsste Ragnar damit seine Träume begraben, denn dem machtversessenen Stammesoberhaupt gehören sämtliche Schiffe. Neun Episoden umfasst die erste Staffel.

Für die Produktion des Formats hat der History Channel die Geldbörse weit aufgemacht. Berichten zufolge hatte Michael Hirst 40 Millionen US-Dollar zur Verfügung, also mehr als vier Millionen pro Episode. Und trotzdem sei es Hirst nicht gelungen, letztlich an «Game of Thrones» anzuknüpfen – so urteilte zumindest das US-Magazin Hollywood Reporter. Die Amerikaner sahen den Grund darin übrigens unter anderem an der Ausstrahlung beim History Channel, wo nicht so offen mit Nacktheit und Sex umgegangen werden kann, wie beim Pay-TV-Sender Showtime, für den Hirst in den Jahren zuvor arbeitete. Aber – was auch gesagt wurde: Im Laufe der ersten Staffel nimmt das Format durchaus an Fahrt auf. Die erste Staffel endete in Amerika vor 3,5 Millionen Zuschauern, nachdem zum Start mehr als sechs Millionen zusahen.

An «Vikings» angeschlossen wird von ProSieben übrigens freitags um 23.00 Uhr die dritte «Spartacus»-Staffel „War of the Damned“, die man in Dreier- und Viererpacks drei Wochen lang bis tief in die Nacht zeigen wird. In Deutschland wirklich erfolgreich war von der Serie übrigens nur die erste Staffel, die unter dem Namen „Blood and Sand“ lief. Klar überdurchschnittliche Quoten wurden hier gemessen. Die zweite Staffel „Vengeance“, zeigte ProSieben ebenfalls am späten Freitagabend, übertraf den eigenen Senderschnitt damit aber nicht.

«Spartacus» bei ProSieben

  • "Blood and Sand": 14,1 % MA
  • Miniserie "Gods of the Arena": 12,0 % MA
  • "Vengeance": 9,9 % MA
Zielgruppe 14-49
„War of the Damned“ wird die finale Runde von «Spartacus» sein. Die zur Niederschlagung des Sklavenaufstands in den Süden entsandten Legionen wurden komplett vernichtet, der römische Befehlshaber Glaber von seinem persönlichen Erzfeind Spartacus (Liam McIntyre) getötet. Den Senatoren dämmert, dass sie ihren Gegner völlig unterschätzt haben. Doch da Rom im Moment nicht genügend Truppen hat, sehen sich die Politiker gezwungen, den reichen Patrizier Marcus Crassus um Geld für die Aufstellung eines Heeres zu bitten.

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