Die in Luxembourg ansässige RTL Group veröffentlichte am Donnerstagvormittag die aktuellen Quartalszahlen. Aufgrund des späten Ostergeschäftes, so die Verantwortlichen, sank der Umsatz im ersten Quartal 2014 gegenüber des ersten Quartals 2013 von 1.317 Millionen auf 1.313 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank von 207 auf 194 Millionen Euro. Eine weitere wichtige Kennzahl ist der Periodenprofit, der nun bei 110 Millionen Euro liegt. Im Vorjahreszeitraum erwirtschafteten die Firmen der RTL-Gruppe 156 Millionen Euro.
Europas führender Unterhaltungskonzern erwirtschaftete in Deutschland einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen in Höhe von 134 Millionen Euro, damit wurde das Vorjahresergebnis bestätigt. In Frankreich hingegen sank dieses Ergebnis von 60 auf 43 Millionen Euro, dies führte die M6 Group auf eine schlechtere Wirtschaftslage und hohe Programminvestitionen zurück. Die Produktions- und Rechtefirma FremantleMedia verlor zehn Prozent und erwirtschaftete neun Millionen Euro, RTL Nederland verbesserte sich hingegen von vier auf sechs Millionen Euro.
Die RTL-Chefs Anke Schäferkordt (Bild) und Guillaume de Posch fassten das Ergebnis insgesamt als "solide" zusammen: "Insgesamt hatten wir einen guten Start ins Jahr 2014 und haben eines unserer besten Ergebnisse im ersten Quartal erzielt. Während sich die Groupe M6 und RTL Radio in Frankreich in einem nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfeld behaupten mussten, erwirtschafteten alle unsere anderen Senderfamilien stabile oder sogar höhere Ergebnisbeiträge im Vergleich zum Vorjahresquartal, was auch auf die Erholung der meisten europäischen TV-Werbemärkte zurückzuführen ist." Zunächst glaubt die RTL-Führung nicht an Besserung: "Zusätzlich wird das zweite Quartal von Werbekampagnen im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft im Juni profitieren. Die Wochen während solcher Großereignisse werden dann erfahrungsgemäß weniger gebucht, da Werbekunden den direkten Wettbewerb mit derartigen Events eher meiden."
Auch das Jahr 2014 steht weiter im Zeichen der Expansion: Im Januar ging der Kindersender RTL Kockica in Polen auf Sendung, am 27. März 2014 startete im asiatischen Markt der zweite Pay-TV-Sender RTL CBS Extreme HD. Außerdem können sich die deutschen Zuschauer ab den 8. Mai auf Geo Television freuen, der vorerst nur über Entertain zur Verfügung steht. Im März 2014 übernahm FremantleMedia drei Viertel der Produktionsfirma 495 Productions, die sich auf Reality-Shows konzentriert. Mit diesem Zukauf möchte man im amerikanischen Kabelmarkt Fuß fassen.
Im digitalen Bereich ist man über insgesamt 7,2 Milliarden Video-Abrufe zwischen Januar und März 2014 auf Websites der RTL-Gruppe und YouTube stolz, 1,62 Milliarden Aufrufe wurden auf den über 150 YouTube-Kanäle von FremantleMedia generiert. Gut: Zum Vorjahresquartal legten die Werbeumsätze im digitalen Bereich um 17 Prozent in Deutschland und 23 Prozent in den Niederlanden zu.