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Warum «The Mentalist» eine Zwangspause einlegen muss

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Zeit seines Bestehens halbierte die Crime-Serie fast ihre Zuschauerzahl und liegt zurzeit unter dem CBS-Senderschnitt. Trotzdem gibt CBS dem Format noch eine Chance.

«The Mentalist»-Facts

  • Genre: Crime/Mystery
  • Darsteller: Simon Baker, Robin Tunney, Tim Kang uvm.
  • Serienschöpfer: Bruno Heller
  • Regie: Chris Long & David Nutter
  • Soundtrack: Blake Neely
  • Staffelzahl: 7
  • Episodenzahl: 151
  • Ein Mal Golden Globe-nominiert (Best Performance by an Actor in a TV-Series)
Bei CBS werden neuerdings andere Seiten aufgezogen und das nicht ohne Grund: Vor gar nicht allzu langer Zeit rangierte „The Eye“ noch auf Platz eins in der jungen Zielgruppe, mittlerweile ist CBS auf Platz drei abgerutscht. Zwar liegt CBS noch immer bezüglich aller Fernsehenden ab zwei Jahren deutlich vor der Konkurrenz und schafft es als einziges Network im Durchschnitt um die zehn Millionen Zuschauer anzulocken, dafür verlor CBS im Mittel rund eine Million Zuschauer seit September 2013 und bei Erwachsenen unter 50 standen sogar Verluste zu Buche, die sich letztendlich auf satte 15 Prozent beliefen. In der Folge setzte CBS gleich sechs von acht neuen Serien ab, als diese den Ansprüchen nicht gerecht wurden.

Unter den etablierten Formaten machte lediglich «The Mentalist» den CBS-Verantwortlichen Sorgen. Zum Debüt 2008 generierte die Crime-Serie mit Simon Baker fantastische Zuschauerzahlen, mittlerweile befindet sich das Format in seiner sechsten Staffel und hat seine Gesamtzuschauerzahl nahezu halbiert. Darum bereitete «The Mentalist» seinem Heimatsender lange Kopfzerbrechen darüber, ob man die Serie nun verlängern oder nach stattlicher Staffelzahl nun endlich zum Abschluss bringen sollte. Nach langer Zitterpartie entschied sich CBS für eine weitere Season um das vorgebliche Medium Patrick Jane. Ein Blick auf den Zuschauerverlauf des Formats stellt diese in Entscheidung jedoch in Frage.

Am 23. September 2008 debütierte das Format, damals noch dienstags. Die Premiere von «The Mentalist» verlief gleich fulminant, als 15,60 Millionen zur Ausstrahlung des Pilots einschalteten. Doch der Anfangshype vergrößerte sich mit fortlaufender Episodenzahl der ersten Staffel sogar noch: Die Folgen neun bis zwölf lockten im Dezember 2008 und Januar 2009 nie unter 18 Millionen Zuschauer an. Mit 19,70 Millionen Interessierten hält die 14. Ausgabe „Crimson Casanova“ vom 10. Februar 2009 bis heute den Serienrekord. Die außerordentlich beliebte erste Staffel von «The Mentalist» sollte gleichzeitig als beliebteste des Formats in die Geschichte eingehen, als im Mittel ungefähr 17,2 Millionen Zuschauer einschalteten.

Gleichzeitig leitete das Ende der ersten Staffel aber auch den kontinuierlichen Zuschauerrückgang von «The Mentalist» ein, der sich über alle kommenden Staffeln hinwegzog. Zur zweiten Staffel versammelten sich im Mittel noch 15,37 Millionen Menschen vor den heimischen Empfängern, als «The Mentalist» vom Dienstag auf den Donnerstagabend umzog und seine Staffelpremiere am 24. September 2009 feierte. Den Höchstwert der neuen 23 Folgen verzeichnete CBS am 5. November 2009 mit 16,21 Millionen Fernsehenden, wodurch der Spitzenwert der zweiten Staffel schon deutlich unter dem Schnitt der ersten Season lag. Die Verluste dämmte CBS jedoch mit der dritten Staffel weitestgehend ein: «The Mentalist» hielt sich zwischen dem 23. September 2010 und dem 19. Mai 2011 konstant auf dem Niveau der Vorstaffel – die Verluste waren nicht allzu groß. Folglich belief sich der Mittelwert der dritten Staffel auf etwa 14,8 Millionen Zuschauer, erstmals unterbot die Crime-Serie jedoch die 14-Millionen-Zuschauer-Marke in einer der Episoden 47 bis 70, die, wie Staffel zwei, donnerstags ab 22 Uhr gezeigt wurden.

Vom gleichen Sendeplatz flimmerte auch die vierte Staffel den CBS-Zuschauern entgegen. Wer weiß, ob «The Mentalist» nicht noch längerfristig auf dem Niveau der vorangegangenen Durchläufe geblieben wäre? Der Donnerstag versprach CBS in jedem Fall ein konstant hohes Zuschauerinteresse, das auch in der vierten Runde nicht deutlich abbrach. Immerhin schalteten zwischen September 2011 und Mai 2012 zwischen 12,03 und 14,68 Millionen Zuschauer ein, die einen Staffelschnitt von rund 13,8 Millionen Personen pro Episode generierten. Der Einbruch für «The Mentalist» folgte erst am hart umkämpften US-Sonntag, auf den das Format ab der fünften Staffel verschoben wurde. Schlagartig sahen rund drei Millionen Menschen weniger Patrick Jane bei der Verbrechensbekämpfung und auf der Jagd nach „Red John“ zu. Zwischenzeitlich fiel «The Mentalist» sogar tief bis auf noch 8,00 Millionen Interessierte. Die Zuschauerzahlen schwankten zwischen diesem vorläufigen Tiefpunkt und bis zu 11,06 Millionen Zuschauern stark und der Durchschnitt lag knapp unter 10 Millionen Zuschauern.

Die aktuelle sechste Staffel drohte den Geduldsfaden von CBS fast ganz reißen zu lassen. Sonntags ab 22 Uhr machte vor allem Football auf NBC Patrick Jane & Co. die Zuschauer abspenstig. Die am 18. Mai endende sechste Staffel versammelte im Mittel bisher noch 9,11 Millionen Zuschauer vor den Empfängern und liegt damit auch unter dem Senderschnitt von CBS. Ob es nun am Sendeplatz geschuldet ist oder an der Müdigkeit der Zuschauer im Zuge des langlebigen Formats: Es wäre schon ungewöhnlich sollte sich «The Mentalist» zur neuen Staffel noch einmal aufraffen und seine Werte steigern. Vielleicht wollte CBS «The Mentalist» schlicht nicht an einen anderen Sender abgeben, solange das Format noch verhältnismäßig viele Zuschauer und damit noch immer mehr als der Großteil der Konkurrenz anlockt. Hätte sich CBS von «The Mentalist» verabschiedet, wäre das Crime-Format nämlich sicher woanders untergekommen. CBS verordnet «The Mentalist» nun zunächst eine Pause - das Format wird nicht wie sonst Ende September in die Saison starten, ein Sendeplatz steht noch nicht fest.

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