Wirtschaft

Shitstorms wirtschaftlich gesehen nicht einmal sanfte Böen

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Gemäß einer wissenschaftlichen Studie über die Auswirkungen von Shitstorms, haben Unternehmen von Empörungswellen keine wirtschaftlichen Nachteile zu befürchten.

Klassische Instrumente wie Pressekonferenzen, Pressemitteilungen oder Hintergrundgespräche wurden nur ganz selten als Reaktion auf die Kritik von Social Media Usern eingesetzt. Die Kommunikationsverantwortlichen scheinen sie im Kontext der sozialen Medien für unzureichend zu halten.
Thomas Hintzen, Co-Autor der Studie
Mit einer neuen Imagekampagne, einer offeneren Kommunikation und einem TV-Werbespot, in dem sich der Geschäftsführer bei den Kunden dafür entschuldigt, dass ein Franchisenehmer gegen die konzerninternen Maßstäbe verstieß, reagiert Burger King Deutschland aktuell auf den Shitstorm, den das Unternehmen nach den Enthüllungen der Reportagesendung «Team Wallraff» ereilte. Zumindest laut einer Studie der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation hat die Fast-Food-Kette allerdings keine wirtschaftlichen Spätfolgen zu befürchten.

Wissenschaftler der Hochschule veröffentlichten kürzlich die Ergebnisse der Untersuchung von 28 Shitstorms, die sich in Deutschland zwischen Januar 2010 und Mai 2013 ereigneten. Berücksichtigt wurden allein Shitstorms, die ein überregionales Medieninteresse erregten und über die daher in den sechs überregionalen Tageszeitungen Handelsblatt, Süddeutsche, Welt, Frankfurter Rundschau, taz und BILD berichtet wurde. Unterm Strich kamen die Forscher zum Schluss, dass bei den von Shitstorms getroffenen Unternehmen trotz großer Empörungswellen keinerlei nennenswerten wirtschaftlichen Schäden entstanden sind.

Studienleiter Prof. Dr. Ralf Spiller fasst die Untersuchung zusammen: „Trotz der Heftigkeit der Kritik und der hohen medialen Aufmerksamkeit, mit denen die Unternehmen sich während eines Shitstorms konfrontiert sahen, haben die betroffenen Unternehmen bislang kaum messbare Umsatz- oder Gewinneinbußen noch einen nachweisbaren Glaubwürdigkeitsverlust festgestellt.“ Dessen ungeachtet hätten Shitstorms Auswirkungen auf die Konzerne: Nahezu alle Unternehmen reagierten mit Restrukturierungen ihrer Kommunikationsabteilungen und neuen internen Regelungen für den Krisenfall. Darüber hinaus erwies sich die Aufklärung und Entschuldigung der kritisierten Umstände in sozialen Medien als unerlässlich.

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