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Altbacken? «SOKO»s verlieren junges Publikum

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Die ZDF-Vorabendkrimis kommen zwar insgesamt weiterhin überragend an, verloren zuletzt aber durch die Bank massiv beim jungen Publikum.

Das Zweite Deutsche Fernsehen steht in diesen Wochen vor einem Problem: Die Quoten seiner Vorabendserien der Marke «SOKO» sind weiterhin richtig gut. Keine der noch laufenden Vorabendserien kommt insgesamt auf weniger als 19 Prozent Marktanteil – nach 18.00 Uhr sind weit überdurchschnittliche Ergebnisse also absolut sicher. Entsprechend wird man das jeweilige Erfolgsrezept nur ungern anfassen. In den vergangenen Monaten aber rutschten die Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen, die am Vorabend für den Sender nicht ganz unwichtig sind, deutlich ab.

Bestes Beispiel für diese Entwicklung ist der Krimiklassiker «SOKO Kitzbühel», der in seiner zehnten Staffel im Vorjahr noch auf 8,5 Prozent in dieser Altersklasse kam. Keine andere «SOKO»-Serie begeisterte damals so viele junge Menschen. Der Bestwert in Staffel zehn lag sogar bei 10,3 Prozent Marktanteil. Inzwischen hat sich das Blatt aber deutlich gewandelt. Die elfte Runde erreichte im besten Fall etwas mehr als sieben Prozent, landete im Schnitt bei 5,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Das ist ein satter Abschlag von 3,4 Prozentpunkten. Die Verluste kommen wirklich einzig beim jungen Publikum zu Stande. Insgesamt nämlich ist «SOKO Kitzbühel» in Staffel elf sogar noch erfolgreicher geworden: die Quoten stiegen bei allen von 19,4 auf 19,7 Prozent.

Eine ähnliche Entwicklung ist bei «SOKO Wismar» zu erkennen. Hier holte die neunte Staffel insgesamt 19,8 Prozent Marktanteil bei Allen, die zehnte kam auf tolle 19,9 Prozent. Somit ist die Krimiserie die derzeit erfolgreichste bei allen. Einbußen bei den Jungen waren aber deutlich erkennbar. Die Quoten krachten von 6,3 auf noch 4,9 Prozent. Die Verluste fielen somit nicht so enorm wie bei der Kitzbühler Serie aus, aber auch ein Minus von fast eineinhalb Punkten dürfte gewaltig schmerzen. Deutliche Abschläge sind auch beim Original, der «SOKO 5113» zu erkennen. Hier sanken die Quoten von vormals 7,2 auf inzwischen noch 5,3 Prozent in der kommerziell wichtigen Gruppe. Insgesamt gab das Münchner Team rund einen Punkt auf noch 19,4 Prozent ab.

Schaut man nur auf die jungen Zuschauer, so ist inzwischen «SOKO Stuttgart» das dort erfolgreichste Format, wenngleich auch die Schwaben mit Verlusten zu tun haben. Die jüngste Staffel erreichte im Schnitt 5,8 Prozent Marktanteil – ein Minus von 1,4 Punkten. Insgesamt blieben die Stuttgarter nahezu stabil, erreichten 19,7 Prozent. «SOKO Köln» gab bei den Jungen ebenfalls deutlich nach; verschlechterte sich von 6,9 auf 4,9 Prozent. Insgesamt holten die Rhein-Ermittler noch 19,3 Prozent.

Eine Verjüngung der «SOKO»-Serien würde wohl mit Einbußen insgesamt einhergehen – und das kann sich das ZDF wohl ebenfalls nicht leisten. Auszunehmen aus dieser Entwicklung ist in Teilen übrigens die Primetime-Serie «SOKO Leipzig», wenngleich auch hier Verluste beim jungen Publikum festzustellen waren. Die jüngste Staffel landete mit 7,3 Prozent noch klar oberhalb des Senderschnitts der Mainzer. Die Ende 2012/Anfang 2013 gezeigte Staffel kam am Freitagabend aber noch auf 8,3 Prozent. Bei Allen gewann die Krimiserie übrigens 0,2 Punkte hinzu. Den Trend zu stoppen und insgesamt stabil zu bleiben, käme für das ZDF wohl der Quadratur des Kreises gleich.

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