
Die Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen sind schon seit langem nahezu durchweg deprimierend, weshalb die Formate in der Vergangenheit auch aus ARD-internen Kreisen mehrmals kritisiert wurden. Eine Änderung war bislang aber nicht in Sicht, da sich verschiedene ARD-Anstalten die Verantwortung für die Dachmarke teilen, was größere Modernisierungsversuche der seit 1971 bestehenden «ARD-Ratgeber» ausbremste. Jetzt scheint aber sehr wohl ein Ruck durch die öffentlich-rechtliche Anstalt zu gehen: Laut Informationen des Branchendiensts DWDL ist mit einer Absetzung aller «ARD-Ratgeber» im September zu rechnen. Dann sollen Verbrauchermagazine mit einer breiteren Kernzielgruppe als Ersatz an den Start gehen.
Zunächst werden die inoffiziellen Nachfolger der diversen Ratgeberformate aber nur pilotiert. Der NDR soll angeblich ein Ernährungsmagazin mit Tim Mälzer beisteuern, das sich lose an der WDR-Sendung «Der Vorkoster» orientiert. Diese gab es im Frühjahr dieses Jahres bereits als kurzfristigen «ARD-Ratgeber»-Ersatz zu sehen. Als Vorbild für die neuen Verbrauchersendungen gelten darüber hinaus die vom WDR produzierten «Markenchecks». Seitens der ARD hält man sich wohlgemerkt noch bedeckt. Der Sender gibt lediglich zu, dass er „an einer Reform seiner Rat gebenden Sendungen“ arbeitet und sich “in Kürze zu den Ergebnissen äußern“ wird. Dann zeigt sich, welche der über den Flurfunk verbreiteten Neuerungen auch in die Tat umgesetzt wird.