An «Law & Order: Special Victims Unit» mangelt es dem deutschen Fernsehen wahrlich nicht. Der Ableger der in den 90er-Jahren von Dick Wolf ins Leben gerufene US-Krimiserie «Law & Order» läuft derzeit im Free-TV bei VOX und RTL Nitro und zusätzlich mehrfach im Bezahlfernsehen beim Universal Channel. Ersterer Privatsender darf nun schon seit geraumer Zeit auf die deutschen Erstausstrahlungen zugreifen. Während die Mutterserie «Law & Order» 2010 nach 20 Jahren beendet wurde, steht von «Law & Order: SVU» im Herbst dieses Jahres eine 16. Staffel an. Hierzulande brachte VOX jüngst zunächst einmal die 14. Staffel zu Ende. Nachdem diese zwischen November 2013 und Ende Januar 2014 freitags um 21.10 Uhr gelaufen war, beförderten die Kölner die Serie nach einer Pause am 25. April auf den prominenteren 20.15-Uhr-Sendeplatz.
Das machte sich allerdings überhaupt nicht bezahlt, denn von den im Schnitt 6,3 Prozent Zielgruppen-Marktanteil blieben in der zweite Hälfte nur durchschnittlich fünf Prozent übrig. Auch die Gesamtreichweite verlor einiges an Boden: Sahen die ersten 13 Folgen der 14. Staffel noch 1,14 bis 1,72 Millionen Menschen – also regelmäßig über eine Million – waren es danach bloß noch 0,89 bis 1,37 Millionen. In vier von elf Fällen lag die zweite Hälfte des 14. Durchlaufs unter der Millionenmarke.
Das sah bei all den vorherigen Erstausstrahlungen noch gehörig anders aus – genauer gesagt kam es kein einziges Mal vor, dass die Millionenmarke beim Gesamtpublikum nicht genommen wurde. Bei Staffel 13 belief sich der Negativrekord bei 1,09 Millionen, ein Jahr davor bei 1,25 Millionen. 2012 waren sogar noch regelmäßig Zuschauerzahlen von über zwei Millionen drin – das war allerdings noch zu einem Zeitpunkt, an dem «Law & Order: SVU» mittwochs zur besten Sendezeit lief.
Zurück zur aktuellen Runde: In der ersten Hälfte schwankte der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen zwischen miesen 4,4 und allenfalls mittelmäßigen 7,5 Prozent. Die 4,4 Prozent wurden unmittelbar vor der mehrwöchigen Pause erzielt – ein schlechtes Omen und dennoch entschied sich VOX dazu, die Serie um eine Stunde vorzuziehen. Zum Auftakt reichte es nicht für mehr als 4,8 Prozent der Umworbenen; die schlechten Marktanteile änderten sich bis zum 27. Juni nicht in eine bessere Richtung. Mit 7,2 Prozent erzielte eine neue Folge an besagtem Freitag immerhin eines der besseren Ergebnisse. Nur, um sich dann eine Woche später vor nur 3,2 Prozent der Werberelevanten zu verabschieden. Man muss bis 2007 zurückgehen, um schlechtere Zahlen vorzufinden. Die Gesamtreichweite krachte binnen Wochenfrist von akzeptablen 1,37 auf 0,89 Millionen – die Fußball-WM wird daran schuld sein.
Die Bilanz nach 24 Premieren ist erschreckend und der Trend besorgniserregend, da nicht besser werdend: Nur dreimal betrug der Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe über sieben Prozent, womit die im Mittel ermittelten 5,7 Prozent nicht weiter verwundern. Der Senderschnitt von VOX beläuft sich gegenwärtig zwar auf exakt diesen Wert, doch das liegt an der derzeit jeden Sender plattmachenden WM. Im Monat Mai lag VOX jedenfalls bei 7,1 Prozent – und genau das hätte auch der Anspruch von «Law & Order: SVU» sein müssen. Im Schnitt sahen zuletzt 1,30 Millionen Menschen zu (4,4 %), 0,60 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt.