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Wie viele haben Bock auf Live-Sport abseits des Fußballs?

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Diese Frage stellt sich auch Julia Scharf im Gespräch mit Quotenmeter.de. Angesichts der Programmierung eines Live-Spiels aus Liga drei im Ersten ist diese Diskussion aktueller denn je.

Gut vorstellbar, dass einigen Sportfunktionären beim Anblick dieser Programmmeldung die Hutschnur platzt. Am 26. Juli wird Das Erste eine Premiere begehen und erstmals ein Live-Fußball-Spiel aus der dritten Liga übertragen. Live-Sendeplätze, die sich auch Sportarten wie Basketball, Handball oder die DEL über Jahre erhofft haben, sind im Ersten ein besonders rares Gut. Claus Lufen wird das Eröffnungsspiel der dritten Liga, das Energie Cottbus und der VfL Osnabrück austragen, ab 17.45 Uhr moderieren. Bislang lief die dritte Liga live vornehmlich in den dritten Programmen.

Julia Scharf, die ab August neue Moderatorin der Sonntags-«Sportschau» wird, versteht die Aufregung über die gefühlte absolute Dominanz von „König Fußball“ nicht. Im Gespräch mit Quotenmeter.de erklärte sie: „Ich finde die Wahrnehmung einzelner sehr interessant. Im SWR zum Beispiel haben immer wieder Sportarten abseits des Fußballs Platz. Wir haben Tennis aus Stuttgart übertragen, Tanzen und Turnen. Und dann schauen wir auf die Quoten und stellen fest: Ja, die waren ganz okay. Wenn wir dann Drittligafußball zeigen und die Quoten sind wirklich richtig stark, dann darf die Frage schon gestellt werden, ob wirklich viele Bock haben auf Live-Sport im TV abseits der großen Sportarten.“

In ihrer neuen Sendung, der Sonntags-«Sportschau» würden Sportarten abseits des Fußballs auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen, kündigt die Moderatorin an. Man werde „unabhängig davon jedoch weiterhin in komprimierter Form die Höhepunkte anderer Sportarten übersichtlich zusammenfassen,“ so Scharf. Sehr zufrieden zeigt sie sich unterdessen über das Feedback und die Zuschauerzahlen des «WM-Clubs», den sie zuletzt zwischen den WM-Spielen präsentiert hat. Das Erste programmierte die aus Berlin kommende Sendung immer ab etwa 20.45 Uhr.

«WM-Club»-Quoten-Quickie

im Schnitt: 6,30 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 21,8% Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen: 25,3%
vier Sendungen während der WM 2014, jeweils ab etwa 20.45 Uhr
„Wir sind zunächst einmal sehr froh über das Format und über den Sendeplatz. Vorgängersendungen wurden im Ersten auch schon spätabends gesendet. Entsprechend kommen uns in diesem Jahr auch die Anstoßzeiten zugute. Ich weiß allerdings auch, dass wir es mit dem «WM-Club» nicht jedem Sportfan recht machen, weil wir ja auch viel von der Stimmung in Deutschland wiedergeben wollen und eben nicht streng taktisch über 4-3-2-1 diskutieren.“ Ob sie aufgrund der gemessenen Quoten – gemeinsam mit Moderator Alexander Bommes – wirklich zu den Gewinnern des TV-Sommers zählt, wollte sie aber lieber von anderen entscheiden lassen.

Kurz-URL: qmde.de/71729
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