Quotencheck

«Mein Nachmittag»

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Einen Mix aus Unterhaltung und Information verspricht die NDR-Sendung «Mein Nachmittag», die insbesondere die Menschen im Sendegebiet ansprechen soll. Doch Quoten auf Senderschnitt erzielt das lokale Unterhaltungsmagazin derzeit nur selten.

Quotenmeter wirft in dieser Woche im Rahmen der Quotenchecks einen Blick auf die Programme der öffentlich-rechtlichen Dritten und geht dabei vor allem der Frage nach, wie viele Menschen im jeweiligen Sendegebiet eigentlich „ihren“ Lokalsender verfolgen. Anlass dazu gab die Anfang Juli bekannt gewordene Einstellung der Samstagausgabe der «Lokalzeit» im Westdeutschen Rundfunk. Trotz guter Zuschauerzahlen fällt die Samstagsausgabe den notwendigen Sparmaßnahmen des Senders zum Opfer (siehe auch Infobox). Der heutige Quotencheck nimmt sich einem weiterem Lokalmagazin an und schaut dazu nach Norddeutschland. Mit «Mein Nachmittag» zeigt der NDR bereits seit 2008 ein Infotainment-Format, welches sich insbesondere an das Publikum im norddeutschen Raum richtet.

Im ersten Fernsehhalbjahr 2014 zählt der NDR beim Gesamtpublikum ab drei Jahren einen Marktanteil von 2,4 Prozent; im Sendegebiet belief sich der Wert allerdings auf deutlich höhere 8,0 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen zeichnete sich ein ähnliches Bild ab: Bundesweit wurde das dritte Programm Tag für Tag von im Schnitt 1,0 Prozent der Jungen eingeschaltet; im norddeutschen Kernsendegebiet jedoch wurden im Mittel 3,3 Prozent verbucht. Vor allem die Zahlen aus dem Sendegebiet des NDR werden für die nachfolgende Analyse der Einschaltquoten eine wichtige Rolle spielen. Schließlich wird «Mein Nachmittag» mit Geschichten und Informationen aus Norddeutschland speziell für diese Gruppe der Zuschauer produziert und ausgestrahlt.

Vom Quotenerfolg gekrönt waren die zurückliegenden 50 Ausgaben von «Mein Nachmittag» allerdings nicht. Oftmals sendete die lokale Unterhaltungssendung unter dem Senderschnitt. Beginnt man die Quotenbeobachtung Anfang Mai dieses Jahres, so lag die höchste Reichweite bei den Zuschauern in Norddeutschland bei 0,15 Millionen Menschen – häufig platzierte man sich aber noch deutlich darunter. Die erste Maiausgabe 2014 beispielsweise verbuchte im NDR-Sendegebiet 0,13 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 6,2 Prozent entsprach. Damit platzierte man sich 1,8 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt. Auch in der Zielgruppe sah es mit 10.000 Zuschauern und 1,7 Prozent Marktanteil nicht besser aus. Selbst wenn man die bundesweit gemessenen Werte heranzieht, fällt die Gesamtreichweite mit 0,26 Millionen Zusehern zwar deutlich höher aus, dennoch lag man auch damit unter dem Senderschnitt.

Sowieso verbuchte «Mein Nachmittag» im Betrachtungszeitraum einige Zuschauerschwankungen. Die zweite und dritte Ausgabe im Monat Mai unterbot auf lokaler Ebene die Marke von 100.000 Zuschauern, womit man sich noch weiter vom Senderschnitt entfernte. Die darauffolgenden fünf Ausgabe platzierten sich dann aber durchweg im sechsstelligen Zuschauerbereich und verbuchten Werte zwischen 120.000 und 140.000 norddeutsche Zuseher. Mit 7,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum stand man am 8. Mai sogar ein kleines Hoch zu Buche, das erst Ende des Monats wieder überboten werden konnte. Zwischendurch musste man zeitweise nämlich wieder einige Einbußen hinnehmen und landete am 19. Mai bei lediglich 60.000 Anhängern, was wiederum ein Negativrekord bedeutete.

Durchschnittswerte «Mein Nachmittag»

  • Norddeutschland: 0,10 Mio. (5,5%) Gesamt / 0,01 Mio. (2,1%) 14-49
  • Bundesweit: 0,16 Mio. (1,6%) Gesamt / 0,03 Mio. (0,8%) 18-49
Zeitraum: 02.05. bis 10.07.14 montags bis freitags im NDR-Fernsehen
Ende Mai gelang im betrachteten Zeitraum dann erstmals der Sprung über den Senderschnitt. In der Zielgruppe verbuchte das Format 30.000 norddeutsche Zuschauer, was einem Marktanteil von sehr guten 4,2 Prozent entsprach. Auch die einen Tag später gesendete Ausgabe durfte sich über 3,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen freuen. Schon die nachfolgenden Juni-Ausgaben landeten aber wieder unter dem Senderschnitt und man bewegte sich bei Reichweiten zwischen 70.000 und 150.000 Zuschauern.

Während im Juni und auch im laufenden Sendemonat Juli das Soll in der Zielgruppe noch das ein oder andere Mal erfüllt werden konnte, platzierte sich «Mein Nachmittag» beim Gesamtpublikum stets unter den Durchschnittswerten des NDR, wenngleich sich einige Ausgaben nahe an den Senderschnitt heran tasteten. Mit 0,15 Millionen Zuschauern und 7,7 Prozent sah es Mitte Juni beispielsweise recht vielversprechend aus. Doch in der Endabrechnung kommen die seit Mai gezeigten Folgen auf keinen grünen Quotenzweig. Da macht es auch keinen Unterschied, ob man als Vergleichswerte die für das Sendegebiet oder die bundesweit ermittelten Quoten heranzieht – der Senderschnitt wurde in beiden Fällen unterboten (siehe auch Infobox).

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