Mit weit mehr als 34 Millionen Zuschauern war das WM-Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien hierzulande die erfolgreichste TV-Ausstrahlung aller Zeiten. Doch auch in den Vereinigten Staaten stellte der knappe 1:0-Erfolg nach Verlängerung einen neuen Allzeit-Rekord auf - wenn auch keinen ganz so herausragenden. Mit durchschnittlich 17,32 Millionen US-Bürgern vor den heimischen Fernsehgeräten war das Spiel immerhin die zuschauerstärkste Übertragung eines Fußball-WM-Finals. In der Zielgruppe stand ein Rating von 9,1 zu Buche - ebenfalls ein neuer Allzeit-Rekord. Doch in einigen Gebieten an der Ostküste wurden die letzten Minuten der dramatischen Verlängerung zum Ärger vieler Zuschauer nicht gezeigt.
Nur wenige Sekunden nach dem deutschen Führungstor durch Mario Götze entschied sich der ABC-Lokalsender WENY-TV nämlich dafür, das Live-Signal aus Rio de Janeiro zu unterbrechen und lieber eine Wetterwarnung einzuschieben. Fast zehn Minuten lang warnte die TV-Station vor einem Tornado, während im Maracana die argentinische Nationalmannschaft vergeblich versuchte, noch den Ausgleich zu schießen. Somit sahen die Zuschauer in New York und dem nördlichen Pennsylvania in die Röhre und machten ihrem Ärger bei Twitter Luft.
Der Meterologe Joe Veres rechtfertigte den Schritt seines Senders damit, dass WENY-TV "Tornadowarnungen sehr ernst" nehme und nicht zulasse, "dass ein Sportevent uns davon abhält, Menschen zu warnen". Ob man dies allerdings nicht vorerst auch in Form einer Einblendung hätte machen können, ist durchaus fraglich.