Hinter den Kulissen
- Idee: Jonathan E. Steinberg und Robert Levine
- Regisseure des Formats: Neil Marshall, Sam Miller, Marc Munden und T.J. Scott
- Musik: Bear McCreary
- Schnitt: Joe Hobeck und Paul Trejo
- Kamera: Lukus Ettlin und Jules O'Loughlin
- Ausführende Produzenten: Chris Symes, Jonathan E. Steinberg, Michael Bay, Brad Fuller und Andrew Form
- Produktionsfirmen: Platinum Dunes, Quaker Moving Pictures und Film Afrika Worldwide
Einer der Produzenten, der sich dann aber endlich der Thematik annahm, ist Michael Bay, Regisseur der «Transformers»-Realfilmsaga sowie mehrerer Jerry-Bruckheimer-Produktionen (darunter «Armageddon», «The Rock» und «Bad Boys II»). Somit erlaubt die von Bay produzierte Abenteuerserie «Black Sails» nun, elf Jahre nachdem Käpt'n Jack Sparrow erstmals in See stach, die Möglichkeit des Vergleichs: Welcher der Hochglanz-Actionspezialisten ist eher geeignet, Piraten in ein aufregendes Licht zu rücken? Bruckheimer oder Bay? Was beide gemeinsam haben: Sie lassen ihre Piraten-Produktion auf einem anderen Werk basieren.

Dennoch gilt es für Flint dringend, die aufkeimenden Meutereigedanken zu unterbinden. Somit ergeht es ihm ähnlich wie der gewieften Eleanor Guthrie (Hannah New), der Tochter des mächtigsten Schwarzmarkthändlers der Karibik. Als Besitzerin einer Taverne in Nassau, in der Piraten nicht nur Alkohol bekommen sondern auch ihre fleischlichen Gelüste stillen können, muss sie einerseits die Royal Navy abwehren, andererseits aber für ein Minimum an Ordnung im Piratenchaos sorgen, damit ihre Mitarbeiterinnen nicht stetig um ihren Lohn betrogen werden. Dabei muss sie unter anderem mit dem skrupellosen Seefahrer Vane (Zach McGowan) verhandeln sowie mit der ominösen Hure Max (Jessica Parker Kennedy) und der legendären Anne Bonny (Clara Paget) …
- starz
Die US-Serie «Black Sails» ist die erste große TV-Produktion, die sich seit Kinostart von «Fluch der Karibik» dem Thema der Piraterie annimmt. Im Mai dieses Jahres enterte dann auch NBC mit dem Projekt «Crossbones» das Feld.
Primär ist die hinter «Black Sails» stehende Produktionsfirma Platinum Dunes für ihre Horrorfilmremakes bekannt. Zu denen zählen Werke wie Marcus Nispels Neuverfilmungen von «Texas Chainsaw Massacre» und «Freitag, der 13.» oder auch Samuel Bayers «A Nightmare on Elm Street». Bislang schaffte es kein Kinostreifen der auf stylisch-düstere Produktionen spezialisierten Filmschmiede, beim Filmportal Rottentomatoes einen positiven Kritikendurchschnitt zu generieren und bei nahezu allen Werken von Platinum Dunes besagt der Konsens: Beeindruckender Look in finsterer Edeloptik, aber keine wirklich unter die Haut gehende Atmosphäre und die Figuren sind selbst am Genremaßstab gemessen lächerlich.

Ähnlich, wie manche der Platinum-Dunes-Horrorfilme eher auf schrille Schockeffekte setzen, statt auf eine ausgiebig-gruselige Grundstimmung, so verwechselt auch «Black Sails» in bester Starz-Manier nackte Haut und blutige Kämpfe mit inhaltlicher Düsternis. Blanke Brüste, Lesbensex und zu blutigem Brei geschlagene Meuterer bedeuten nicht gleich grenzenlos denkendes Storytelling. Und auch, wenn es prinzipiell löblich ist, wenn Serienmacher die lockereren Zensurmaßstäbe des Kabelfernsehens ausnutzen, so dürfen diese Bausteine, die eine an Erwachsene gerichtete Erzählung stützen könnten, nicht zum Selbstzweck verkomme. Hinsichtlich der Gewalt geht «Black Sails» leider den falschen Weg: Die Figuren sind zu austauschbar und die Storys zu flach, als dass die Gewaltspitzen in «Black Sails» wirklich schockieren würden – da wissen die «Fluch der Karibik»-Filme trotz Jugendfreigabe ab 12 Jahren ihre Actionszenen und kurzen Gewalteskapaden viel besser einzusetzen.
Sex- und Nacktszenen nutzt das Format hingegen in vorsichtigen Dosen und unterstreicht mit ihnen manchmal amüsante Pointen, andere Male werden sie tatsächlich gebraucht, um den Plot voranzutreiben. Dahingehend haben die Piraten der Walrus anderen Serien des US-Kabelsenders Starz etwas voraus. Mit der Bildgewalt der überaus kostspieligen Piratenfilme von Jerry Bruckheimer kann «Black Sails» wiederum kaum mithalten, und die Wechsel zwischen Computeraufnahmen segelnder Schiffe und real gedrehten Einstellungen sind extrem auffällig. Auch mögen zwar die Kostüme beeindruckend sein, bei den Darstellern jedoch ist «Black Sails» sehr wählerisch, wer authentisch geschminkt wird und wer so gepflegt aussieht, als sei er frisch von einem Modemagazin-Fotoshooting spaziert. Dies ist zwar dem TV-Budget geschuldet, dennoch zeigen Serien wie «Game of Thrones», dass auch fürs Fernsehen eine plausibel erscheinende Serienwelt voller Schmutz und Schweiß geschaffen werden kann.

«Black Sails» ist ab dem 25. Juli 2014 immer freitags um 20.15 Uhr bei ProSieben zu sehen.