Talkcheck

Ex-Präsident kein Zuschauermagnet mehr

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Christian Wulff war am Donnerstag zu Gast bei «Maybrit Illner». Bessere Quoten als üblich brachte das nicht – und die Kritik zu seinem Auftritt fiel ebenfalls sehr verhalten aus.

Der Talk-Check ist wieder da. Immer sonntags liefern wir einen (Quoten)-Rückblick auf die Plauderrunden der Woche.

Der Wulff-Auftritt in der Bild-Kritik

Es hätte ein ganz netter Wulff-gegen-die-Medien-und-speziell-gegen-BILD-Abend werden können. Wenn Christian Wulff nicht gewesen wäre. Der ließ sich – eher aus Versehen – von Maybrit Illner entlarven. Denn Wulff war von Beginn an der alte. Jedenfalls der Christian Wulff, wie ihn viele Journalisten und Mitarbeiter kannten. Der Christian Wulff, dessen Wahrheiten manchmal nur sehr kurz der Realität standhalten. Der Christian Wulff, der schon bei seiner eigenen Affäre um Privat-Kredite, Urlaubseinladungen und Upgrades Zeit und Fakten bog, bis es irgendwie passte.
aus Bild Online. Autor: Peter Tiede
Hochrangige Prominenz im Studio von «Maybrit Illner»: Am Donnerstagabend strahlte das ZDF eine Episode der Diskussionsrunde aus, in der der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, um den es 2013 viele Schlagzeilen gab, öffentlich Rede und Antwort stand. Dass er dies tat, um ein Buch von sich zu promoten, wurde von einigen kritisch angemerkt. In der Nachbetrachtung lässt sich aber sagen: Der Auftritt brachte weder Wulff noch Illner wirklich etwas.

2,60 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren sahen den ZDF-Talk, welcher der Moderatorin am Donnerstag nach 22.15 Uhr somit 13,7 Prozent Marktanteil einbrachte. Das sind leicht überdurchschnittliche Werte, vergleicht man diese mit dem Vor-WM-Monat Mai. Damals kam der einstündige Plausch auf 11,4 Prozent, einen Monat zuvor lag «Maybrit Illner» bei etwas mehr als 13 Prozent. Beim jungen Publikum generierte das Format 4,7 Prozent – und lag ebenfalls minimal oberhalb der Norm, aber unterhalb des ZDF-Schnitts.

«Markus Lanz» ging die komplette zurückliegende Woche auf Sendung: Am Donnerstag – im Anschluss an den Wulff-Talk – kam seine in Hamburg aufgezeichnete Talkshow auf ähnliche 13,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, die Reichweite belief sich zu späterer Stunde noch auf 1,25 Millionen. Wie üblich verbesserte Lanz die Werte bei den Jungen: Am Donnerstag auf 5,8 Prozent.

Die Donnerstags-Sendung, in der unter anderem Claudia Roth und Schauspielerin Nova Meierhenrich zu Gast waren, war dabei die erfolgreichste der Woche. Am Dienstag generierte «Markus Lanz» im Schnitt 11,2 Prozent, am Mittwoch lief es mit 10,4 Prozent nicht gerade optimal. Bei den 14- bis 49-Jährigen schlugen 4,4 und 4,0 Prozent zu Buche.

«Anne Will» erwischte derweil am Mittwoch einen der besseren Tage. Von den zehn zurückliegenden Sendungen schafften nur drei den Sprung auf mehr als zehn Prozent Marktanteil insgesamt. Die 22.45 Uhr-Sendung generierte in dieser Woche sogar exakt elf Prozent beim Publikum ab drei Jahren, was einer Reichweite von 1,51 Millionen entsprach. Bei den Jungen lief der Talk wie üblich angesichts von 4,7 Prozent nicht wirklich berauschend.

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