Mit ihrer Agentur Vollpension starten Sie in eine neue Ära. Sie haben dazu die Schauspielagentur Actors Delight übernommen. Welche Intention liegt hinter dem Schritt?
Die erste Intention ist schnelleres Wachstum und die zweite Kompetenzaufbau im Bereich Fiktion. Björn Kötter und ich kommen ja eigentlich aus einem ganz anderen Bereich. Ich selber habe im Bereich Online-Venture-E-Commerce gearbeitet, Björn war Gesellschafter des Marktführers Valet Parkings und hat Shuttle-Services bei verschiedenen Events wie zum Beispiel der Fußball Weltmeisterschaft oder dem Papst-Besuch angeboten und ausgeführt. Aber genau diese unterschiedlichen Sichtweisen auf diese mediale Branche zeichnen uns aus. Mit unserer neuen und anderen Herangehensweisen haben wir sicherlich einen USP im Markt. Der Weg, den wir einschlagen wollen, ist ein sehr strategischer mit ganzheitlicher Betreuung aller unserer Kunden. Gerade unsere unternehmerische Expertise hat gezeigt, dass man furchtbar gerne schnell losrennt, viele Player wissen aber gar nicht, wohin es mit ihnen und ihren Kunden letztlich gehen soll. Wir entwickeln crossmediale, strategische Fahrpläne für unsere Künstler, Sportler und Kunden, definieren Ziele und entwickeln uns gemeinsam genau auf diese auch langfristig hin.
Wie haben sich die Aufgaben in Ihrer Branche in den vergangenen vier, fünf Jahren Ihrer Meinung nach geändert?
Geändert haben sich vor allem die Entscheidungswege und -prozesse, sowie der Umgang mit den Medien seitens des Konsumenten. Immer mehr Entscheider erhalten Einfluss zum Beispiel auf Besetzungen, Redaktionen, Online Departments und auch Business Developer sind neue Spieler in diesem Bereich. Es ist daher extrem wichtig, dass ein Management ein hohes Know-How zum Verständnis dieser Prozesse mitbringt und ein breites Auge auf die Entwicklung des Marktes hat.
Ist das eine positive oder negative Entwicklung?
Wichtig ist vor allem zu wissen, dass wir es nicht ändern können, aber uns durchaus daran orientieren können, daher auch der Ausbau der Units. Spezialisierung ist gefragt, bei gleichzeitigem Beherrschen aller Spielfelder. Ich mache mir daher keine Gedanken darüber, ob diese neue Welt jetzt schöner oder weniger schön ist. Eines ist sie aber in jedem Fall: Deutlich komplexer.
In welchen Punkten kommen Ihre Kunden besonders häufig auf Sie zu?
Vor allen Dingen in der gemeinsamen Definition von Zielen – wir entwickeln monetäre als auch inhaltliche Strategien, da liegt ein Fokus neben der punktuellen Besetzung. Vieles seitens der Schauspieler läuft bisher strategielos, es gibt keine Etappenziele und kein klares Konzept. Künstler und Sportler sind wie Marken zu bewerten, sie brauchen ein klares Profil. Auch das Zusammenspiel mit den Medien Spielt eine große Rolle im kompletten Mix, den wir bedienen.
Welchen USP hat Ihre Firma?
Schnelligkeit bei hoher Qualität. Egal, ob wir gerade in Berlin, Hamburg oder Köln sind: als Team leben wir, ultra-digital ausgestattet. Wir wollen First Mover sein. Das heißt, dass unsere Kunden innerhalb weniger Minuten qualifiziertes Feedback zu allen Anfragen bekommen inklusive einer realistischen Preisindikation.
Welchen Wunsch haben Sie an die Branche?
Sie muss offener werden und schneller neue Wege gehen. Alte Strukturen zu verlassen und allgemein risikofreudiger zu agieren, ist aus unserer Sicht überlebenswichtig. Vielleicht nicht so viel auf Marktforschungen beim Besetzen von neuen Rollen zu schauen, sondern auch mal unbekanntere Gesichter versuchen, der Zuschauer wird es dankend empfangen.