Wacken-Jubiläum rockt bei 3sat

Als das Wacken Open Air im Jahr 1990 erstmals stattfand, hätte wohl niemand damit gerechnet, dass man sich 25 Jahre später als größtes Heavy-Metal-Festival der Welt bezeichnen darf. Mit beschaulichen 800 Teilnehmern und einem Eintrittspreis von umgerechnet gut sechs Euro gestartet, hat sich die Kult-Veranstaltung inzwischen zu einem Massenphänomen entwickelt, das mehr als 80.000 Menschen anlockt - und inzwischen 160 Euro pro zahlendem Besucher einbringt. Nach den guten Quoten-Erfahrungen der Vorjahre auf dem kleinen Digitalsender ZDFkultur (siehe Infobox) trauten sich in diesem Jahr endlich die Programmverantwortlichen von 3sat, die Veranstaltung zur besten Sendezeit live auszustrahlen. Der Lohn dieses Mutes: Herausragende Einschaltquoten.

Durchschnittlich sahen 0,37 Millionen Menschen die bis nach Mitternacht reichende Live-Übertragung aus dem in diesen Tagen nicht ganz so beschaulichen Kaff in Schleswig-Holstein, was bereits einem starken Marktanteil von 1,8 Prozent entsprach. Durchschnittlich kam der öffentlich-rechtliche Kanal zuletzt nur auf rund ein Prozent aller Fernsehenden. Besonders erfolgreich war die Ausstrahlung allerdings beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo sensationelle 2,6 Prozent aus 0,20 Millionen Fernsehenden resultierten. Im Normalfall verbuchte der Sender zuletzt gerade einmal zwischen 0,6 und 0,7 Prozent dieser Altersgruppe.

Dass Live-Übertragungen von Musik-Festivals allerdings nicht per se Selbstläufer sind, zeigte sich erst Ende Juni beim Hurricane-Festival, das gerade einmal 0,06 Millionen Menschen auf 3sat sehen wollten (Quotenmeter.de berichtete). Einschränkend muss allerdings erwähnt werden, dass sich die Präsentation damals mit dem deutschen WM-Vorrundenspiel gegen Ghana überschnitt - und somit gute Quoten kaum möglich waren.