Quotencheck

«Anne Will»

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Deutsche Geschichte interessiert den «Anne Will»-Zuschauer, sofern sie nicht zu weit zurückliegt.

Als Anne Will 2007 den Sendeplatz von Sabine Christiansen im Ersten übernahm, waren sich die Kritiker nicht einig, ob nicht Günther Jauch die Stelle besser besetzt hätte. Nun hat auch Günther Jauch seine eigene Sendung und Frau Will wich auf den Mittwochabendtermin aus. Nichtsdestotrotz lockt die gebürtige Kölnerin genug Zuschauer an, um wöchentlich abends ab 22:45 Uhr mit Politikern über aktuelle Themen diskutieren zu dürfen. Die vorhergegangenen Sendungen der 7. Staffel behandelten Themen wie den Nahost-Konflikt, das Drama um den Flug MH17 oder die Spionageaffäre der USA. Wie erfolgreich die 75-minütigen Folgen seit dem Ausstrahlungsbeginn am 16. September 2007 sind, soll der folgende Quotencheck zeigen.

Die Highlights der angelaufenen Staffel waren die beiden Folgen „Der Fall des Bischofs von Limburg – Will diese Kirche wirklich bescheidener werden?“ und „Unschuldig hinter Gittern – Sind Justizirrtümer wirklich Ausnahmen?“, bei der die Zwei-Millionen-Marke geknackt wurde. Ersteres erzielte 2,12 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren. Beim zweiten Thema lockte «Anne Will» sogar 3,76 Millionen an die Bildschirme. Mit 13,4 Prozent Marktanteil lag die 16. Folge sogar 1,5 Prozentpunkte über dem Senderschnitt. Bei den 14 bis 49-Jährigen waren es 490.000 Zuschauer und damit auch die höchste Quote des Jahres mit einem Marktanteil von 4,3 Prozent. Die Gäste der Sendung waren wie immer bunt gemischt und bestanden aus dem Justizopfer Harry Wörz, einem Richter und einer Journalistin, Heinrich Gehrke und Gisela Friedrichsen, sowie aus dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, der bis 2009 zugleich Vorsitzender des Innenausschusses des Bundestag war. Initialzündung für das Thema war der zu der Zeit stattfindende Justizskandal um Gustl Mollath, der heute mittlerweile wieder auf freiem Fuß ist.

Dahingegen war die Sendung zum 100-jährigen Jubiläum des Ersten Weltkriegs weniger erfolgreich. Die 32. Folge trug den Titel „100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg – Wie stabil ist Europa heute?“ und erreichte bei den 14 bis 49-Jährigen nur 190.000 Zuschauer, bei allen ab 3 Jahren auch nur 610.000. Der Marktanteil von 6,1 Prozent war damit 49 Prozent unter dem Senderdurchschnitt.

Von den vorhergegangenen Sendungen im Juni und Juli zeigt sich das Thema „Blutiger Nahost-Konflikt – Wer wird für die Eskalation verantwortlich gemacht?“ als am erfolgreichsten. 1,80 Million Zuschauer ab drei Jahren haben zu dieser Diskussion eingeschaltet und in der Altersgruppe 14 bis 49 Jahren waren es 330.000 Zusehende. An zweiter Stelle folgt die Sendung zu „Christian Wulff klagt an – Ist er ein Opfer von Medien und Justiz?“. Bei einem Marktanteil von 11,4 Prozent lag die Folge – mit 0,5 Prozentpunkten im Minus – fast auf dem Senderschnitt.

Der Wechsel vom sonntäglichen Sendeplatz auf den Mittwochabend bescherte «Anne Will» einen starken Quotenrückgang. Das erfolgreichste Jahr war 2009 mit durchschnittlich 760.000 Zuschauern von 14 bis 19 Jahren und 4,03 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und die erfolgreichste Sendung bis heute war zum Thema „Unrecht vergeht nicht: der lange Schatten der DDR“, zu der 5,87 Millionen eingeschalten haben. Die dritte Folge der ersten Staffel erzielte damit 20,1 Prozent Marktanteil und bei den 14- bis 49-Jährigen 7,8 Prozent bei 550.000 Zuschauern.

Die angelaufene siebte Staffel von «Anne Will» gestaltet sich damit insgesamt gemischt. Die durchschnittliche Zuschauerzahl lag bei 1,43 Million in der Gruppe ab drei Jahren und bei 280.000 Zuschauern zwischen 14 und 49. Mit einem Marktanteil von 10,5 Prozent im Gesamten lag die Staffel somit 1,4 Prozentpunkte unter dem Senderschnitt. Bei den Jüngeren lag der Marktanteil bei 5,1 Prozent. Nach siebenjähriger Ausstrahlung und einem Sendeplatzwechsel liegen die Zuschauerzahlen nicht mehr ganz so weit oben und «Anne Will» erreicht noch maximal 3,76 Millionen Menschen, wie zuletzt in der Sendung zu den Justizirrtümern. An Aktualität hat die Sendung nicht verloren, an Zuschauern hingegen schon.

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