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Zwei alte Bekannte, ein Aufsteiger und zwei Neulinge geben sich die Ehre

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Quotenmeter Fernsehpreis 2014 - die Nominierten der Kategorie Beste Serie stellen sich vor. Jetzt abstimmen.

Eine der beliebtesten Kategorien im letzten Jahr geht dieses Jahr nur mit Produktionen der Öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten an den Start. Der bereits 2012 nominierte «Tatortreiniger» ist erneut vertreten. Die Reihe des «Tatort – Dortmund» ist bereits seit längerem bei den Fans sehr beliebt, bislang waren allerdings nur die Schauspieler des Klassikers am Sonntagabend nominiert. «Diese Kaminskis» überzeugte schon mit der Pilotfolge so sehr, dass eine Nominierung quasi Pflicht war. Eine weitere Kriminalserie schaffte es mit dem «Spreewaldkrimi – Mörderische Hitze» in den Kreis der Ausgewählten. Die bereits 2011 nominierte Serie «Weissensee» ist auch diesmal mit ihrer zweiten Staffel vertreten.

«Diese Kaminskis» hat mit der Pilotfolge beim vergangenen TVLab auf ZDFneo durchaus überzeugt und liefert einen fantastischen Mix aus Sitcom-Atmosphäre und Dokusoap-Persiflage. Auch wenn das Projekt beim TVLab 2013 letztendlich nur auf Platz zwei landete, kündigte der Sender vom Mainzer Lerchenberg an doch sechs Episoden zu bestellen.

Die Serie handelt von den Halbbrüdern Bernd (Steffen Will), Michael (David Scheller) und Marco (Nick Hein), die dem Beruf des Bestatters nachgehen. Bei dem Trio geht es sowohl beruflich wie auch privat chaotisch zur Sache. Sie haben im Prinzip keine Ahnung von ihrem Beruf und zeigen dass in durchaus emotionalen Situationen Feingefühl ein Fremdwort für ihre Figuren ist.

Die Pilotfolge zeichnete sich nicht nur durch großartige Figuren oder die süffisanten Dialoge aus, sondern glänzte vor allen Dingen durch bissigen Humor bei dem kaum eine andere Serie hierzulande mithalten kann.

Die ZDF-Krimireihe «Spreewaldkrimi» ist viel mehr als der typische Einheitsbrei an des Deutschen liebster Serienform. Die Reihe überzeugt durch mehr als das klassische „Polizei sucht Täter-Schema“, sondern überzeugt vor allem durch eine durch die Gestaltung der Erzählung, welche schon leicht morbid wirkt. Man hat den Eindruck die Reihe «Spreewaldkrimi» sei schon beinahe ein Märchen.

Die Folge "Mörderische Hitze" stellt die sechste Ausgabe, der bei Zuschauern wie auch Kritikern, beliebten Anthologie dar und schreckt nicht davor zurück mit Konventionen zu brechen. Anstatt, dass die Episode mit dem schon alltäglichen Auftauchen einer Leiche und der darauf folgenden Suche nach dem Mörder beginnt, sieht der Zuschauer diesmal den vermeintlichen Mörder zuerst beim Versuch sich selbst umzubringen. Auch wenn er gerettet werden kann, fehlt die Leiche und so macht sich Kommissar Thorsten Krüger (Christian Redl) auf die Suche nach ihr. Parallel dazu wird dem Zuschauer die Lebensgeschichte des Täters erzählt. Der «Spreewaldkrimi» überzeugt wie gewohnt durch tolles Schauspiel, eine wahnsinnig interessante und spannende Story sowie tolle Aufnahmen.

Die Reihe «Tatort» gehört seit Generationen zum Inventar des Abendprogramms am Sonntag und genießt große Beliebtheit. So beliebt die Reihe bei den Einen, so groß ist die Kritik bei den Anderen. Eine der regional- beziehungsweise stadtgebundenen Ausgaben der Reihe, die auch bei den schärfsten Kritikern des Formats enormes Ansehen genießt, ist der «Tatort» aus Dortmund. Das Team rund um Hauptkommissar Peter Faber, gespielt von Jörg Hartmann, ist seit 2012 in Dortmund aktiv.

Das Team vom «Tatort» aus Dortmund hat sich längst nicht nur in die Herzen der Fans gespielt, was vor allem an einer starken episodenübergreifenden Story, vier absolut glaubhaften Hauptcharakteren und einer für die Reihe untypischen Erzählweise zu verdanken ist. Die Darsteller Jörg Hartmann, Aylin Tezel, Anna Schudt und Stefan Konarske verkörpern ihre Rollen voll und ganz und wirken dabei absolut authentisch. Dies gelingt nicht ausschließlich nur durch das schauspielerische Vermögen der Darsteller, sondern auch dadurch, dass ihre Rollen deutlich tiefgründiger und realistischer charakterisiert werden, als in den meisten anderen Ablegern der Reihe. Der Zuschauer wird von dem Quartett von Anfang an auf die Suche nach dem Mörder mitgenommen und hat dabei niemals einen Informationsvorsprung, da die Handlung nur aus Sicht der ermittelnden Kommissare erzählt wird.

Die Ermittler aus Dortmund jagen seit 2012 von einem Highlight zum Nächsten und steigern sich dabei durchgängig. Die Episode «Auf ewig Dein» vom Februar gilt gerade aufgrund ihrer Dramaturgie als bislang beste Ausgabe aus Dortmund. Auch wenn es bislang nur für Nominierungen der einzelnen Darsteller gereicht hat, kommt es beim diesjährigen Quotenmeter-Fernsehpreis zur ersten Nominierung für das Gesamtwerk.

«Der Tatortreiniger» gehört seit 2011 zum Ensemble des NDR. Auch wenn die Produktion zunächst nur in Auftrag gegeben wurde, weil noch etwas Luft im Budget des NDR war, gelang es Bjarne Mädel schnell die Zuschauer voll und ganz von sich zu überzeugen. Dies brachte der Serie «Tatortreiniger» bereits eine Nominierung in der Kategorie der besten Serie im Jahr 2012 ein.

Mädel verkörpert in den rund 30 Minuten langen Episoden den wie der Titel schon sagt «Tatortreiniger» Heiko Schotte, der nur Schotty genannt wird und dessen Beruf es ist, Tatorte nach Gewaltdelikten zu reinigen. Dies führt ihn stets in die kuriosesten Situationen, denn während er mit seiner Arbeit beschäftigt ist, taucht regelmäßig ein Angehöriger des Verstorbenen auf. Es entsteht ein wunderbares Kammerspiel, in dem der teils tölpelhafte aber dennoch liebenswerte Schotty im Gespräch einen Ritt auf der Rasierklinge hinlegt und so zwischen teils lebensveränderten Ratschlägen und Fettnäpfchen hin und herspringt und das dazwischen Liegende nur selten auslässt.

Mädel, der bereits mit der Figur des Ernie in Stromberg glänzte, schafft es hier dem Ganzen nochmal einen draufzusetzen und überzeugt voll und ganz in seiner Rolle. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der «Tatortreiniger» nach 2012 zum bereits zweiten Mal für die beste Serie nominiert ist.

Mit «Weissensee» ist die ARD mit einer weiteren Serie vertreten. Nachdem die erste Staffel bereits 2010 lief, ließen sich die Schöpfer der Serie bis zum Herbst 2013 Zeit für die zweite Staffel. Fans dürfen sich glücklich schätzen, dass bereits vor Ausstrahlung eine dritte Staffel angekündigt wurde. Bereits die erste Staffel wurde beim Quotenmeter – Fernsehpreis 2011 nominiert.

In «Weissensee» geht es um die Geschichte zweier Familien in den letzten Jahren der DDR. Zum Einen ist da die Familie Kupfer, die sehr staatstreu lebt und ein mächtiges Rad im DDR-System darstellen. Vater und Sohn (Jörg Hartmann) im Ministerium für Staatssicherheit, ein weiterer Sohn, Martin gespielt von Florian Lukas, bei der Volkspolizei. Die Familie Hausmann um Mutter Dunja, gespielt von Katrin Sass, und Tochter Julia (Hannah Herzsprung) sind dagegen staatskritisch und wollen zum freien Denken und Kritik am System anregen. Martin und Julia verlieben sich ineinander. Doch was klingt wie eine alltägliche Romantikserie entwickelt sich ganz anders. Denn die enormen Auswirkungen ihrer Beziehungen betreffen beide Familien.

«Weissensee» ist nicht nur die erste Familienserie im deutschen Fernsehen, die in der ehemaligen DDR spielt, sondern ist zudem Drama, Liebe und Kritik am System gepaart mit einem großartig besetzten Cast, tollen Bildern und viel Leidenschaft zu dem Projekt.

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