Die Durchschnittswerte der vorletzten Woche
- «Die Trovatos»: 1,00 Mio (13,6%)
- «Verdachtsfälle»: 1,00 Mio. (13,8%)
- «Familien im Brennpunkt»: 1,02 Mio. (13,7%)
Zuschauer ab 3 Jahren/ Quote bei den 14- bis 49-Jährigen
Eines vorab: Zu «My Life in New York» ist nicht viel zu sagen. Das Format lief zu Wochenbeginn derart mies, dass es bereits nach zwei Folgen aus dem Programm verbannt wurde. Am Montag war die Sendung mit 7,6 Prozent der Umworbenen bei 0,52 Millionen Gesamtzuschauern kläglich gescheitert, am Dienstag ging es auf 7,4 Prozent bergab. Das war für RTL eindeutig zu wenig, weshalb man kurzer Hand die guten alten «Verdachtsfälle» ins Programm einsortierte. Danken taten das die RTL-Zuschauer dem Sender mit zehn Prozent am Mittwoch und 12,1 Prozent am Donnerstag. Das waren zwar bessere Werte als «My Life in New York» noch geholt hatte – vom letzten Durchschnittswert der «Verdachtsfälle», der sich auf knapp 14 Prozent belief (siehe oberen Infobox), waren sie aber ein gutes Stück entfernt.
Auf ähnlichem Niveau schlugen sich in der abgelaufenen Woche auch die «Verdachtsfälle Spezial – Tatort Deutschland», die zum Start auf 0,86 Millionen Zuschauer und 13,5 Prozent gelangt waren. Der Totalabsturz folgte am Mittwoch, als die Scripted Reality – wegen des gefloppten «My Life in New York» zwangsversetzt auf 15 Uhr – die schlechtesten Nachmittagsergebnisse der ganzen Woche holte. Mit 0,44 Millionen Gesamtzuschauern blieb RTL bei traurigen Marktanteilen von 5,2 Prozent insgesamt und 5,9 Prozent in der Zielgruppe hängen. Erst der Donnerstag normalisierte die Situation mit 9,4 Prozent etwas – wobei man von einem guten Ergebnis noch immer Meilen entfernt war. Der Freitag verharrte mit 10,5 Prozent deutlich unter dem Senderschnitt.
Quotenverlauf: «Bei Anruf Liebe»
- MO: 0,73 Mio. (8,2% / 12,5%)
- DI: 0,79 Mio. (8,3% / 11,1%)
- MI: 0,62 Mio. (7,9% / 11,2%)
- DO: 0,63 Mio. (8,0% / 12,2%)
- FR: 0,70 Mio. (7,8% / 11,4%)
Damit kam «Bei Anruf Liebe» im ersten Wochenmittel auf ernüchternde 11,7 Prozent der Umworbenen. Zum Vergleich: «Die Trovatos», die bis vor einer Woche noch um 14 Uhr im Programm gewesen waren, hatten durchschnittlich 13,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen erreicht. Zudem gelang es den Privatdetektiven an fünf Wochentagen zweistellige, teils überdurchschnittliche Quoten beim Gesamtpublikum einzufahren. Im neuen Nachmittags-Line-up gelang dieses Kunststück in Woche eins keiner einzigen Sendung. Für «Bei Anruf Liebe» waren etwa schon dürftige 8,2 Prozent beim Gesamtpublikum das Höchste der Gefühle. Es scheinen also nicht nur die jungen Menschen zu sein, die sich von RTL am Nachmittag vorerst abgewendet haben.
Neben all den negativen Meldungen, gibt es aber noch einen kleinen Lichtblick. Das erfolgreichste Nachmittagsformat bei RTL läuft derzeit um 17 Uhr und heißt tatsächlich «Betrugsfälle». Die halbstündige Scripted Reality wusste am Montag überdurchschnittliche 14,8 Prozent in der Zielgruppe zu holen, auch am Mittwoch und Donnerstag sah es mit 14,3 bzw. 14,4 Prozent nicht schlecht aus. Die Reichweite lag – verglichen mit den Sendungen im Vorprogramm – mit 0,90 bis 1,04 Millionen Zuschauern an besagten Tagen auf deutlich besserem Niveau. Lediglich am Dienstag und Freitag hatte es mit 10,8 Prozent und 11,9 Prozent etwas schlechter ausgesehen.
Es wirkt fast wie Ironie des Schicksals, dass gerade der Teil des Programms, der von den Änderungen unberührt blieb, zurzeit die beste Performance abgibt. Ansonsten gibt es im Moment wahrlich nicht viel zu beschönigen, was den Nachmittag bei RTL angeht. «Verdachtsfälle» laufen als normale Folgen und Specials deutlich zu schwach, «Bei Anruf Liebe» scheint ebenfalls nicht für die großen Quotenerfolge geschaffen. Nun liegt es an RTL, den Neustarts Zeit zu geben, sich einigermaßen zu etablieren. Ob dies gelingt, ist freilich nicht garantiert. Eines sollte RTL zu denken geben: Als man im Jahr 2009 mit «Familien im Brennpunkt», «Verdachtsfälle» und Co gestartet war, holten diese Sendungen prompt mehr als 20 Prozent. Später steigerten sich Folgen in der Spitze auf mehr als 35 Prozent. Kaum zu glauben, dass nun nicht einmal mehr der stark gesunkene Senderschnitt von 14 Prozent selbstverständlich ist.
Die Quotenentwicklung der ersten beiden Wochen von «5 Zimmer, 1 Gewinner» beleuchten wir nächsten Samstag im Wochencheck.