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So beurteilte Quotenmeter-Redakteur Julian Miller die amerikanische Version!So beurteilte Quotenmeter-Redakteur Julian Miller die erste deutsche Ausgabe!
Schon nach der ersten Folge muss dem US-Sender ABC eigentlich klar gewesen sein, dass der erhoffte Sommerhit wohl ausbleiben wird. Und die zweite Ausgabe brachte Ende Juni dann auch die Gewissheit. Man musste sich nämlich von weiteren Zuschauern verabschieden, obwohl diesmal kein anderes Castingshow-Format im Gegenprogramm lief. Knapp 400.000 Zuseher der ersten Show gingen verloren. Es blieben 4,85 Millionen Menschen übrig. Eine weitere Woche später verfolgten dann nur noch 4,32 Millionen Amerikaner die neue Castingshow. Mit dieser Folge endete dann auch die Showphase der so genannten Auditions bzw. Qualifikationsrunden.
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Anfang August rückte dann das Ende der Show in greifbare Nähe – ein Ende, nach dem man sich wohl langsam auch gesehnt hat. Denn die Zahlen wurden nicht besser. Während sich die Top 13 Show mit 3,73 Millionen Zuschauern noch auf dem Niveau der Vorwoche hielt, fiel das Viertelfinale auf ein Allzeittief und bewegte lediglich 3,17 Millionen Amerikaner zum Einschalten. Auch zum Halbfinale sah es mit 3,22 Millionen Menschen nicht wesentlich besser aus. Das Finale steigerte sich Ende August dann noch einmal auf 3,57 Millionen Zuschauer. Doch das, was am Ende übrig blieb, ist wohl die Erkenntnis, dass die Etablierung eines neuen Sommerevents gescheitert ist.
Auch in Deutschland brachte der Start von «Rising Star» am vergangenen Donnerstag keine großen Zuschauermassen zu RTL. Gerade mal 2,25 Millionen Menschen interessierten sich für die erste Folge. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es mit einem Marktanteil von 14,2 Prozent zwar für einen Wert über dem Senderschnitt, doch angesichts der umfangreichen Werbekampagne und der aufwendig produzierten Show dürften die Erwartungen deutlich höher gewesen sein. Besonders bitter: ProSieben hat die Castingshow zum Auftakt versucht zu ärgern und das mit Erfolg. Die Erstausstrahlung von «Men in Black 3» im Free-TV hatte mit 28,7 Prozent einen doppelt so hohen Zielgruppenmarktanteil wie «Rising Star».
Für die zweite Ausgabe am Samstag hoffte man auf einen Zuschaueranstieg und bekam letztlich einen Eklat und noch schlechtere Quoten. Ausgeschiedene Kandidaten bemängelten, dass sie offenbar kein Mitspracherecht bei der Songauswahl hatten. Die Jury zeigte sich anhand dieser Aussagen überrascht. Der Moderator versuchte verunsichert die Gemüter zu beruhigen. Und die Zuschauerzahlen fielen in einen Bereich, der nicht mehr schön zu reden ist. 1,75 Millionen Menschen sahen zu und damit eine halbe Million weniger als am Donnerstag. Der Zielgruppenmarktanteil lag bei schwachen 12,6 Prozent.
Am Ende lässt sich festhalten, «Rising Star» hat das Castingshow-Genre nicht neu erfunden. Zudem scheint das Interesse an bislang unentdeckten Musiktalenten, die sich in irgendeiner Form vor einer Jury (ob nun in Form von Zuschauern oder Musikexperten) präsentieren und auf eine Musikkarriere hoffen, weiter abzuflachen. In den USA jedenfalls wäre es sehr verwunderlich, wenn «Rising Star» noch eine zweite Chance bekommt. Auch in Deutschland steht eine Fortsetzung unter keinem guten Stern. Doch in beiden Fällen ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.