International

ATV steigt aus österreichischem Privatsenderverband aus

von

Der österreischische Sender tritt aus dem VÖP aus und beklagt benachteiligt worden zu sein. Insbesondere bei der "Must-Carry-Regelung" habe man sich von ProSiebenSat.1 beeinflussen lassen.

ATV ist kein Mitglied des Verbands österreichischer Privatsender (VÖP) mehr. In einem offenen Brief von Österreichs ältestem bundesweiten Privatsender verkündete dieser seinen Rückzug und nennt als Grund, dass der VÖP Politik für ProSiebenSat.1Puls4 mache. Damit verletze der VÖP seine eigenen Statuten: "Seit geraumer Zeit wird dieser Vereinszweck in wesentlichen Punkten nicht mehr erfüllt, da der VÖP offenkundig ausschließlich die Interessen der Sendergruppe Pro7 Austria / Puls 4 / Sat1 Österreich wahrnimmt", so heißt es in dem Brief von ATV-Chef Martin Gastinger, den dieser an den VÖP-Vorsitzenden Klaus Schweighöfer adressierte. Zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehört in Österreich auch der Sender Puls 4.

Des Weiteren würden "gravierende Missstände und Unvereinbarkeiten trotz massiver Urgenz unsererseits nicht beseitigt." Dabei verlangt ATV die gesetzliche Verankerung der sogenannten "Must-Carry-Regelung", die Kabelnetzbetreiber dazu verpflichten würde alle heimischen Privatsender ins Programm aufzunehmen. Während die ProSiebenSat.1-Gruppe sowie die ORF-Programme mit allen Sendern vertreten sind, beträgt die technische Reichweite von ATV 2 derzeit nur 72 Prozent. ATV führt an, der VÖP sei dem Wunsch nach der Durchsetzung dieser Regelung auf Betreiben von ProSiebenSat.1 nicht nachgekommen, was vor allem Puls 4 zugutekäme. Die Belange der Sendergruppe ProSiebenSat.1 seien stattdessen wesentlich häufiger Thema im VÖP.

Neben diesen Benachteiligungen gegenüber ATV, bezichtigt der Sender den Verband sich vorwiegend auf Scharmützel mit dem ORF zu fokussieren und dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Auf Bitten von ATV künftig einen anderen Kurs einzuschlagen, habe der VÖP nicht reagiert, weshalb eine Mitgliedschaft im Verband "nicht mehr tragbar" sei. Nun vertritt der VÖP im nationalen Fernsehen nur noch sechs große Sender, neben den ProSiebenSat.1-Sendern noch Sky Österreich und Servus TV. Corinna Drumm, Geschäftsführerin des VÖP, bezeichnete den Ausstieg als "bedauerlich" und kündigte an sich in der nächsten Vorstandssitzung "ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen" zu wollen.

Kurz-URL: qmde.de/72974
Finde ich...
super
schade
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelDeutschlandpremiere von «Line of Duty» im Novembernächster ArtikelQuotencheck: «Paul Kemp – Alles kein Problem»
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung