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Des Weiteren würden "gravierende Missstände und Unvereinbarkeiten trotz massiver Urgenz unsererseits nicht beseitigt." Dabei verlangt ATV die gesetzliche Verankerung der sogenannten "Must-Carry-Regelung", die Kabelnetzbetreiber dazu verpflichten würde alle heimischen Privatsender ins Programm aufzunehmen. Während die ProSiebenSat.1-Gruppe sowie die ORF-Programme mit allen Sendern vertreten sind, beträgt die technische Reichweite von ATV 2 derzeit nur 72 Prozent. ATV führt an, der VÖP sei dem Wunsch nach der Durchsetzung dieser Regelung auf Betreiben von ProSiebenSat.1 nicht nachgekommen, was vor allem Puls 4 zugutekäme. Die Belange der Sendergruppe ProSiebenSat.1 seien stattdessen wesentlich häufiger Thema im VÖP.
Neben diesen Benachteiligungen gegenüber ATV, bezichtigt der Sender den Verband sich vorwiegend auf Scharmützel mit dem ORF zu fokussieren und dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Auf Bitten von ATV künftig einen anderen Kurs einzuschlagen, habe der VÖP nicht reagiert, weshalb eine Mitgliedschaft im Verband "nicht mehr tragbar" sei. Nun vertritt der VÖP im nationalen Fernsehen nur noch sechs große Sender, neben den ProSiebenSat.1-Sendern noch Sky Österreich und Servus TV. Corinna Drumm, Geschäftsführerin des VÖP, bezeichnete den Ausstieg als "bedauerlich" und kündigte an sich in der nächsten Vorstandssitzung "ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen" zu wollen.