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Joachim 'Blacky' Fuchsberger‬ ist tot

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Im Alter von 87 Jahren hat Joachim Fuchsberger die große Showbühne für immer verlassen.

Donnerstagabend mit Joachim Fuchsberger

Wer sich für die Edgar Wallace-Filme mit Joachim Fuchsberger interessiert, hat am Donnerstagabend die Möglichkeit sich ein Original sowie eine Hommage anzuschauen. Ab 22.15 Uhr überträgt kabel eins «Edgar Wallace: Der Frosch mit der Maske» aus dem Jahre 1959. Zuvor leitet «Neues vom Wixxer» von und mit Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka in den Abend ein. Der Film persifliert die Edgar Wallace-Filme und enthält auch einen Auftritt von Joachim Fuchsberger als ehemaligen Scotland Yard-Chef Lord David Dickham.
Die Fernsehbranche trauert um einen ganz großen Showmoderator: Joachim Fuchsberger ist im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Grünwald bei München verstorben. Seine Fernsehkarriere begann in den frühen 60er Jahren, als er durch das Format «Nur nicht nervös werden» führte. In den 70ern erreichte er Bekanntheit mit «Der heiße Draht», später machte er Formate wie «Spiel mit mir», «Auf Los geht’s los» oder «Ja oder Nein». Bis zuletzt blieb Furchsberger dem Medium Fernsehen treu, wenngleich auch in geringerer Schlagzahl.

2010 und 2013 stand er für zwei Teile des Films «Die Spatzünder» vor der Kamera. 2003 hatte der Entertainer einen leichten Schlaganfall erlittern, sich davon aber wieder recht gut erholt. Ein zweiter Schlaganfall wurde schließlich im vergangenen Jahr festgestellt.

Eigentlich war Fuchsberger in den 50ern Schauspieler, der durch seine Rolle in dem Dreiteiler «08/15» Ruhm erlangte. Aber auch während der Olympischen Spiele in München war sein Können gefordert. Er war 1972 Stadionsprecher während der Eröffnungs- und der Abschlusszeremonie. Während der Abschlussfeier meldete man ihm, dass möglicherweise ein Passagierflugzeug auf dem Olympiagelände abstürzen könnte – wenige Tage zuvor war bereits ein Attentat auf dem Olympia-Standort verübt worden. Die Organisatoren sollen, so ist es überliefert, Fuchsberger die Entscheidung überlassen haben, wie er mit der (sich nachher als falsch herausstellenden) Information umgeht.

Fuchsberger behielt sie für sich – wollte so eine Massenpanik unter den zahlreichen Zuschauern und Sportlern verhindern. Im Jahr 1978 wurde Fuchsberger bei einer Fernsehshow im Rahmen einer Zirkusnummer von einem Schimpansen gebissen und erkrankte daraufhin schwer an Hepatitis B. Fuchsberger brachte damals vier Monate auf der Isolierstation eines Krankenhauses. Die Krankheit hinterließ keine bleibenden Folgen bei dem Moderator.

Fuchsberger hinterließ mit seinem schauspielerischen Talent Eindruck. SWR-Intendant Peter Boudgoust kommentiert den Tod eines Mannes, der die Leute mit seinem Humor stets unterhielt: "Mit Joachim Fuchsberger haben wir eine der prägenden Figuren der deutschen Fernsehunterhaltung verloren. Sowohl als Schauspieler als auch als Moderator hat er es geschafft, Millionen zu begeistern. Beim damaligen Südwestfunk ist mit «Auf los geht´s los» seine erfolgreichste Unterhaltungsshow entstanden. Joachim Fuchsberger hat seinen einzigartigen Humor bis ins hohe Alter immer wieder unter Beweis gestellt, zuletzt in der vom SWR koproduzierten Fernsehkomödie «Die Spätzünder». Zeitlebens hat er damit Generationen unterhalten - und Generationen verbunden. Wir trauern um einen begnadeten Entertainer und eine beeindruckende Persönlichkeit."

Auch Prominente Freunde von Fuchsberger betrauern den Verlust. Jan Josef Liefers stand mit ihm für «Spätzünder» vor der Kamera. "Unsere besondere und eigenwillige Freundschaft hält bis heute, und sie endete auch nicht, als ich am Mittag die traurige Nachricht von Gundel bekam", so Liefers.

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer lässt das Ableben des Schauspielers und Moderators ebenfalls nicht unkommentiert und nennt ihn "eine der ganz großen Persönlichkeiten des bundesdeutschen Fernsehens". "Joachim Fuchsberger war als Schauspieler, Showmaster und Medienschaffer über Jahrzehnte erfolgreich und beliebt. Seine große Neugier auf das Leben, sein Interesse an Mitmenschen machten ihn so besonders. Dafür haben ihn die Menschen geachtet, gemocht und geliebt. Als bayerischer Ministerpräsident verneige ich mich stellvertretend für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger vor der Leistung von Joachim Fuchsberger", ließ Seehofer verlauten.


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