Quotencheck

«In Gefahr – Ein verhängnisvoller Moment»

von

Der neue Mix aus Daily Drama und Crime-Format überzeugte in seinen ersten vier Wochen im Sat.1-Vorabend und macht «Navy CIS» vergessen.

ProSiebenSat.1 und «Navy CIS» – fast schon so etwas wie eine Liebesgeschichte. Generell baut vor allem Sat.1 schon seit langem auf die CBS-Crimeserien, darüber hinaus ist «Navy CIS» und sein Spin-Off «Navy CIS:L.A.» auch bei kabel eins zu sehen. Die Formate sind deshalb bereits so lange Teil der Sender, weil sie sich in Deutschland eine große Fanbase aufgebaut haben und zuverlässig gute Quoten generieren. Nicht nur neue Folgen überzeugen bei Sat.1 am Sonntagabend, sondern auch Wiederholungen aus insgesamt bereits elf Staffeln «Navy CIS» punkten beim Publikum. Um den aus Quotensicht problematischen Vorabend aufzuhübschen, setzte Sat.1 deshalb für einige Zeit auf «Navy CIS» als Zwischenlösung zwischen 18 und 20 Uhr.

Diese Entscheidung eröffnete jedoch die Gefahr eines «Navy CIS»-Overkills, weshalb Sat.1 zusah, mittelfristig ein neues Format an den Start zu bringen. Dies fand sich in «In Gefahr – Ein verhängnisvoller Moment» wieder. Dabei handelte es sich um einen Genre-Mix aus Daily Drama und Crime-Format. Die erzählten Geschichten sind abgeschlossener Natur und zeigen Menschen, deren Leben durch ein Verbrechen schlagartig verändert wurde. Und so startete «In Gefahr», ein Format, von dem viele Beobachter dachten, dass es nicht einschlagen würde, zu einer Zeit als «Navy CIS» in den Wochen zuvor nicht gute, aber dennoch zufriedenstellende 8,9 Prozent im Schnitt generierte, bezogen auf die jungen Zuschauer. Tat sich Sat.1 mit einem neuen 18 Uhr-Programm also überhaupt einen Gefallen?

Die ersten vier Wochen von «In Gefahr» antworten mit einem klaren Ja, gleichwohl sich das Format aus dem Hause Constantin in der ersten Woche wechselhaft präsentierte. 9,1 Prozent standen in der Zielgruppe zur ersten Folge am 11. August zu Buche, als insgesamt 1,21 Millionen Menschen einschalteten. Ein sehenswerter Start, der von den 11,3 Prozent am Tag darauf noch überboten wurde. Die Reichweite von 1,34 Millionen sollte die höchste der ersten vier Wochen bleiben. Mit 5,8 der Werberelevanten ging es am Mittwoch jedoch deutlich nach unten. An diesem Vorabend drückte der Fußball-Supercup zwischen Dortmund und München die Quoten der Konkurrenzprogramme, ehe die nächsten zwei Werktage Marktanteile um die zehn Prozent bereithielten. Ein Wochenschnitt von 9,3 Prozent, bezogen auf die 14- bis 49-Jährigen, konnte sich also allemal sehen lassen.

In Woche zwei gab «In Gefahr» jedoch bereits ab. Alle fünf Ausstrahlungen blieben unter der Zehn-Prozent-Marke bei den Umworbenen, dafür präsentierte sich der Genremix konstanter als zuvor: Zwischen 8,4 und 8,8 Prozent verbuchte das neue Vorabendformat bei den Jüngeren, lediglich am 20. August und damit am Mittwoch, wo in der Vorwoche noch der Fußball Probleme machte, hatte «In Gefahr» einen Ausreißer auf 9,8 Prozent vorzuweisen, womit Sat.1 im Wochenschnitt auf 8,8 Prozent kam – etwa das Niveau, das bereits Wiederholungen von «Navy CIS» zuvor an den Tag legten. Zwar konnte Sat.1 mit der Anfangsperformance zufrieden sein, «Schicksale» lief aber als Lead-In ab 17.30 Uhr stets deutlich besser als «In Gefahr» und auch die restliche 18 Uhr-Konkurrenz bestach nicht durch außerordentlich große Beliebtheit. So verfolgten im Schnitt etwa 300.000 Menschen weniger «Die Simpsons» bei ProSieben und auch das RTL-Programm lief unter der Sendernorm. Dafür bewegte sich RTL IIs «Köln 50667» auf einem gleichbleibend hohen Niveau mit zweistelligen Marktanteilen.

Die bislang beste Woche verzeichnete «In Gefahr» schließlich zwischen dem 25. und 29. August, auch wenn im Rahmen der ersten Woche höhere Reichweiten feststanden. Gleich drei Mal stieß die neue Vorabend-Sendung bezogen auf die 14- bis 49-Jährigen in die Zweistelligkeit vor, am besten lief es am Mittwoch mit 11,9 und am Freitag mit 11,4 Prozent. Die vierte Woche hielt schwankende Werte bereit. Wieder sorgte die Mittwochs-Ausgabe mit 11,0 Prozent bei den Jungen für den besten Wert, freitags blieb man mit 7,9 Prozent jedoch klar hinter den Erwartungen zurück. Auffällig war die Performance von «In Gefahr» am Donnerstag, dem 4. September. Mit 9,2 Prozent stand die bislang beste Quote beim Gesamtpublikum zu Buche, in Sachen Zielgruppe generierte die Sendung mit 9,1 Prozent jedoch einen niedrigeren Wert als insgesamt.

Allen wenig euphorischen Vermutungen zum Trotz behauptet sich «In Gefahr» im Sat.1-Vorabend bislang ordentlich. Mit durchschnittlichen 9,6 Prozent kommt die Sendung den von Sat.1 angepeilten zehn Prozent in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen schon recht nahe, womit «In Gefahr» fast auf Höhe des aktuellen Sat.1-Schnitts in diesem Fernsehjahr liegt. Fernsehende ab Drei schalteten im Schnitt mit 8,0 Prozent ein. Die Reichweite der 18 Uhr-Sendung belief sich in Bezug auf alle Zuschauer auf 1,20 Millionen, während Junge im Mittel mit 0,48 Millionen Personen vertreten waren.

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