Die Einschaltquoten zu «Rising Star»
- Folge 1: 1,39 Mio. Z. / 14,2% MA
- Folge 2: 1,09 Mio. Z. / 12,6% MA
- Folge 3: 0,98 Mio. Z. / 10,5% MA
- Folge 4: 0,98 Mio. Z. / 11,6% MA
- Folge 5: 1,08 Mio. Z. / 10,0% MA
- Folge 6 : 0,58 Mio. Z. / 5,9% MA (Hot-Seat-Show)
- Folge: 0,83 Mio. Z. / 9,7% MA (Finale)
Zuschauer bezogen auf die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen
Die israelische Hitshow ließ sich also nicht auf einen anderen Markt adaptieren, wie auch die deutsche Version zeigte, die Ende August bei RTL ihre Premiere feierte und doch deutliche konzeptuelle Schwächen aufwies. Nach gerade einmal noch etwas mehr als einer Million Zuschauern am vergangenen Samstag, lief am Donnerstag nun das knapp vierstündige Finale. «Rising Star» geht als einer der größten und teuersten Flops der jüngeren RTL-Geschichte ein. Auf Fehlersuche muss RTL-Boss Frank Hoffmann sowohl bei der Produktionsfirma Norddeich TV als auch beim israelischen Original gehen. Nicht vergessen werden darf, dass der israelische Markt mit drei nennenswerten TV-Sendern deutlich kleiner und im Bereich der Castings nicht annähernd so gesättigt ist wie hierzulande. «Pop Idol»,
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Die erste „Hot Seat“-Show, in der die Sänger wieder von der großen Wand getrennt waren, brachte in Deutschland dann auch die große Zuschauerflucht. Hinzu kommen eher schwache Juroren in der deutschen Variante, die dann ihre Meinung abgeben, wenn der via App abstimmende Zuschauer seine Wahl längst getroffen hat. Dem Format «Rising Star» dürfte außerhalb seines ursprünglichen Territoriums somit keine allzu lange Lebenszeit vergönnt sein. Der britische Sender ITV jedenfalls ist von seinen Plänen abgerückt, «Rising Star» ins Programm aufzunehmen.
US-«Utopia»: Dampf auf dem Kessel
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- © FOX
Das amerikanische «Utopia» zeigt 14 Menschen und ein ungeborenes Baby abgeschottet von der Außenwelt. Die Amerikaner springen darauf aber noch nicht an. FOX hat ein echtes Quotenproblem.
Für FOX könnte sich das Format schnell zu einem Grab von geschätzt weit mehr als 50 Millionen Euro entwickeln; angelegt ist die Sendung nämlich auch dort für ein ganzes Jahr. Bei der US-Adaption ist John de Mol, wie er es schon im Frühjahr ankündigte, sehr auf die vermeintlichen Ansprüche und Wünsche der US-Bürger eingegangen. Am US-«Utopia», das ganz offenbar auf schnelle Schlagzeilen aus ist, nimmt unter anderem eine Schwangere teil, die im Dezember entbinden wird – und auch sonst hat man bei der Cast-Auswahl auf Extreme geachtet. Schon nach wenigen Tagen knallte es unter den Teilnehmern so heftig, dass der Live-Stream die entsprechenden Bilder nicht zeigte und die Situation nur zu hören war. Das ganze Projekt steht also gewaltig unter Druck; und nicht nur wegen der wirklich kritischen Zuschauerzahlen.
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Wohl ab März 2015 wird in Brandenburg dann ein deutsches «Utopia» entstehen, das bereits jetzt für die TV-Ausstrahlung vorbereitet wird und für den Bällchensender gäbe es wohl wenig Schlimmeres als nach Jahren der Vorabend-Ratlosigkeit nun auf ein lahmendes, aber äußerst teures, Pferd gesetzt zu haben. Der US-Flop der Reality-Show könnte aber auch eine Chance sein. Er könnte zeigen, wie man eine Adaption nicht produziert. Das gilt aber nur dann, wenn die Macher eben die richtigen Schlüsse ziehen und ein gutes Gefühl für die Ansprüche des deutschen Marktes haben. «Rising Star» jedenfalls hat gezeigt, dass die Amerikaner manchmal eben doch einen guten Riecher haben.