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#1: Der Erfinder der «Lindenstraße», Hans W. Geißendörfer, produziert die Serie bis heute. Inspiration bekam er durch seine eigene Kindheit in einem Mehrfamilienhaus in Neustadt an der Aisch und durch die britische Serie «Coronation Street». Benannt ist die Serie nach einer Straße in Ummendorf in Oberschwaben. Eine der Drehbuchautorinnen, Barbara Piazza, wohnte selbst einige Jahre in der Lindenstraße.
#2: Die «Lindenstraße» war die erste Sendung in Deutschland, in der im Jahre 1987 ein gleichgeschlechtlicher Kuss zu sehen war. Einige Jahre später gab es wieder eine solche Szene, doch weil die Darsteller Martin Amknecht und Georg Uecker daraufhin Morddrohungen erhielten, entschloss sich der Bayerische Rundfunk, keine Wiederholungen dieser Folgen auszustrahlen. Das brachte dem Sender allerdings den Vorwurf der Zensur ein.
#3: 2012 kam es erstmals zu Folgenausfällen bei der «Lindenstraße». Durch die im Ersten übertragenen Olympischen Spiele, fielen Folgen zum ersten Mal ersatzlos aus. Zwischen den Folgen 1390, 1391 und 1392 lagen jeweils zwei Wochen. Damit brach man eine über zwanzigjährige Tradition. Eine Verschiebung der Sendertermine war laut der ARD nicht möglich. Bereits im Folgejahr kam es dann zu weiteren Ausfällen.
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#5: Die Sendung, die in München spielt, wird hauptsächlich in Köln-Böcklemund gedreht. Auf dem Studiogelände des WDR steht die nachgebildete Stadthäuserfassade, die restlichen Szenen werden im Studio gedreht, mit Ausnahme einiger „Drehortexpeditionen“. Doch da die Außenkulisse mit einer anliegenden Autobahn zu laut war, baute man eine Lärmschutzmauer – und dazu entwarf man gleich die „Kastanienstraße“ aus der Sendung. Die Gebäckauslagen im „Café Bayer“ bestehen aber nicht aus echten Lebensmitteln, meist sind die Kuchen aus Kunststoff nachgebaut. Doch werden auf dem Studiogelände Essensszenen gedreht, wird die Auslage regelmäßig mit echtem Gebäck bestückt, damit sich die Schauspieler nicht die Zähne ausbeißen . Der Spielplatz, der sich hinter der „Villa Dressler“ aus der Sendung befindet, wird allerdings nicht nur für Dreharbeiten, sondern auch vom örtlichen Kindergarten genutzt.
#6: Im Laufe der Jahre ergaben sich allerhand kuriose Details bei der Sendung. Errichtet sich zum Beispiel eine Figur in der Serie eine Internet-Homepage, existiert diese stets auch in Realität. Einen versteckten Scherz bauten die Macher der «Lindenstraße» auch bei der Figur des obdachlosen Hartmut Rennep (Harry Rowihlt) ein. Liest man seinen Nachnamen rückwärts, erhält man das Wort „Penner“. Aber auch ungeplante Nebeneffekte traten über die Jahre auf. Nachdem die Figur Gung in der Serie eine Wahlkampfkampagne mit dem Namen „Wählt Gung!“ führte, mussten bei der kurz darauffolgenden Bundestagswahl einige Stimmzettel aussortiert werden, auf denen „Gung“ dazu notiert und angekreuzt wurde.
#7: Die «Lindenstraße» kann sich nicht nur mit zahlreichen namhaften Schauspielern, darunter auch Til Schweiger, der bis 1992 mitspielte, schmücken, sondern auch mit einigen Auszeichnungen. Darunter unter anderem der Bambi für die „realistische Darstellung des deutschen Alltagslebens“ 1989, die Goldene Kamera für die „erfolgreichste Serie im deutschen Fernsehen“ 1998 und 2001 den Grimme-Preis in Gold, in der Rubrik „Spezial“, der an Serienproduzent Hans W. Geißendörfer ging.
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#9: Der Cast der «Lindenstraße» ist sehr groß. Pro Jahr sind es ungefähr 40 große und 20 kleinere Hauptrollen. Außerdem kommen noch um die 1.300 Gastrollen dazu. Unter so vielen Menschen lässt sich auch die Liebe finden, Schauspielerin Irene Fischer (Anna Ziegler), heiratete den Regisseur Dominikus Probst. Heute haben die beiden drei Kinder.
#10: Hinter den Kulissen der „Seifenoper“ ging es auch mal schlüpfrig zu. Schauspielerin Anna Nowak (Urszula Winicki), war 1998 auf dem Cover des Playboy zu sehen und auch Jacqueline Svilarov, die in der «Lindenstraße» die Nina Zällig verkörpert, zog sich 2006 für den Playboy aus.