«Bonanza»

Nur wenige Fernsehende können sich heute noch an eine der erfolgreichsten Westernserien erinnern, die jemals das Licht der Fernsehwelt erblickte. In grauer Vorzeit debütierte «Bonanza» und zwar bereits 1959. Mit 431 Episoden ist sie darüber hinaus die längste Westernserie im deutschen Fernsehen und erfreute sich zu Zeiten ihres Runs, der in den USA bis 1973 anhielt, hoher Beliebtheit. «Bonanza», das übersetzt so viel bedeutet wie „ergiebige Goldgrube“, debütierte am 13. Oktober 1962 im Ersten und erzählte dort erstmals die Geschichte um die Familie Cartwright von der Ponderosa Ranch. Dort hielt sich die NBC-Serie jedoch nur 13 Episoden, da die ARD sie wegen zu hoher Brutalität vorerst beendete. Fünf Jahre später kehrte «Bonanza» im ZDF zurück und lief dort über 14 Jahre.

Bei dieser langen Zeit und einer derartigen Erfolgsgeschichte kann bei älteren Zuschauern heutzutage gut und gerne mal Nostalgie aufkommen. Eine Chance, die Sat.1 Gold erkannte. Der Privatsender für die Best Ager sendet den Western-Kult derzeit an Werktagen jeweils morgens in Doppelfolgen und feiert damit Erfolge, gleichwohl die Quoten höchst wechselhaft sind. Quotenmeter.de blickt auf die Zahlen zwischen Anfang Juli und Ende September.

Bereits in der ersten Juliwoche schalteten zwischen 8.42 und 10.15 Uhr bis zu 80.000 Fernsehende am Morgen zur Westernserie ein. Das Alter der Serie lässt zwar vermuten, dass vorwiegend alte Zuschauer die Serie verfolgen und auch die Zielgruppe von Sat.1 Gold ist eine ältere, dennoch zog die Serie auch bei den Jüngeren, wo sich der Wochenschnitt auf 1,0 Prozent belief und der Marktanteil bis auf 2,3 Prozent ausriss. Der Bestwert beim Gesamtpublikum belief sich dort bereits auf 2,2 Prozent, allerdings fielen die Programmierungen auch zeitweise unter ein Prozent. Die vorläufig höchste Reichweite bis Ende Juli stand am 7. Juli fest, als 110.000 Menschen einschalteten, die zu insgesamt 2,4 Prozent Marktanteil führten. Toll lief es zwischen dem 7. und 11. Juli bei den Zuschauern ab drei, wo «Bonanza» die Sendernorm von 0,4 Prozent regelmäßig vervierfachte. Dafür lag man bei den 14- bis 49-Jährigen nur noch leicht über den 0,4 Prozent, die auch in dieser Altersgruppe Durchschnitt sind.

Höchst wechselhafte Zahlen also, die zu einem nicht unerheblichen Teil von der Willkür der Zuschauer beeinflusst zu werden scheinen. Die schwächste Woche im diskutierten Zeitraum erlebte «Bonanza» schließlich in der Julimitte, wo bei allen jedoch noch immer meist über ein Prozent Marktanteil verbucht wurde. Unterdurchschnittliche Werte hielt jedoch das Wochenmittel von 0,3 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 bereit, ehe der 24. Juli neue Bestwerte lieferte. 130.000 Zuschauer stellten die vorerst höchste Reichweite dar, darüber hinaus generierte die Westernserie an diesem Tag insgesamt 3,2 Prozent und 2,6 Prozent bei den jungen Zuschauern. Nur eine Ausstrahlung in dieser vorletzten Juliwoche lag beim Gesamtpublikum unter zwei Prozent.

Höchst wechselhaft präsentierten sich dafür die folgenden Wochen, die bei den Zuschauern ab drei Marktanteile zwischen 0,8 und 3,0 Prozent bereithielten, womit Sat.1 Gold jedoch immer noch gut leben kann. In dieser Zeit belief sich das Mittel bei den Jüngeren auf 1,1 Prozent und mehrere Male standen in dieser Altersgruppe auch nicht messbare Marktanteile aufgrund von zu niedriger Zuschauerbeteiligung fest. Ein neuer Spitzenwert in Sachen Reichweite, der sich auf 150.000 Interessierte belief, führte nicht zu neuen Rekorden bei der Quote. Erst Ende August wurde «Bonanza» wieder erfolgreicher und zog immer öfter über 100.000 Menschen an. Am 1. September schalteten 160.000 Zuseher zu Sat.1 Gold und sorgten am Morgen so für insgesamt 3,6 Prozent und ebenfalls bärenstarke 3,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. In der ersten Septemberwoche folgten weitere ansehnliche Quoten, wie 3,5 Prozent am 3. und 3,4 Prozent am 4. September.

In der zweiten Septemberhälfte verbesserte sich «Bonanza» schließlich enorm und das ausgerechnet bei den jungen Zuschauern. Dort standen Werte von bis zu 5,1 Prozent zu Buche. Die zwei Wochen zwischen dem 15. und 26. September lieferten im Schnitt 2,2 Prozent beim jungen Publikum, während neue Rekorde bei den Zuschauern ab drei ausblieben.

Mit «Bonanza» ist Sat.1 Gold ein Coup gelungen, der die Zeitlosigkeit der Serie zu bestätigen scheint. Allerdings zeigt sich die Konkurrenz am Morgen weniger hart und die Zahlen glänzen nicht gerade durch Konstanz. Nichtsdestotrotz sind im Schnitt 1,9 Prozent bei allen Zuschauern ein toller Wert für den kleinen Sender. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen, die gar nicht die Kernzielgruppe von Sat.1 Gold darstellen, lief es mit 1,2 Prozent hervorragend. Durchschnittlich schalteten 80.000 Zuschauer ein, von denen 20.000 zwischen 14 und 49 Jahre alt sind.