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Puls-Messungen und Kabinen-Cam: So zeigt Sky Handball

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Der Münchner Bezahlsender hat die Rechte an der EHF Champions League erworben. Was geplant ist und was beim Auftakt am Samstag noch nicht klappte.

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Sport ist ein Milliardengeschäft. In Deutschland ist König Fußball sicherlich der Primus. In diesen Tagen starten aber in vermeintlich kleineren Sportarten neue Spielzeiten. Quotenmeter.de widmet sich jeden Tag einer anderen, liefert Hintergründe oder spricht mit Experten
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Freitag: Die Volleyball-WM der Damen läuft auf Hochtouren. Hat Sport1 damit Erfolg?
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Neuland für Sky: Der Münchner Bezahlsender wird sich in den kommenden drei Jahren intensiv mit der Sportart Handball beschäftigen. Für Sky Deutschland ist der Erwerb der Rechte der EHF Handball Champions League der erste größere seit mehreren Jahren. Neben Beachvolleyball, König Fußball, Wimbledon und vereinzelt Box-Events soll es nun also die Mannschaftssportart mit Dauer-Meister Kiel richten. In der Vorrunde wird der Münchner Sender alle 30 Spiele mit deutscher Beteiligung übertragen – und auch 2015 will man viele Spiele zeigen, kann man doch angesichts des großen Erfolgs deutscher Teams ziemlich sicher sein, dass es auch diesmal wieder einige Mannschaften aus der BRD recht weit bringen werden.

Während Sky sich 2012 von der Sportart Eishockey nach vielen Jahren trennte, früher auch schon einmal Basketball im Programm hatte, ist Handball komplett neu für die Redaktion. Immerhin: Mit Karsten Petrzika hat der Sender einen der besten Handball-Kommentatoren des deutschen Fernsehens in seinen Reihen. Er wird eine Vielzahl der Spiele begleiten und machte beim Auftakt am Samstagabend schon einmal eine sehr gute Figur. Mit Experten wie Florian Kehrmann und allen voran auch Ex-Bundestrainer Heiner Brand hat sich der Pay-TV-Anbieter prominent aufgestellt. Und das verdient durchaus Erwähnung, hatte die von Udo Ludwig geleitete Redaktion doch nur wenige Tage Zeit, um die Übertragungen aus dem Boden zu stampfen.

Entsprechend hatte man im Vorfeld um etwas Geduld gebeten. Spektakuläre Perspektiven oder allzu große technische Innovationen sollen erst im Laufe der Saison folgen – zunächst wolle man auf Nummer sicher gehen. Bei der Premiere am Samstagabend ging dann aber nicht alles glatt. Der Fußball-erfahrene Moderator Jens Westen (arbeitet seit Jahren für die Sportredaktion) steckte aber sämtliche Pannen prima weg. Vor allem an den Schalten ins Ausland haperte es gewaltig, sodass letztlich mehr Zeit als geplant blieb, um über die Partie der Rhein-Necker-Löwen zu sprechen.

Die Zuschauer werden sich in den kommenden Wochen auf zwei Sendekonzepte einstellen müssen: Bei Heimspielen der deutschen Mannschaften ist Sky mit eigenen Kameras und Moderator auf dem Feld anwesend; 30 Minuten lange Vorberichte und kurze Nachberichte sind dann geplant. Bei Spielen im Ausland – gerne auch mal in Osteuropa – werden nur der Kommentator und ein Experte als Co-Kommentator direkt in der Halle sein. Eine Ausnahme aber gibt es: Wenn in Weißrussland gespielt wird, arbeiten die TV-Leute von München aus. Aus „logistischen Gründen“ sei man dann nicht vor Ort, sagt der Sender. Sky übernimmt in diesen Fällen auch das Weltbild vom Spiel. Bei Duellen in deutschen Spielstätten produziert man dieses mit Hilfe der Firma _wige selbst.

Ideen hat die Redaktion schon Zahlreiche entwickelt: Zu diesen zählen unter anderem Live-Puls-Messungen, eine Schallpegel-Messung oder eine Live-Streaming-Verbindung mit den anderen deutschen Mannschaften. Produziert werden die Spiele jetzt schon mit sieben Kameras für das Weltbild. Hinzukommen weitere unilaterale Kameras für die Sky-Übertragung. Am Samstag waren dies vier an der Zahl. Nach Rücksprache mit den Vereinen soll es möglich sein, Bilder aus der Kabine zu senden. Am Samstag gestatteten die Löwen einem Kameramann den Zugang, um sie beim Abklatschen vor dem Duell aufzunehmen. Hier könnte überlegt werden, ob fest montierte Kameras (wie bei der «Servus Hockey Night») nicht noch bessere Bilder liefern könnten. Mit dem Analyse-Tool „Libro Vision“ sollen Sprunghöhe und Wurfgeschwindigkeit anschaulich dargestellt werden.

Superslomo, Mini-Slomo, In-Goal-Kamera, Deckenkamera, Polecams und dergleichen sollen zudem die Übertragungen immer mal wieder abrunden. Ziel: Die Fans sollen den schnellen Handball-Sport noch besser erleben. Der Vertrag läuft bis 2017, solang wird die Redaktion um Udo Ludwig Zeit haben, zu zeigen, dass sich mit der Sportart Quote machen lässt. Denn auch wenn die Zuschauerzahlen für Sky nicht das oberste Argument bei der finalen Bewertung sind. Den Handball ins Programm geholt, damit letztlich kaum einer zusieht, hat man nicht.

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