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Im Blog-Beitrag distanziert sich Gniffke vehement von Vorwürfen, die von einer gezielten "Desinformation oder beabsichtigten Manipulation von Informationen in der «Tagesschau»" ausgingen. "Wir haben stets nach bestem Wissen und Gewissen sowie sorgfältiger Recherche berichtet. Es gibt keinen Grund, sich für Fehler zu entschuldigen oder in der Berichterstattung nun gar 'gegenzusteuern'", so Gniffke weiter. "Mit dem Wissen von heute hätten wir manchen Akzent anders gesetzt und manche Formulierung anders gewählt. Hinterher ist man halt schlauer", bedauert der «Tagesschau»-Chefredakteur Teile der Beiträge und konkretisiert: "Vielleicht hätten wir rechte Gruppierungen in der Ukraine früher thematisieren sollen."
Man hätte für eine ausgewogenere Berichterstattung sorgen können, hätte man die russischen Interessen vermehrt für den deutschen Zuschauer "übersetzt". Gniffke nennt hierbei beispielsweise ein noch kritischeres Hinterfragen der NATO-Position. Die Korrespondentinnen und Korrespondenten nimmt Gniffke ausdrücklich in Schutz: "Sie haben unter physisch und psychisch äußerst strapaziösen Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben zu jeder Zeit gewissenhaft recherchiert. Dabei ist klar, dass die Recherche auf Seiten der Separatisten zeitweise nicht möglich war und die Informationen der ukrainischen Seite interessengesteuert waren." Um Abhilfe vor weiteren tendenziösen Beiträgen zu schaffen, zieht Gniffke Bilanz: "Wir sollten noch klarer offenlegen, wenn wir etwas nicht (!) wissen."