Der Vorabend des Ersten gehört zu den gefürchtetsten Sendeplätzen, in die ein Format hineingeraten kann. Seit geraumer Zeit gelingt es dem öffentlich-rechtlichen Sender nicht, dort akzeptable Einschaltquoten zu erreichen. Das bekannteste Opfer der sich offenbar von Marktanteilen ernährenden Stunden vor der «Tagesschau» gehört «Gottschalk Live». Ein ähnlich desaströses, aber weniger bekanntes Dasein pflegen die «Heiter bis tödlich»-Krimis, die bislang mit zig verschiedenen Serien die Chance bekommen haben, eben dort zu scheitern. Zu den Opfern dieser Senderpolitik gehört auch «Alles Klara», dessen zweite Staffel derzeit wiederholt wird und üblicherweise – wie auch schon die Erstausstrahlungen – den Senderschnitt zu halbieren weiß. Neue Folgen befinden sich schon in Produktion und ein Blick auf die Werte von Donnerstag erweckt den Eindruck: Möglicherweise zurecht.
Zwar waren auch am Donnerstag die durchschnittlichen Einschaltquoten des Ersten weit von dem entfernt, was die Krimiserie erreichte, 0,38 Millionen und 5,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen bedeuteten jedoch einen deutlichen Bestwert. Der bis dahin höchste Marktanteil bei den Jungen war am 5. April 2012 eingefahren worden, als die Premiere der Serie 0,30 Millionen und 4,7 Prozent der Publikumsgruppe ansprach.
Somit lag die Wiederholung von Folge 26 mehr als einen Prozentpunkt über diesem Wert. Die 1,48 Millionen und 7,3 Prozent, die bei allen Fernsehenden erreicht wurden, lagen wiederum knapp unter den Zahlen des Auftakts zwei Jahre zuvor. Diesen hatten bis heute nicht übertroffene 1,55 Millionen und 7,8 Prozent angesehen. Es darf mit Spannung verfolgt werden, ob «Alles Klara» tatsächlich Zukunft hat – oder es sich nur um ein kurzes Aufatmen oder einen Zahlendreher in der Quotenmessung handelt.