Der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr gehört ab dem 1. November vollständig zu Bertelsmann. Letzteres Unternehmen kauft der Familie Jahr ihre Minderheitsbeteiligung von 25,1 Prozent ab, dies segnete der Aufsichtsrat von Bertelsmann am Montag ab. Darüber wie viel sich Bertelsmann die Übernahme kosten ließ, vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Zuletzt befand sich Gruner + Jahr in einer Unternehmenskrise und war gezwungen an einigen Stellschrauben zu drehen. Bezüglich dessen kündigte Gruner + Jahr beispielsweise an sich aufgrund der zurückgehenden Zeitschriftenverkäufe verstärkt auf das Internet zu fokussieren und Stellen abbauen zu wollen. Etwa 8500 Menschen beschäftigt der Verlag derzeit.
Bertelsmann-Chef Thomas Rabe kündigte an die bereits gestartete Transformation von Gruner + Jahr zu unterstützen und selbige künftig mit den dafür erforderlichen Mitteln weiter voranzutreiben. Darüber hinaus erklärt Rabe: "Die vollständige Übernahme von Gruner + Jahr ist ein strategischer Meilenstein zur Stärkung unserer Kerngeschäfte." Gruner + Jahr bringt beispielsweise die Zeitschriften „Stern“, „Gala“ und „Geo“ heraus. Ein Umsatz von 2,1 Milliarden Euro stand im vergangenen Jahr für Gruner + Jahr zu Buche.
Ein Vorteil der neuen Eigentümerstruktur könnte darin liegen, dass Gruner + Jahr in Zukunft noch schneller auf digitale Marktveränderungen reagieren und vom Know-How und den Ressourcen der Bertelsmann-Unternehmen profitieren kann. Nicht zuletzt deshalb sei Bertelsmann "der geeignete Eigentümer, um Gruner + Jahr in eine gute Zukunft zu führen", so der Geschäftsführer der Jahr Holding GmbH, Winfried Steeger.