Bei diesen Animes lohnt sich auch ein Blick - Teil 1
- «Tokyo Ghoul»
Der Student Ken Kaneki trifft in einem Kaffee auf eine Frau. Später wird er von ihr attackiert. Sie ist ein Ghoul, eine menschähnliche Kreatur, die menschliches Fleisch verzehrt. Im Kampf fällt stirbt sie vermeintlich und der verletzte Kaneki erhält im Krankenhaus ihre Organe. Jetzt ist er halb Mensch, halb Ghoul...
- «Gin no Saji: Silver Spoon»
Yugo Hachiken verlässt die große Stadt, um auf die Ōezo-Agraroberschule zu gehen. Dort lernt er wie sich in der fremden Umgebung mit den vielen neuen Fächern zurecht findet. My Spass zeigt die Serie mit deutschen Untertiteln auf ihrer Seite.
100 Jahre lang ließ sich die Menschheit hinter hohen Mauern einsperren, nun wehren sie sich gegen ihre Unterdrücker, die Titanen. So lässt sich die Story hinter der Animeserie «Attack on Titan» oder wie sie im Original heißt «Shingeki no Kyogin», beschreiben. 2009 in Mangaform in Japan erschienen, eroberten die Figuren des Formats mittlerweile sämtliche Plattformen. Seit dem 7. April 2013 erscheint der Anime, von dem es bis jetzt erst eine englische Synchronisation gibt. Deutsche Fans des Mangas gingen sogar so weit sich die Serie im Originalton mit englischen Untertiteln anzuschauen. Dabei greift der Manga etliche deutsche Elemente auf, aber dazu später. Wie Kazé Anfang 2014 ankündigte, wird der schweizerische Anime-/Mangaverlag im Herbst die synchronisierte DVD und Blu-Ray-Fassung auf den Markt bringen.
In «Attack on Titan» geht es um Eren Jäger und seine Ziehschwester Mikasa Ackermann. Beide müssen in der Pilotfolge mit ansehen, wie ein kolossaler Titan die 50 Meter hohe Mauer durchbricht und andere Titanen in die geschützten Gebiete der Menschheit einlässt. Die Riesen, so stellt sich im Verlauf der ersten Staffel heraus, verfügen über eine geringe Intelligenz und sind rein triebgesteuert. Die dem Menschen ähnlichen, jedoch bis zu 15 Meter großen Kreaturen besitzen auffällige Merkmale wie ein übergroßes Gebiss und den Trieb Menschen fressen zu wollen. Im Piloten, bei dem die Menschheit nach 100 Jahren wieder von den Titanen attackiert wird, wird Erens Mutter von einem der Riesen aufgefressen und so schwört der damals kindliche Eren Rache. Nachdem er gemeinsam mit seinem Freund Armin und seiner Schwester Mikasa in den sicheren Bereich flieht, schließt er sich einer militärischen Einheit an, die es sich zum Ziel gemacht hat die Titanen zu erforschen und auszurotten.
Mit einigen Plottwists und mehreren Höhepunkten wie der Schlacht von Trost, schaffte es die Serie in der ersten Staffek binnen kürzester Zeit eine riesige Fangemeinschaft aufzubauen. Es existieren mittlerweile mehrere Spiele, die die Kampfsituationen des Animes nachvollziehen. Fenglee, ein chinesischer Spieleentwickler, kreierte das „Attack On Titan’s Tribute Game“, das für alle Internetnutzer frei und gratis zugänglich ist und Nintendo brachte für den japanischen Markt für das Handheld Nintendo 3DS das Spiel „Attack on Titan – The Last Wings of Mankind“ heraus.
Für deutsche Zuschauer bietet die Welt, in der «Attack on Titan» spielt, einige Ähnlichkeiten zur eigenen Umwelt. Dass japanische Manga- und Animeentwickler ein Faible für das Deutsche haben, weiß man nicht erst seit «Heidi». In «Attack on Titan» kann der Animezuschauer mittelalterliche Städte wie Nördlingen oder Rothenburg ob der Tauber wiedererkennen. Die menschenbewohnten Teile der «AOT»-Welt befinden sich allesamt hinter drei konzentrisch verlaufenden Mauern, die die Namen Maria, Rose und Sina tragen. Die Behausungen der Menschen in den drei Gebieten ähneln stark den Fachwerkhäusern, wie man sie in Deutschland in Städten mit mittelalterlicher Geschichte wiederfindet. Neben dem Aussehen greift Hajime Isayama, der Autor und Zeichner des Mangas, auf deutsche Namen zurück. So tragen die Freunde Erens Namen wie Reiner Braun, Annie Leonhardt, Armin Alert, Erwin Smith oder Petra Ral. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen beginnt das japanische Intro mit den Worten: „Seid ihr das Essen? Nein, wir sind die Jäger!“.
Bei diesen Animes lohnt sich auch ein Blick - Teil 2
- «Free! - Iwatobi Swim Club»
In der Serie dreht sich alles um die vier Jungen: Haruka, Makoto, Nagisa und Rin. Schwimmen und der Wettbewerb standen bei den vieren im Vordergrund. Nach langen Jahren sehen sie sich wieder und müssen erkennen, dass jeder nun andere Prioritäten hat.
- «Hetalia»
Ganz politisch ist diese Animeserie. Die Handlung spielt in der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Die Achsenmächte Italien, Deutschland, Japan und die Allierten Amerika, Vereinigtes Königreich, Frankreich, China und Russland werden in dem Anime von Personen dargestellt und erleben alle historischen Ereignisse in klein.
Für Freunde des Militärs bietet die Serie einige Ähnlichkeiten zu real existierenden Einheiten. Es gibt drei Bereiche, in die ein Soldat nach seiner freiwilligen Ausbildung wechseln kann. In der Trainingseinheit lernen die angehenden Kämpfer ihre Grundausbildung. Dazu gehört ein theoretischer Teil mit realistischen Kampfsituationen und ein praktischer Teil, in der die Erkenntnisse über die Titanen gelehrt werden. Die Elite der Auszubildenden wechselt später gewöhnlich zur Militärpolizei, die im inneren Distrikt für Recht und Ordnung sorgt. Diese haben in ihrem späteren Beruf weniger mit Titanen zu tun. Wohingegen die Soldaten der Mauerngarnison die Mauern bewachen und diese gegen die Titanen verteidigen. Die mutigsten und intelligentesten der Soldaten wechseln zum Aufklärungstrupp. Der Trupp operiert außerhalb der Mauern und ist somit erst mal nicht vor den Angriffen der Riesen geschützt. Oberste Aufgabe dieser Organisation ist es, das Gebiet außerhalb der Mauern zu erforschen und Informationen über die Titanen zu gewinnen. Die Sterberate ist gerade in dieser militärischen Einheit am höchsten. Für welche der drei Bereiche sich Eren und seine Schwester nach der Ausbildung entscheiden werden, sieht man in der ersten Staffel.
Für Kinder ist die Serie eindeutig nicht gedacht. Falls es tatsächliche ins deutsche Fernsehen schafft, so wird sie wohl in die späteren Abend-/Nachtstunden verbannt werden. Der Anime ist, ähnlich «Hellsing», sehr blutig und verzichtet nicht auf die explizite Darstellung von Gewalt. Bereits in der ersten Folge ist zu sehen, wie Titanen Menschen auffressen. Die Handlung der Serie ist weniger vorhersehbar und wird des Öfteren von Informationstafeln unterbrochen, die dem Zuschauer beispielweise die Funktion der Kleidung erklärt. Die langsam eingeführten Protagonisten können, wie bei «Game of Thrones», von einer Minute zur nächsten schon wieder passé sein. Isayama verheizt seine Figuren wie George R. R. Martin, verzichtet jedoch auf große Trauer und lange Abschiedspassagen. Wer gefressen wird ist nicht mehr da und der Kampf geht mit weniger Mann weiter.
Seit August 2014 arbeiten die Macher der Serie an der zweiten Staffel, ein offizielles Release ist jedoch noch nicht bekannt. Bis jetzt sind insgesamt 13 Bände des Mangas erhältlich, wovon acht für die erste Staffel herhielten. Geplant sind insgesamt 20 Mangas, ob diese Zahl noch erhöht wird, bleibt offen. Bei dem fulminanten Erfolg der Serie, wäre es für Isayama durchaus lohnenswert die Geschichte rund um den Kampf mit den Titanen weiterzuführen. Seit 2011 arbeiten die Produzenten der TV-Serie bereits an einem Realfilm, der für 2015 angekündigt wurde. Regie führt Shinji Higuchi («Die verborgene Festung - Hidden Fortress») und das Drehbuch stammt von Tomohiro Machiyama und Yuusuke Watanabe («Dragon Ball Z: Battle of the Gods»). Ob der Film erfolgreicher wird als die Serie, bleibt offen. Zu sagen ist jedoch, dass frühere japanische Animeserien-Verfilmungen wie «Death Note» in Japan zwar zu einem kommerzieller Erfolg wurden, im Westen jedoch wenig Beachtung fanden.