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Wir alle sind zu der grausamen und völlig falschen Schlussfolgerung gekommen [...], dass 3D nur für Action- und Effektfilme da ist. Nein, ist es nicht! [...] Diesen Filmen gehört 3D nicht, es gehört niemandem! Es ist ein Medium, das jedem zur Verfügung steht, der es nutzen möchte. Und hoffentlich wird es in Zukunft mit mehr Einfallsreichtum gebraucht, denn aktuell ersäuft diese wundervolle Filmsprache in einem See der Ideenlosigkeit.
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Wim Wenders kommentiert gegenüber 'Hollywood Reporter' die kreative Lage des 3D-Films
Wirtschaftliche Höhen und Tiefen für Filme mit Tiefenwirkung
Ein Blick auf die 3D-Ticketverkäufe der größten Kassenschlager des bisherigen Kinojahres verrät: Der erhoffte, stolze Höhenflug blieb in den Staaten zwar aus, trotzdem wurde diese Blockbustersaison ein Aufwärtstrend gemessen. Scheiterten im Vorjahr viele Produktionen daran, einen 3D-Marktanteil von mehr als 35 Prozent zu erzielen, lief es dieses Mal solider: Die «Guardians of the Galaxy» schossen mit einer 3D-Quote von 45 Prozent aus dem Startblock, «Transformers – Ära des Untergangs» brachte es sogar auf 47 Prozent, genauso wie der Sci-Fi-Actioner «Edge of Tomorrow». «Godzilla» kam indes auf 51 Prozent und «The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro» auf 43 Prozent. Auch «The Return of the First Avenger» lag mit 40 Prozent über dem Vorjahrestrend, während «The LEGO Movie» und «Planet der Affen – Revolution» mit 35 und 36 Prozent vorführten, dass sich das Verhalten des US-Publikums nicht vollauf änderte.
In Deutschland war 2014 derweil ein durchwachsenes Jahr für die 3D-Technik. Mit «Transformers – Ära des Untergangs» (Bild links) gab es diesen Sommer einen der größten Erfolge aller Zeiten zu verbuchen: Insgesamt 2,35 Millionen Tickets wurden für die 3D-Vorführungen gelöst – nur neun Filme hatten hierzulande mit ihrer 3D-Fassung zuvor eine größere Zugkraft. Dies sind überragende 94,3 Prozent sämtlicher «Transformers 4»-Kinobesuche. Aber auch «Planet der Affen – Revolution» hatte in Deutschland einen deutlich besseren 3D-Anteil als in den USA: 92,5 Prozent der Kinogänger entschieden sich für diese Version – in reellen Zahlen ausgedrückt bedeutete dies 1,14 Millionen gelöste Eintrittskarten. Sonst waren laut Angaben von Insidekino.de dieses Jahr nur die 3D-Fassungen von «Drachenzähmen leicht gemacht 2» (1,42 Mio. bzw. 61,1 Prozent) und «Maleficent – Die dunkle Fee» (1,04 Mio. bzw. 71,9 Prozent) weiter der Rede wert. Zum Vergleich: 2013 knackten 13 3D-Versionen die Eine-Millionen-Besucher-Marke, weshalb 2014 trotz der stattlichen Werte von «Transformers 4» einen 3D-Rückschlag bedeutete.
Weiter östlich erfreut sich 3D dagegen ungebrochen wachsender Beliebtheit. Dies war auch der Grund, weshalb Sony ausschließlich in China das «RoboCop»-Remake in einer 3D-Konvertierung aufführte, die auch sogleich eines der besten Frühjahrsergebnisse für einen US-Film ergatterte. In Japan derweil reichte Disney aufgrund großer Publikumsnachfrage mehrere Wochen nach Kinostart von «Die Eiskönigin – Völlig unverfroren» eine japanisch synchronisierte 3D-Fassung nach. Zuvor mussten Kinobesucher zwischen 3D im Originalton mit Untertiteln und einer synchronisierten 2D-Version entscheiden.
Neue Technologien brauchen den Fortschritt, um zu bestehen
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Wenn ein Film in 3D gedreht oder von Beginn an auf eine 3D-Konvertierung ausgelegt wurde, spielt er in einer völlig anderen Liga.
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James Cameron
James Cameron, einer der Pioniere im 3D-Bereich, prognostizierte erst kürzlich im 'Hollywood Reporter', dass ab Anfang 2015 auch Fernseher den Markt erobern werden, die gutes 3D anbieten, ohne dass 3D-Brillen nötig sind. Dies löst eines der größten Probleme, mit dem sich die Technologie in den heimischen vier Wänden herumschlagen musst. Und selbst über den Wolken machen es sich 3D-Filme bequem: Wie Airbus im Juli bekannt gab, sind alle ab 2017 im Einsatz befindlichen, neuen Modelle des A330-Jets mit Bildschirmen ausgestattet, die es den Passagieren erlauben, ihre Reiseunterhaltung in 3D zu sehen.
Seine größten Zweifler wird 3D durch solche geschäftlichen Fortschritte gewiss nicht überzeugen. Dennoch sorgt es dafür, dass weiterhin Märkte für die entsprechende Hardware sowie 3D-Filme gegeben sind – und so lange Elektrohersteller und Hollywood-Studios mit 3D Geld machen, wird dieser Trend nicht von ihnen aufgegeben. Zumal auch viele angesehene Regisseure der Technologie den Rücken stärken, die sonst gemeinhin als Geldmacherei verschrieen ist. Ob James Cameron («Avatar – Aufbruch nach Pandora»), Ang Lee («Life of Pi», Bild links), Martin Scorsese («Hugo Cabret») oder Wim Wenders, der aktuell die Postproduktion des mit Rachel McAdams, James Franco und Charlotte Gainsbourg besetzten 3D-Dramas «Every Thing Will Be Fine» betreut. „Wir erkunden weiterhin neues Gebiet. Und vielleicht gewinnen wir ja was dadurch: Intensität, Identifikationsmöglichkeiten, Immersion“, erläuterte er gegenüber 'Hollywood Reporter' seinen Entschluss, in 3D zu drehen. Wenders fasst so auch den Stand der Technologie und Kunstform zusammen. Es ist noch immer unerprobt und es ist nicht sicher, ob es immer seine Daseinsberechtigung hat. Aber manchmal funktioniert es eben doch, und allein dafür lohnt sich die Pionierarbeit jener Regisseure, die das Format verstehen.
Es gibt 10 Kommentare zum Artikel
13.10.2014 13:35 Uhr 1
13.10.2014 14:19 Uhr 2
Aber mich persönlich stört das nicht, da ich erst einen 3D-Film gesehen habe. Und da musste ich leider feststellen das ich gar kein 3D sehen kann. Da muss man gar nicht so schlechte Augen haben. Die dürfen nur nicht zu unterschiedlich sein. Wenn ein Auge gut ist und das andere schlecht, kann man das knicken. Und ich bin bei weitem nicht der einzige. Es gibt Leute die bekommen Kopfschmerzen, Übelkeit, etc. Wir sind alle verdammt
Deswegen war ich seit 2 Jahren nicht mehr im Kino, denn die Filme die mich interessieren, gibt es nur in 3D.
13.10.2014 15:16 Uhr 3
In ganz großen Städten mag das vereinzelt anders aussehen. Aber gerade bei Transformers 4 und Planet der Affen: Revolution war im Umkreis von 100 km kein Kino zu finden, das den Film in 2D ausgestrahlt hat.
Mir persönlich macht das nicht viel aus, da ich mir auch 3D Filme anschaue, obwohl ich das bei fast allen für unnötig und dadurch irgendwie für Geldmacherei halte. Aber ich kenne sehr viele Leute, die sich aus diversen Gründen (Kopfschmerzen, Übelkeit, 3D-Effekt nicht sichtbar, Preise zu hoch,...) vehement gegen 3D-Filme wehren.
Da sollten die Produktions- und Vertriebsfirmen vielleicht umdenken, denn so entgehen durchaus Einnahmen, wenn man den Kunden keine Wahl lässt.
Schlimmer noch: Da Kinobesuche in der Regel Gemeinschaftsereignisse sind, habe ich gerade beide vorgenannten Streifen auch nicht gesehen. Die Personen in meinem Bekanntenkreis, die mitgekommen wären, wollten eben kein 3D...und wer geht schon alleine ins Kino?
13.10.2014 15:40 Uhr 4
Ich war früher ein begeisterter Kinogänger, war da wöchentlich im kino. Heute gar nicht mehr.
13.10.2014 15:45 Uhr 5
Dazu kommt noch, dass Kinopreise in den letzten 2 Jahren doch deutlich angezogen haben. Dass mir jemand einen Film wie Superman für 15 Euro anbietet bzw. Stirb Langsam 5 für 13,50€ hätte ich früher nicht für möglich gehalten.
3D halte ich für reine Abzocke und seit 2012 bin ich deshalb auch nur noch selten bis gar nicht mehr im Kino.
13.10.2014 16:07 Uhr 6
Dann passives oder aktives 3D System.
Hersteller der Blu-ray wie Universal,Warner,Disney,BBC gut, absoluter Flop ist KSM.
Und der 3D Sender von Sky kannste auch in die Tonne kloppen, durch das schlechte Bild, zu viele Ghosting Effekte.
Viele haben einfach die Falschen Geräte dazu um das 3D Bild optimal sehen zu können.
13.10.2014 18:03 Uhr 7
Nach sehr langer Zeit bin ich damals in die Kinovorstellung von "The Dark Knight" gegangen und war regelerecht geflasht.
Das Kino war rappelvoll und es herrschte im Vorspann eine atemberaubende Stille. Dazu der Score von Hans Zimmer. Die IMAX Aufnahmen.. das war einfach eine tolle Erfahrung und ich beschloss, wieder öfters ins Kino zu gehen.
Leider hab ich da die Rechnung ohne die Betreiber gemacht. Jeder Start (von Filmen die ich dann sehen wollte) NUR in 3D??
Iron Man 3 in 3D gesehen und Man of Steel. Grauenhaft!
Zwar keine Kopfschmerzen oder dergleichen. Aber die Unübersichtlichkeit bei vielen Aufnahmen haben sich (für mich zumindest) sehr negativ auf die Unterhaltung ausgewirkt.
Ein "dummes" Gimmick ohne Mehrwert für die Story und die Action wird nur selten dadurch aufpoliert.
Ich warte dann meist doch lieber auf die Bluray und guck mir die Filme zuhause an.
Schade
13.10.2014 21:49 Uhr 8
14.10.2014 02:37 Uhr 9
Wenigsten kann man sich noch im Heimkino aussuchen ob man 3D sehen will oder nicht.
Im Heimkino kommt vieles einfach nicht so geil rüber wenn man den TV nicht in einer bestimmten Größe hat.
Da nutzt einem auch die Beste Technik nix.
Ich habe 3m Abstand zum TV und habe eine 42 Zoll Pana Plasma der 3D Effekt is zwar geil wenn es Pop Out Effekte gibt, aber die Tiefenwirkung kommt einfach nicht so WoW rüber.
Und ja 2 Stunden 3D Brillen tragen kann schon etwas nerven, vor allem wenn man sowieso Brillenträger ist.
14.10.2014 18:04 Uhr 10
Ich bin selber Brillenträger und habe dieses Argument noch nie verstanden. Wie mickrig sind bitte eure Heimkino-3D-Brillen bzw. die 3D-Brillen in euren Kinos? Ich habe bislang jede einzelne 3D-Brille, die mir gereicht wurde, ohne jegliches Problem vor meine "normale" Brille setzen können. Und ein ulkiges "Hö, ich trage zwei Brillen übereinander, wie absurd!"-Gefühl hat sich bei mir auch noch nie eingestellt, da passive 3D-Brillen normalerweise so wunderbar leicht sind, dass ich sie völlig vergessen. Aktive 3D-Brillen dagegen lassen mich durch ihre Größe und Polsterung meine normale Brille vergessen.