«Tatort» verrückt
Sowas gab es bisher kaum: Ein Erzähler, der an Shakespeare angelehnt kommentiert, mehr als 50 Tote, Musik vom HR-Sinfonieorchester und zum Ende ein echtes Massaker. Wiesbaden soll aber nicht zur Stadt weiterer Gewalt-«Tatorte» werden. Hauptdarsteller Ulrich Tukur zu Bild: "Nein, das ganz sicher nicht. Das nächste Drehbuch, das wir in Angriff nehmen, ist gänzlich anderer Machart. Da spielt Gewalt überhaupt keine Rolle." Lob gab es für die HR-Produktion: Julian Miller, Kritiker von Quotenmeter.de, gab die Bestwertung für "Im Schmerz geboren": „Im Schmerz geboren“ gewinnt durch die Reflexion über Kunst und das konsequente Einreißen der vierten Wand mit seinen grandiosen Out-of-Character-Kommentierungen eine hoch interessante zweite Ebene, die weit über das allsonntägliche Dilettieren in gesellschaftlich relevanten Fragen hinausgeht. Es ist ein wunderbarer Film geworden – und zweifellos einer der besten «Tatorte» seit Jahren."Zurück zum Ersten, wo «Günther Jauch» mit einer Debatte um Altkanzler Helmut Kohl viele Zuschauer zum Dranbleiben bewegte. Seine ab 21.45 Uhr gezeigte Talkshow aus Berlin interessierte im Schnitt noch genau fünf Millionen Zuschauer, was einen Marktanteil von 18 Prozent nach sich zog. Für die ARD wie immer erfreulich: Die Jauch-Produktion ist auch beim jungen Publikum beliebt – und das können die wenigsten Polittalks des Landes von sich behaupten. 7,6 Prozent Marktanteil wurden erzielt.
Im Vorabendprogramm des Ersten punktete ab 18.50 Uhr auch eine weitere Folge der «Lindenstraße», die bei den 14- bis 49-Jährigen überdurchschnittliche 7,2 Prozent zu Stande brachte. Die Weekly lockte 2,63 Millionen Zuschauer an. Insgesamt sind die erreichten 10,3 Prozent jedoch noch ausbaufähig.