Simon Cowell wird der TV-Industrie nicht überdrüssig. Der «X-Factor»-Erfinder bastelt fleißig weiter an neuen Formaten, die er auf dem internationalen Markt verkaufen kann. Mögliche Abnehmer finden sich auf der MIPCOM in Cannes wieder, wo er am Dienstag als "Personality of the Year" ausgezeichnet wurde. Im Rahmen eines Interviews vor Ort, deutete er auf neue Projekte hin, ohne zu viel darüber preiszugeben. Auf die Frage, ob er Potenzial in einem länderübergreifenden Entertainment-Format sieht, antwortete er: "Einhunderprozentig und das ist etwas, worüber wir nun schon mehr als drei Jahre – eine lange, lange Zeit – nachdachten und ich denke es wird leichter werden, nicht schwerer."
Schnell dachten die Journalisten an Parallelen zum «Eurovision Song Contest» und fragten Cowell, ob ein mögliches Format dem 40 Länder umfassenden Wettbewerb ähneln würde. Die Fragenden entlockten Cowell jedoch nur ein "Ihr müsst abwarten und sehen." Des Weiteren deklarierte Cowell einen etwaigen Versuch «Idol» auf diese überregionale Ebene zu heben als Desaster: "Ich glaube es waren so um die 11 bis 16 Juroren bei dieser Sendung, ich mache keine Witze. Die Bewertungen zogen sich also etwa für jeden Act eine halbe Stunde lang und jeder von ihnen wurde für die Show verpflichtet, um das Äquivalent zu mir zu sein. Es war jedes Mal mehr ein 'wer kann gemeiner sein'." "Die «Got Talent»-Formate wären am geeignetsten, um mit ihnen zu beginnen. Wir werden definitiv früher oder später in dieser Position sein."
Außerdem wäge Cowells Unternehmen Syco Entertainment die Möglichkeit ab, eine Show online zu starten und sie dann ins Fernsehen rücken zu lassen. Zwar kämen zu Syco immer mehr Anfragen von Seiten der großen Networks, allerdings erklärte Cowell, dass die nächste Syco-Show nicht zwangsläufig im Fernsehen stattfindet. Angesprochen darauf, ob Netflix auf Cowell zukam, antwortete dieser: "Wir werden bald etwas verkünden, das eine große Show werden wird und sie wird weder im Kabel- noch im Network-Fernsehen zu sein." Für besagte Sendung habe Syco Entertainment drei Jahre Entwicklung investiert, er lobte auch die Pionierarbeit, die «House of Cards» bei Netflix vollbrachte und sieht die Serie mit Kevin Spacey als „Game-Changer“ im Medienbereich.