Beim Bayerischen Rundfunk wird der Gürtel in naher Zukunft etwas enger geschnallt: Da der BR das Jahr 2013 mit einem Haushaltsminus von 19,6 Millionen Euro abgeschlossen hat und auch 2012 ein Minus einfuhr, muss der Sender vorerst an seine wirtschaftlichen Reserven ran. Angesichts des gesunkenen Rundfunkbeitrags von 17,50 Euro, sei künftig mit einigen „Einschnitten und Priorisierungen in den Budgets“ zu rechnen. Schon zuletzt verminderte sich der Programmaufwand, da es zu keinen Übertragungen von Sportgroßveranstaltungen kam, jedoch habe eine mehrstufige Tariferhöhung diese Einsparung vollständig aufgezehrt, erläutert der BR.
Beim SWR sieht es derzeit hingegen rosiger aus. So entschieden die Senderverantwortlichen nun, mehr Geld als bislang vorgesehen in den Bau eines neuen trimedialen Medienzentrums in Baden-Baden zu stecken. Noch im Juli 2013 sprach man bei der Ankündigung dieses Vorhabens von einem Budget in der Höhe von 35 Millionen Euro. Mittlerweile spricht der Intendant allerdings von 50 Millionen Euro Kosten.
Die Budgeterhöhung erfolgt jedoch nicht aufgrund unvorhergesehener Aufwendungen, sondern sei bewusst getroffen worden. Mit den zusätzlichen Ausgaben möchte man sicherstellen, dass der Gebäudekomplex, der bis 2020 fertiggestellt werden soll, die Entwicklungsfähigkeit des SWR sichern kann. „Der SWR befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Der digitale Wandel hat gravierende Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe in Hörfunk, Fernsehen und Online. Diese Prozesse müssen intelligent verzahnt werden. Für diese Vernetzung steht das zukünftige trimediale Medienzentrum in zentraler Lage auf dem SWR-Gelände in Baden-Baden. Dieses funktionale Gebäude wird zum architektonischen Verbindungsglied zwischen bisher räumlich getrennten Hörfunk-, Fernseh- und Onlinebereichen werden“, so SWR-Intendant Peter Boudgoust.